18.07.2022

Wettbewerb

Schlaatz 2030: Alles zum Wettbewerb und den Sieger*innen

Plan des Siegerentwurfs zu Schlaatz 2030, Grafik: Octagon Architekturkollektiv | Leipzig und GM013 Landschaftsarchitektur | Berlin
Plan des Siegerentwurfs zu Schlaatz 2030, Grafik: Octagon Architekturkollektiv | Leipzig und GM013 Landschaftsarchitektur | Berlin

Der Potsdamer Stadtteil Schlaatz soll umgebaut werden. Dazu wurde der Wettbewerb zum Masterplan Schlaatz 2030 ausgerufen und entschieden. Aus neun teilnehmenden Büros schafften es dabei drei Teams in die nächste Runde. Wer und mit welchen Entwürfen lesen Sie hier.

Wettbewerb zum Masterplan Schlaatz 2030 entschieden

Im Potsdamer Stadtteil Schlaatz steht eines der größten Umbauprojekte der letzten Jahre an. Es geht um den Neubau bedarfsgerechter und bezahlbarer Wohnungen sowie die Anpassung an den Klimawandel. Dazu wurde Anfang des Jahres ein städtebaulich-landschaftsarchitektonischer Wettbewerb zum Masterplan Schlaatz 2030 ausgerufen. Aus den neun teilnehmenden Büros schafften es dabei drei Teams in die nächste Runde.

Überzeugen konnten die Masterplan-Entwürfe von bauchplan ).( Stadtplanung und Landschaftsarchitekten mit Sitz in München, Wien und Köln, von AG.URBAN mit hutterreimann landschaftsarchitektur aus Berlin und das Octagon Architekturkollektiv aus Leipzig gemeinsam mit GM013 Landschaftsarchitektur aus Berlin. Nach der ersten Vorauswahl überarbeiteten die prämierten Büros ihre Entwürfe. Dabei galt es, auf die Kritik von verschiedenen Seiten angemessen zu reagieren. Am Masterplan-Prozess am Schlaatz ist zudem ein breit aufgestelltes Bündnis beteiligt. In verschiedenen Arbeitskreisen arbeiten Fachleute der Stadtverwaltung eng mit den Wohnungsunternehmen zusammen. Deren Stellungnahmen flossen auch in die Überarbeitung ein. Genauso wie die Hinweise der Jury. Weiterhin die Ergebnisse der Bürger*innenbeteiligung.

Foto: Johanna Bergmann
Fotos: Johanna Bergmann
Foto: Johanna Bergmann

Präsentation der finalen Entwürfe vor breitem Publikum

Die Reaktionen der diversen Akteur*innen galten Themen wie Wohnen, Freiraum und der Gewerbeentwicklung. Die drei prämierten Büros wurden dazu im Januar mit der vertieften Bearbeitung beauftragt. Bis zur 3. Dialogrunde am 18. Juni hatten die Planer*innen dabei Zeit, das Spektrum an Anforderungen in ihren Entwürfen aufzunehmen.

Die Masterpläne der drei Teams setzen jeweils einen eigenen Fokus. Das Büro bauchplan entwickelte qualitätsvolle Aufenthaltsflächen entlang von linearen Strukturen. AG Urban setzte währenddessen auf eine hohe Dichte im Quartier und urbane Innenhöfe zwischen Riegelbauten. Octagon aus Leipzig und GM013 Landschaftsarchitektur aus Berlin nutzten den angrenzenden Flussraum der renaturierten Nuthe als Impuls für die Quartiersentwicklung Schlaatz 2030. Vor der finalen Dialogrunde hatten die Bürger*innen die Möglichkeit, alle Entwürfe in einer offenen Ausstellung zu begutachten. Das Meinungsbild der Bevölkerung diente dem Fachgremium anschließend als Entscheidungshilfe. Zur dritten Dialogrunde präsentierten die Büros ihre weiterentwickelten Visionen sowohl der Jury als auch der Öffentlichkeit. In einer anschließenden Diskussion konnten zudem offene Fragen diskutiert werden.

Grafik: Octagon Architekturkollektiv
Grafiken: Octagon Architekturkollektiv
Grafik: Octagon Architekturkollektiv

1. Preis für Vision Schlaatz 2030 geht an Octagon und GM013

Am Ende der Veranstaltung überzeugte der Entwurf vom Octagon Architekturkollektiv und GM013 Landschaftsarchitektur. Ihr Konzept verfolgt dabei die Neuordnung der Verkehrsflächen. Statt Straßen und Parkplätzen soll ein blaugrünes Netz das Quartier dominieren. So entstehen Begegnungsräume für die Anwohner*innen. Gleichzeitig werden das Stadtklima und die Biodiversität bei Schlaatz 2030 durch die Freiflächen verbessert. Die vorhandenen Blockstrukturen werden behutsam ergänzt. Durch die Neugestaltung der Freiräume sollen lesbare Stadträume entstehen. Dabei wird zwischen öffentlichen Platzflächen und privaten Innenhöfe differenziert. Das Zentrum wird verdichtet und mit einer Mischnutzung belegt. Zum Nuthetal hin entsteht eine lebendige Stadtstraße. Der Übergang in die Landschaft wird erlebbar. Bernd Rubelt, Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Umwelt spricht hier von einem Zugewinn für die Stadt: „Der Entwurf nimmt eine maßvolle und verträgliche Nachverdichtung vor, und qualifiziert den Stadtteil mittels Funktionsdurchmischung als Ganzes.“

Vertreter der Jury und des Siegerteams nach der Prämierung des Entwurfs. Foto: Landeshauptstadt Potsdam, Christine Homann
Vertreter der Jury und des Siegerteams nach der Prämierung des Entwurfs. (Foto: Landeshauptstadt Potsdam, Christine Homann)

Masterplanverfahren auf der Zielgeraden

Der gekürte Entwurf wird nun als Grundlage für den Masterplan „Schlaatz 2030“ dienen. Abgeschlossen ist das Verfahren allerdings noch nicht. Nun muss aus der Vision ein umsetzungsfähiger Masterplan entstehen. Dazu werden die Planer*innen nun in der Bearbeitung noch vertiefter einsteigen. Das Verfahren wurde hierzu verlängert. Am 8. Oktober soll der öffentliche Abschlussdialog stattfinden. Das Masterplanverfahren ist damit auf der Zielgeraden. Bereits zum jetzigen Zeitpunkt äußern sich jedoch alle Beteiligten äußerst zufrieden. Durch die gute Zusammenarbeit aller Akteur*innen – seien es Bevölkerung, Verwaltung oder Bauunternehmen – konnte ein Konsens zu den relevanten Anforderungen gefunden werden. Bernd Rubelt sieht einen vollen Erfolg in dem speziell konzipierten Verfahren. Mit Spannung blicken nun alle auf die nächsten Schritte.

Auch der Preis für einen anderen Wettbewerb wurde vor kurzem verliehen, lesen Sie hier mehr über den Wettbewerb zum Grenzhofareal Memmingen.

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