14.05.2019

Wettbewerb

Wettbewerbsübersicht Mai 2019 (1/2)


Umgestaltung der Ronnebypromenade und Schiffsanlagestelle Wannsee, Berlin, 1. Preis hutterreimann Landschaftsarchitektur GmbH, Berlin

Interessiert an aktuellen Wettbewerbsergebnissen der Landschaftsarchitektur, aber kaum Zeit sich diese richtig anzuschauen? In der Wettbewerbsübersicht der G+L informiert Heike Vossen monatlich über die spannendsten Wettbewerbsergebnisse.

12 Planungsbüros nahmen am Realisierungswettbewerb mit vorgeschaltetem Teilnahmewettbewerb teil, den capattistaubach Landschaftsarchitekten für sich entschied. © capattistaubach
Das städtebauliche Konzept begreift die heterogenen Teilräume als stadträumliches Kontinuum, das durch einheitlichen Stadtboden, Vegetation und Möblierung miteinander verwoben ist. © capattistaubach
Die Kreisstraße integriert sich in den gepflasterten Stadtboden und wird zum verkehrsberuhigten Geschäftsbereich. © capattistaubach
Der Kirchen-Rathausvorplatz orientiert sich an der zurückhaltenden Gestaltung des Marktplatzes, mit Ruhezonen unter großkronigen Bäumen. © capattistaubach

hutterreimann setzt im Siegerentwurf auf eine sensible Modifikation der fließenden Grundstruktur und bewegten Topographie, die Walter Rossow Anfang der 1980er Jahre neu gestaltete. Ein Dünenweg mit Blickbezug aufs Wasser bildet das neue Leitelement. Er leitet barrierefrei vom Vorplatz des S-Bahnhofs Wannsee entlang der Hangkante nach Südwesten bis zum Schiffsanleger am Wannsee, nordöstlich verknüpft er mit dem Park in den Dünen. An seiner höchsten Stelle weitet sich der Wannseeblick zu einem Bellevue. Eine durchgehende Mauer begleitet den Dünenweg entlang der Hangkante und schützt zur steilen Böschung hin. Die neue Hafentreppe schwingt sich entlang des Hangs zum Hafenplatz hinunter. Sie verbindet die beiden Ebenen direkt miteinander und bietet mit ihren zusätzlichen Sitzstufen zugleich Aufenthalt und Ausblick über den See. Unterhalb der Grunewalddüne umspannt die von huttereimann erweiterte Ronnebypromenade die Hafenwiese und leitet über den Hafenplatz zur „Alten Wannseeliebe“, einem ruhig gehaltenen Platz am Wasser mit Aussicht auf den Schiffsanleger.

Sanierung und Neugestaltung des Stadtplatzes in Vilshofen, 1. Preis Holl Wieden Partnerschaft, Würzburg

12 Planungsbüros nahmen am Realisierungswettbewerb mit vorgeschaltetem Teilnahmewettbewerb teil, den capattistaubach Landschaftsarchitekten für sich entschied. © capattistaubach
Das städtebauliche Konzept begreift die heterogenen Teilräume als stadträumliches Kontinuum, das durch einheitlichen Stadtboden, Vegetation und Möblierung miteinander verwoben ist. © capattistaubach
Die Kreisstraße integriert sich in den gepflasterten Stadtboden und wird zum verkehrsberuhigten Geschäftsbereich. © capattistaubach
Der Kirchen-Rathausvorplatz orientiert sich an der zurückhaltenden Gestaltung des Marktplatzes, mit Ruhezonen unter großkronigen Bäumen. © capattistaubach

Gut 20 Jahre nach dem letzten Umbau möchte Vilshofen seinen Stadtplatz optimieren, dabei die Dominanz des Autoverkehrs reduzieren und mehr Platz für Außengastronomie schaffen. Der Siegerentwurf von Holl Wieden schlägt dafür einen einheitlich befestigten Stadtboden vor, den alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt und barrierefrei nutzen können. Der langgezogene Stadtplatz präsentiert sich in großformatigem Pflasterplattenbelag als gesamtheitlicher Architekturraum, der Umgriff der Kirche grenzt sich durch eine Baumreihe vom Marktplatzbereich ab. Der mittlere Platzbereich bleibt frei von parkenden Autos – hier ordnen sich Aufenthaltsfläche, Brunnen und Außengastronomie an. An den beiden Außenseiten ist einseitig Schrägparken zugelassen, der motorisierte Fahrverkehr soll zukünftig aber nur noch in eine Richtung erfolgen. Ein kleiner Kreisverkehr in der Vilsvorstadt, kombiniert mit einem großzügigen Fußgängerübergang Richtung Bahnhof, unterstützt die Verkehrsberuhigung.

Marktplatzsanierung Markt Schöllnach, 1. Preis capattistaubach Landschaftsarchitekten, Berlin

12 Planungsbüros nahmen am Realisierungswettbewerb mit vorgeschaltetem Teilnahmewettbewerb teil, den capattistaubach Landschaftsarchitekten für sich entschied. © capattistaubach
Das städtebauliche Konzept begreift die heterogenen Teilräume als stadträumliches Kontinuum, das durch einheitlichen Stadtboden, Vegetation und Möblierung miteinander verwoben ist. © capattistaubach
Die Kreisstraße integriert sich in den gepflasterten Stadtboden und wird zum verkehrsberuhigten Geschäftsbereich. © capattistaubach
Der Kirchen-Rathausvorplatz orientiert sich an der zurückhaltenden Gestaltung des Marktplatzes, mit Ruhezonen unter großkronigen Bäumen. © capattistaubach

Markt Schöllnach möchte einen zukunftsfähigen Marktplatzbereich – sowohl für Geschäftstreibende als auch Einwohner. Das städtebauliche Konzept von capattistaubach belässt die vorhandene Verkehrssituation im Wesentlichen. Der Entwurf fasst sämtliche Bereiche zu einem Gesamtraum mit einheitlicher Stadtbodentextur als Pflasterfläche zusammen. Die Kreisstraße integriert sich in den gestalterischen Duktus und wird zum verkehrsberuhigten Geschäftsbereich. Eine Ausnahme bildet die übergeordnete Staatsstraße, die weiterhin als asphaltierte Vorfahrtstraße über den Marktplatz führt. Der neue städtebauliche Gesamtraum ermöglicht verschiedene Atmosphären und Teilräume, die durch Bodenbelag, Vegetation und Möblierung miteinander verwoben sind. Kirchplatz und Rathausvorplatz sind zurückhaltend strukturiert und lassen sich vielfältig nutzen. Die Platzmitte bildet ein neuer Brunnen, großkronige Bäume mit darunter liegenden Ruhezonen stärken die räumliche Fassung. Den Kirchhof entwickeln die Planer zum Kirchgarten, der als intimer grüner Rückzugsbereich das Gegenstück zum geschäftigen steinernen Marktplatz bildet.

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