Die Neugestaltung des Bahnhofsquartiers soll zwischen Bodenseeufer und Altstadt vermitteln, da die in Radolfzell trennenden Gleisanlagen an zentraler Stelle nur durch die Bahnhofsunterführung überwunden werden können. Der Siegerentwurf plant mit der Neubebauung eine vorgelagerte, zweite Stadtkante zum Ufer hin, die jedoch nicht mit der Altstadtsilhouette konkurriert. Durch eine Folge von Solitären hält sie wichtige Sichtachsen zwischen Altstadt und See frei und akzentuiert zudem die Blickbezüge.
Die Höhenentwicklung des neuen Quartiers orientiert sich am Bestand, als eigenständiges Ensemble erhält das Bahnhofsquartier jedoch eine doppelte Erschließung. Dies ermöglicht außerdem eine neue Geländekante zum Bodensee hin. Entlang der zum Ufer gewandten Südseite leitet die neue Promenade als Rad- und Fußweg zum Ufer und stärkt somit räumlich und visuell die Verknüpfung zu Ufer und See. Stadtgraben, Grünflächen und Wegesystem docken dabei an der neuen Stadtkante an, neue Plätze und Aufweitungen reagieren auf die bestehenden Strukturen und Sichtachsen. Der Siegerentwurf punktete durch seinen sensiblen Umgang mit dem Bestand, sowie einer angemessenen Dichte und Maßstäblichkeit, wie die Jury hervorhob.
Mehr zum Thema Wettbewerb: Der Potsdamer Stadtteil Schlaatz soll umgebaut werden. Dazu wurde der Wettbewerb zum Masterplan Schlaatz 2030 ausgerufen und entschieden.