21.07.2020

Wettbewerb

Wettbewerbsübersicht Juli 2020

eine adäquate Freiraumgestaltung für das neue Literatur Quartier Essen zu entwickeln

Berlin Brandenburg 2070, 1. Preis Vogt Landschaftsarchitekten im Team mit den Architekten Bernd Albers und Silvia Malcovati, sowie Arup Deutschland

Interessiert an aktuellen Wettbewerbsergebnissen der Landschaftsarchitektur, aber kaum Zeit sich diese richtig anzuschauen? In der Wettbewerbsübersicht der G+L informiert Heike Vossen monatlich über die spannendsten Wettbewerbsergebnisse. Hier die Wettbewerbsübersicht vom Juli 2020.

Im offenen zweiphasigen Ideenwettbewerb nahmen nach einer ersten Phase mit 55 Teilnehmern noch 18 Teilnehmer teil.
Der Siedlungsstern von Berlin mit den historisch entstandenen Schienenradialen bildet die Grundform, den der Siegerentwurf „Zusammenwachsen – Landschaf(f)tStadt“ aufgreift, verlängert und erweitert.
Entlang des 1. Eisenbahnrings Tempelhof Süd sehen die Verfasser Nachverdichtungspotential entlang des Tempelhofer Damms.
Das Mittelzentrum Bernau steht exemplarisch für eine brandenburgische Kleinstadt, die der Siegerentwurf sorgsam nachverdichtet.
In Bernau berücksichtigen die Verfasser beispielhaft die Möglichkeiten der Konversion ehemaliger Militärflächen und schaffen zusätzliche Erholungsflächen durch Renaturierung.

IGA Metropole Ruhr 2027 – Zukunftsgarten Dortmund „Emscher nordwärts“, 1. Preis bbz landschaftsarchitekten, Berlin

Alle Bilder: © AIV – Internationaler Städtebaulicher Ideenwettbewerb Berlin-Brandenburg 2070

Zur Zukunft der Metropolregion Berlin-Brandenburg: Nach Jahren der Stagnation entwickelt sich die Region in vielen Bereichen zunehmend schneller und die Großstadt verflicht sich stark mit dem Umland. Um die notwendige Debatte über die Gestaltungsmöglichkeiten der Metropole zu bereichern, lobte der Architekten- und Ingenieurverein zu Berlin (AIV) einen städtebaulichen Ideenwettbewerb aus, mit dem Ziel, die vorhandene Großstadtregion mit all ihren Besonderheiten und Ausprägungen weiterzuentwickeln.

Das Siegerteam aus Architekten, Landschaftsarchitekten und Ingenieuren überzeugte mit ihrer Arbeit „Zusammenwachsen – Landschaf(f)tStadt“, die laut Juryvorsitzenden Jo Coenen ein zukunftsweisendes, auf dem Ist-Zustand aufbauendes Gesamtkonzept für Berlin-Brandenburg in 50 Jahren darstelle. Basis der Weiterentwicklung bildet die bestehende Grundform, der Siedlungsstern mit den historisch entstandenen Schienenradialen, die die Verfasser aufgreifen, verlängern und erweitern. Das ermöglicht Wohnraum für weitere etwa eine Million Einwohner. Die dazwischenliegenden Grünkeile bleiben als Kulturlandschaft erhalten und dienen als Landwirtschaftsflächen, Wald und Erholungsflächen.

Ein raumwirksamer Rundweg, ein Loop, führt durch den Kokereipark und verknüpft nach außen zu weiteren signifikanten Freiräumen.
Das Gartenschauareal innerhalb des Kokereiparks, der 2027 Teil der IGA Metropole Ruhr sein wird.

 

„Wie wollen wir morgen leben?“, bildet die Leitfrage für die Internationale Gartenausstellung (IGA) 2027 der Metropole Ruhr. In mehreren Wettbewerben sollen Freiraumplaner dazu Zukunftsszenarien entwickeln, den Auftakt bildet der Zukunftsgarten in Dortmund, mit dessen Konzept bbz landschaftsarchitekten die Jury überzeugten. Herzstück und Zeugnis der Industriegeschichte bildet dabei die ehemals für Dortmund zentrale Kokerei Hansa.

Einen 1. Preis für ihren Zukunftsgarten Dortmund erhielten bbz landschaftsarchitekten mit den Ingenieuren Wetzel & von SEHT GbR und fachlicher Unterstützung von W&V Architekten.

