03.08.2022

Wettbewerb

Nominierung Urbanität, Bestand, Stadt und Platz – Bayerischer Landschaftsarchitektur-Preis 2022

Spezial | Landschaftsarchitektur-Preis

Die Nominierten des Bayerischen Landschaftsarchitektur-Preis stehen fest. Noch bis zum 12. August 2022 können bdla-Mitglieder über die Gewinner*innen abstimmen. Auf Garten + Landschaft werden wir Ihnen die 15 Projekte in Kurzportraits vorstellen. Im Folgenden: die drei Nominierten in der Kategorie Urbanität, Bestand, Stadt und Platz.

Update: Das Voting wurde verlängert. bdla-Mitglieder können noch bis zum 16. September, 18:00 Uhr, hier abstimmen.

Im urbanen Kontext ist Bauen im Bestand die Regel. Gute Lösungen würdigt der bdla Bayern in der Kategorie Urbanität, Bestand, Stadt und Platz. Die Jury des Bayrischen Landschaftsarchitektur-Preises nominierte in der Kategorie drei Projekte. Zwei der drei sind zudem für den Bayerischen Landschaftsarchitektur-Preis (Hauptpreis) vorausgewählt.

  • Wohnanlage Theresienstraße, grabner huber lipp landschaftsarchitekten und stadtplaner partnerschaft mbb (auch für den Hauptpreis nominiert),
  • Neugestaltung Stadtpark Kempten, GRIEGER HARZER Landschaftsarchitekten (auch für den Hauptpreis nominiert) sowie
  • Hochwasserschutz Regensburg – Donaumarkt, Wolfgang Weinzierl Landschaftsarchitekten GmbH

Nominiert in der Kategorie Urbanität, Bestand, Stadt und Platz

Wohnanlage Theresienstraße in München

In der Maxvorstadt wurde ein neues Wohnquartier errichtet. Die 117 neuen Wohnungen befinden sich auf einem ehemaligen Werksgelände des Kameraherstellers Arri. Die Herausforderung des Projekts war es: hochwertige Freiflächen einerseits und eine hohe Wohndichte andererseits. Die Lanschaftsarchitekt*innen grabner huber lipp gestalteten grüne Innenhöfe mit fließenden Übergängen zwischen privaten und öffentlichen Bereichen. Die Pflanzflächen zeigen eine Höhenstaffelung der Pflanzen, verschiedene Blattformen sowie Strukturen der Arten. Dabei verschwimmen die Grenzen zwischen der Bepflanzung und den Wegen, die sich durch die Höfe „schlängeln“, sich zu platzartigen Situationen aufweiten und sich wieder verschmälern. Grundsätzlich sind die befestigten Flächen auf ein Minimum reduziert. Die Fugen des Pflasterbelags wechseln sich zwischen Splitt- und Rasenfugen ab, je nach Nutzungsintensität. Besonders intensiv genutzte Bereiche dürften die Kleinkinderspielplätze sein. Sie stehen den Bewohner*innen und der Kindertagesstätte vor Ort zur Verfügung.

Wohnanlage Theresienstraße in München, Fotos: Laura Loewel, bdla Bayern

Neugestaltung Stadtpark in Kempten

Als Transit- und Aufenthaltsraum ist der Stadtpark in Kempten einem hohen Nutzungsdruck ausgesetzt. Täglich strömen viele Fußgänger*innen und Radfahrer*innen auf den Weg zur Arbeit und Schule durch den Park. Jeden Sommer finden zudem Open-Air-Events der „Allgäuer Festwoche“ statt. Aufgrund des hohen Nutzungsdrucks musste der Stadtpark neugestaltet werden. GRIEGER HARZER Landschaftsarchitekten konnten mit ihrem Entwurf überzeugen, der den verschiedenen Ansprüchen gerecht wird. Die Bewegungsströme bestimmen die befestigten sowie grünen Flächen. Eine große Liegewiese mittig im Park bietet Raum für temporäre Kleinveranstaltungen. Allgäuer Bergwiesen, Acker- sowie Waldflur schaffen Bezugspunkte zur regionalen Landschaft. Gräser- und Staudenpflanzungen zeigen hingegen das Städtische. Die Einfassung der Wege sowie Plätze zeichnen die Topografie nach und überhöhen diese partiell. Ergänzende Sitzmöbel und textile Überdachungen machen den Kempter Stadtpark unverkennbar.

Neugestaltung Stadtpark in Kempten, Fotos: Laura Loewel, bdla Bayern

Hochwasserschutz Regensburg – Donaumarkt

Auf Grundlage eines Ideenwettbewerbs zum Hochwasserschutz gestalteten Wolfgang Weinzierl Landschaftsarchitekten den sogenannten Donaumarkt am Donauufer in Regensburg. Als Parkplatz genutzt stand der Donaumarkt im öffentlichen Fokus. Nach längerer Zeit entschloss sich die Stadt, die Fläche auf Grundlage eines städtebaulichen Konzepts zu entwickeln: Auf dem Donaumarkt entstanden Neubauten, die die historischen Gassenstrukturen der Regensburger Altstadt weiterführen. Die Freiraumplanung spielte bei der Entwicklung eine besonders große Rolle. Schließlich mussten Verbindungen vom Ufer in die Innenstadt, Maßnahmen zum Hochwasserschutz sowie die Personenschiffsfahrt in die Planungen berücksichtigt werden. Letztendlich ist eine Promenade auf zwei Ebenen entstanden, gentrennt von einer drei Meter hohen Promenadenmauer, die den Anforderungen an den Hochwasserschutz erfüllt. Sie trennt die zwölf Meter breite Lände von der höher gelegenen Promenade. Eine großzügige Freitreppe verbindet die beiden Ebenen und führt direkt zur Schiffsanlegestelle.

Hochwasserschutz Regensburg – Donaumarkt, Fotos: Laura Loewel, bdla Bayern

Abstimmung noch bis zum 12. August 16. September

Zum zweiten Mal findet der Bayerische Landschaftsarchitektur-Preis statt. Der Preis möchte die Bedeutung der Landschaftsarchitektur für die Gesellschaft zeigen und die Profession in der Öffentlichkeit präsentieren. Die Gewinner*innen werden im Rahmen der Preisverleihung des Bayerischen Landschaftsarchitektur-Preises am 11. November 2022 bekannt gegeben. Bis zum 12. August 16. September, 18:00 Uhr – Update: das Voting wurde verlängert – können bdla-Mitglieder noch über die Gewinner-Projekte für den Hauptpreis sowie in den fünf folgenden Kategorien abstimmen:

  • Bauwerksbegrünung und Biodiversität,
  • Grüne und Blaue Infrastruktur,
  • Urbanität, Bestand, Stadt und Platz,
  • Tourismus, Freizeit, Spiel und Sport sowie
  • Experimentelle Landschaftsarchitektur und Bauen im Detail

Zum Mitglieder-Voting geht es hier.

Ebenfalls zum Bayerischen Landschaftsarchitektur-Preis: Hier geht es zu den nominierten Projekten in der Kategorie Experimentelle Landschaftsarchitektur und Bauen im Detail.

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