Zahlreiche Studien bestätigen: Das Leben in der Stadt birgt ein deutlich erhöhtes Risiko für psychische Erkrankungen gegenüber dem Leben auf dem Land. Dazu, wie man die mentale Gesundheit von Stadtbewohner*innen trotz Lärm, Dichte und sozialem Stress stärken kann, ist bislang aber wenig bekannt. Höchste Zeit für einen Check-Up! Das Märzheft der G+L analysiert, was wir zu den Korrelationen zwischen Stadt, Grün, Sport, Klimawandel (besonders spannend!) und mentaler Gesundheit wissen, aber auch was noch fehlt.
Urban Mental Health
Das Leben in der Stadt birgt ein deutlich erhöhtes Risiko für psychische Krankheiten gegenüber dem Leben auf dem Land. Erschreckend viele Studien bestätigen das. Welche Maßnahmen aber die mentale Gesundheit von Stadtbewohner*innen stärken, dazu gibt es wenig Wissen. Gleichzeitig hält sich die Zahl derer, die in dem Bereich der „Urban Mental Health“ forschen und arbeiten, ziemlich in Grenzen. Um Licht ins Dunkel zu bringen, appellieren diese sogenannten Stressforscher*innen für die verstärkte Zusammenarbeit zwischen Stadtforschung, Medizin und Neurowissenschaften.
Faktencheck
In dem vorliegenden Heft machen wir den Faktencheck. Wir wollen wissen, was der aktuelle Forschungsstand sagt und welche Verantwortung die Stadtgestalt im Bereich der urbanen mentalen Gesundheit wirklich trägt. Hierzu haben wir Nora Dietrich, Psychotherapeutin und Expertin für mentale Gesundheit am Arbeitsplatz aus Berlin, um einen Beitrag gebeten.
Die Wiener Psychologin Shanti Hetz erläutert wiederum, warum Einsamkeit eine so große Gefahr für viele Städter*innen darstellt und welche Präventionsarbeit hierbei Landschaftsarchitektur übernehmen kann. Journalistin und Landschaftsarchitektin Julia Treichel stellt zudem fünf Akteur*innen vor, die bereits in dem jungen Forschungsfeld tätig sind; darunter natürlich auch Mazda Adli, Psychiater und Stressforscher. Mit seinem Buch „Stress and the City“ brachte der Arzt der Berliner Charité das Thema der urbanen mentalen Gesundheit erstmals groß in die deutschen Medien.
Gesundheit als höchstes Gut
Das Thema der urbanen mentalen Gesundheit ist auf den ersten Blick kein klassisch planerisches. Aber es zeigt drastisch auf, welche gesellschaftliche Bedeutung heute der interdisziplinären Zusammenarbeit zukommt, und gleichzeitig die Rolle, die dabei Landschaftsarchitekt*innen und Stadtplaner*innen einnehmen müssen. Wir planen Räume für Menschen. Was aber, wenn diese in den von uns entwickelten Städten immer kränker und kränker werden? Gesundheit ist und bleibt schließlich unser höchstes Gut.
Das Heft gibt’s hier in unserem Shop.
In unserer Februarausgabe haben wir uns mit der Stadt und dem Fahrrad auseinandergesetzt. Mehr zur Fahrradstadt hier.