LILA 2020 – Landezine International Landscape Award

Alle Bilder: © bbz landschaftsarchitekten berlin gmbh

Die Landschaftsarchitekten greifen die Grundstruktur des Industrieareals auf und entwickeln die beiden Hauptstränge weiter zu einem raumwirksamen Loop. Dieser verknüpft zusätzlich zu dem Freizeit- und Erholungsraum Deusenberg, dem Energiecampus und dem Nahverkehrsmuseum am Mooskamp. Entlang des Loops reihen sich verschiedene kleinere Zukunftsgärten, die gemeinsam mit dem klar hervorgehobenen Loop das Grundgerüst des Kokereiparks bildet, der zugleich Ausstellungsort der IGA Metropole Ruhr 2027 sein wird.

 

Das multidisziplinäre Berliner Planungsbüro TOPOTEK 1 erhielt den diesjährigen LILA Office Award und wird damit für seine außergewöhnlichen und effektiven Entwurfslösungen geehrt (Projektbeispiel Superkilen). © Iwan Baan
Mit einem selbstinitiiertes Projekt, eine Uferzone eines spanischen Ballungsraums als zusammenhängende Grünstruktur zurückzugewinnen, siegte das Planungsbüro EMF in der Kategorie „Infrastructure“. © EMF – Estudi Marti Franch
Gilles Brusset erhielt den LILA 2020 „Playgrounds“ für seine gefaltete Spiellandschaft im Schweizer Ort Meyrin. © Pierre-Yves Brunaud
Die Umwandlung vom Flughafen zum Park brachten mosbach paysagistes den LILA Award in der Kategorie „Public Project“. © mosbach paysagistes
SCOB Architecture & Landscape erhielt den LILA 2020 für die Freiraumgestaltung eines Hotels und Weinguts in Spanien. ©AdriaGoulaPhoto
In der Kategorie Gärten teilten sich die Siegerplätze Kjeld Slot Havearkitekt aus Dänemark und Andrew van Egmond aus den Niederlanden. Im Bild Ellipse Garden von Kjeld Slot Havearkitekt © Kjeld Slot Havearkitekt

Lieratur Quartier, Essen; 1. Preis club L94 Landschaftsarchitekten, Köln

 

Zum fünften Mal jährt sich die Preisvergabe des LILA– Landezine International Landscape Award. Ziel des Preises ist es, interessante Landschaftsarchitekten und ihre wegweisenden Projekte öffentlichkeitswirksam zu würdigen. Die internationale Auszeichnung LILA 2020 vergab Preise in den sechs Kategorien, Öffentliche Freiräume, Infrastrukturprojekte, Wohnprojekte, Private Freiflächen, Spielplätze und Schulen, sowie Hotelfreiflächen.

Aus über 280 Einsendungen entschied sich die fünfköpfige Jury – darunter Robin Winogrond von Studio Vulkan und Hanneke Kijne von MORE landscape – für sieben Auszeichnungen und fünf Anerkennungen. Aus den 159 eingereichten Büroprofilen wählten die Redakteure von Landezine den US-Landschaftsarchitekten Charles A. Birnbaum mit dem Honour Award aus, sowie das Berliner Planungsbüro TOPOTEK 1 mit dem Office Award.

Ausführliche Informationen zum LILA 2020 finden Sie hier. 

 

Fünf Landschaftsarchitekturbüros waren aufgefordert, eine adäquate Freiraumgestaltung für das neue Literatur Quartier Essen zu entwickeln, der Entwurf von club L 94 erhielt den 1. Preis.
Das neue Quartier liegt unweit des Stadtzentrums auf dem ehemaligen Areal der Funke-Mediengruppe.
Buchstabenintarsien auf dem Stadtboden sollen dem neuen Quartier einen hohen Wiedererkennungswert geben.
Blick auf die sogenannten Literaturgärten.
Typologie Spielgeräte aus großen Buchstabenintarsien

Alle Bilder: © club L 94

Auf dem ehemaligen Funke-Medien-Areal in Essen soll im neu entstehenden Literatur Quartier ein Mix aus Büros, Hotel, Wohnungen, sowie Gastronomie und Einzelhandel entstehen. Im freiraumplanerischen Wettbewerb siegten die Landschaftsarchitekten club L 94 mit einer identitätsstiftenden Gestaltung, die Literatur und das geschriebene Wort in abstrahierter Form aufgreift. Der zentrale Quartiersplatz bildet als „Platz der Poesie“ den Kern des Entwurfs, gemeinsam mit den sogenannten Literaturgärten in den angrenzenden Straßenzügen.

Der Quartiersplatz besteht aus einem baumbestandenen Hain im Westen und einem bodenbündigen Wasserspiel, verzichtet aber auf weitere feste Einbauten und lässt sich dadurch flexibel nutzen. In den „Literaturgärten“ wechseln sich vielseitige Pflanzungen mit kleinen Spielflächen ab. Ein „Buchstabenteppich“ aus richtungslos verlegten Betonplatten mit Buchstabenintarsien bildet mit seinem auffälligen Belag den einheitlichen Stadtboden und einen hohen Wiedererkennungswert für das Quartier.

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