12.06.2019

Wettbewerb

Wettbewerbsübersicht Juni 2019


Neugestaltung Stadtpark in Ahlen, 1. Rang scape Landschaftsarchitekten, Düsseldorf

Interessiert an aktuellen Wettbewerbsergebnissen der Landschaftsarchitektur, aber kaum Zeit sich diese richtig anzuschauen? In der Wettbewerbsübersicht der G+L informiert Heike Vossen monatlich über die spannendsten Wettbewerbsergebnisse.

In Ahlen bildet der Stadtpark den wichtigsten zentrumsnahen Freiraum der Innenstadt und ist elementarer Teil der Grünverbindung entlang der Werse. Der im Werkstattverfahren entwickelte Entwurf von scape setzt darauf, Fluss und Park wieder stärker als bisher miteinander zu verweben. Der Flusslauf  soll ein naturnahes, frei mäandrierendes Erscheinungsbild zurückerhalten. Die Wege orientieren sich dabei an der geschwungenen Formensprache des Wassers, ihre Führung jedoch am alten Wegeverlauf. Die vorgeschlagene Renaturierung der Werse wird laut Jury als Denkanstoß verstanden, da sie im Budget des Umgriffs bisher nicht eingeplant ist. Das Gehölzkonzept sieht im Norden eine offene, mit wenigen Bäumen bestandene Wiesenfläche vor. Im Süden prägt ein dichter Baumbestand den Übergang zum angrenzenden Museum. In der Parkmitte zeichnet der Entwurf das historische Oval nach: Er reduziert den Baumbestand bis auf wenige Einzelbäume und inszeniert die historischen Fragmente darin neu.

scape Landschaftsarchitekten siegten im Werkstattverfahren zur Neugestaltung des Stadtparks in Ahlen unter vier Teilnehmern.
Entwurfsziel der Düsseldorfer Planer ist es, Park und Fluss wieder stärker miteinander zu verweben, und die Formenspräche des frei mäandrierenden Flusslaufs auf die Wegeführung zu übertragen.
Die Konzeptebenen des Parks setzen sich zusammen aus den historischen Spuren, dem Gehölzkonzept, sowie den Nutzungen und Verbindungen.
Der Entwurf zeichnet das historische Oval durch zurückhaltende Einbauten nach und inszeniert die historischen Fragmente auf angemessene Art, so die Jury.
In der neugeschaffenen Auenlandschaft der Werse stehen die Aspekte Ökologie und Naturerleben im Vordergrund.

bdla Studentenwettbewerb Mitteldeutschland 2018/2019, „Stadtpark West – Arnoldi Park in Gotha“, 1. Preis Leonhard Seifert, Jonathan Simon, Erfurt

Alle Bilder: scape Landschaftsarchitekten

 

Der bdla Studentenwettbewerb Mitteldeutschland suchte nach einem Parkkonzept für den Arnoldi Park in Gotha. Dieser birgt als Stadtpark zwar viel Potenzial, deckt aber kaum die aktuellen und zukünftigen Freiraumansprüche. Leonhard Seifert und Jonathan Simon siegten mit der Vision eines durch den Park ziehenden Wandertheaters und greifen damit das Thema des traditionellen Theaterspiels in Gotha auf. Aufführungen finden dabei an bestimmten Punkten im Park statt – insbesondere an den Kulturdenkmalen, die gleichzeitig als Szenen und Kulissen dienen. Die Jury würdigte die schlüssige Herleitung und die Verknüpfung mit dem vorgefundenen Park und seinen Elementen. Orientiert am Theaterspiel, charakterisieren die Verfasser die stetig ansteigende Topografie des Parks als „Drama in drei Akten“: Exposition, Steigerung und Höhepunkt ordnen sie den jeweiligen Aufgaben „Informieren, Aktivieren und Zelebrieren“ zu, welche die Grundlage für die gestalterischen Eingriffe bilden. Dabei differenzieren sie zwischen unverhandelbaren Maßnahmen, die kurzfristig erfolgen sollen, und langfristigen, verhandelbaren Eingriffen.

35 Arbeiten nahmen am bdla Nachwuchswettbewerb Mitteldeutschland teil, der sich mit dem Arnoldi Park in Gotha befasste.
Leonhard Seifert und Jonathan Simon von der Fachhochschule Erfurt überzeugten die Jury mit der Vision eines durch den Park ziehenden Wandertheaters, das sensible punktuelle Interventionen fordert.
Drei Aktionsstränge machen die Verfasser aus, die sie unterschiedlichen Themen zuordnen.
Orientiert am Theaterspiel, charakterisieren sie die stetig ansteigende Topografie des Parks als „Drama in drei Akten“ mit Exposition, Steigerung und Höhepunkt.
Die räumliche Dreiteilung ordnet das Konzept den jeweiligen Aufgaben „Informieren, Aktivieren und Zelebrieren“ zu.
An besonderen Orten kristallisieren sich „Szenen“ oder Kulissen heraus, die punktuelle Interventionen erfordern.

Friedrich-Ebert-Platz mit Ideenteil Innenstadt Porz, Köln, 1. Preis club L94 Landschaftsarchitekten, Köln

Alle Bilder: Seifert u. Simon

 

Im Zentrum des Stadtbezirks Köln Porz entsteht am Friedrich-Ebert-Platz eine neue Mitte, deren Freiräume nach Plänen des Siegerentwurfs von club L94 Landschaftsarchitekten gestaltet werden sollen. 2018 erfolgte der Abriss des jahrelang leerstehenden, aber platzprägenden Herti-Gebäudes, was eine bauliche Neuordnung und die Aufwertung des zentralen Platzes ermöglicht. Der Freiraumentwurf überzeugt die Jury mit subtilem und klarem Raumkonzept, das die neue Mitte betont: Eine offene Achse mit einheitlichem Bodenbelag leitet vom Rhein über das Rathaus bis zum ÖPNV-Knotenpunkt. Wasserelemente begleiten die Achse und betonen die platzartigen Aufweitungen in unterschiedlichen Ausprägungen. Baumreihen heben zusätzlich die relevanten Wegeverbindungen als grünes Netz in Ost-West- und Süd-Nord-Richtung hervor. Der minimale Eingriff in die denkmalgeschützte Lindenallee schafft eine vergrößerte Platzfläche am Rheinufer, die zugleich Endpunkt der Wegeverbindung darstellt.

Schnitt durch die Fontäne am zentralen Kreuzungspunkt.

Bilder 1-5: club L94

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