07.03.2022

Wettbewerbe

Willy-Brandt-Platz Krefeld: Wettbewerb entschieden

studio grüngrau

Der Entwurf: von verglasten Türmen und grünen Dächern

studio grüngrau gewinnen in Krefeld: Gemeinsam mit Lorber Paul Architekten und den Ingenieur*innen von LINDSCHULTE setzte sich das Düsseldorfer Büro im Realisierungswettbewerb rund um den Willy-Brandt-Platz durch. Ihr Fokus liegt auf Stadtterrassen, Urban Gardening, Fahrradgaragen und Car-Sharing. Mehr dazu hier.

Der Willy-Brandt-Platz in Krefeld liegt zwischen dem Südeingang des Hauptbahnhofs und den Stadtteilen Dießem und Lehmheide. Im Moment wird er unter seinem Potenzial genutzt: Vernachlässigte Grünflächen, Busse- und zahlreiche Pkw-Stellplätze prägen den Patz heute. Im Juni 2021 hatte deswegen der Krefelder Rat für eine Auslobung eines Realisierungswettbewerbs abgestimmt. Ende Januar wählte das Preisgericht schließlich einstimmig die Sieger*innen des Wettbewerbs: ein Kölner und Düsseldorfer Zusammenschluss. Lorber Paul Architekten, sudio grüngrau und LINDSCHULTE Ingenieurgesellschaft setzten sich unter den 13 Mitbewerber*innen durch.

„Der Entwurf bietet zweifelsohne das Potential, aus der derzeit wenig attraktiven Situation einen besonderen Ort entstehen zu lassen, der von Menschen ganz unterschiedlicher Couleurs, Interessen und Bedürfnissen gleichermaßen angenommen wird”, lautet es in der Begründung des Preisgerichtes. Lorber Paul Architekten und studio grüngrau gewannen mit einem Entwurf zum Willy-Brandt-Platz Krefeld, dessen Hochbau-Architektur in den Hintergrund rückt. Ein eingeschossiges Gebäude erstreckt sich entlang den Bahngleisen. Mit seinem begrünten Dach und durchlässigen Fassade wird es zum Teil des Freiraums, des Willy-Brandt-Platzes in Krefeld. Der Platz besitzt somit zwei Ebenen, die eine Fuß- und Fahrradpromenade verbindet. Ihre Rampe (Spindel) ist gut ersichtlich und wohl dimensioniert.

der erste Platz: Willy-Brandt-Platz, Krefeld (Abbildung: Lorber Paul Architekten/studio grüngrau Landschaftsarchitektur)
der neue Willy-Brandt-Platz (Abbildung: Lorber Paul Architekten/rendertaxi)
auf dem Dach des eingeschossigen Neubaus (Abbildung: Lorber Paul Architekten/rendertaxi)

Willy-Brandt-Platz, Krefeld: Zweit- und Drittplatzierte

 

Das Gebäude tritt lediglich an zwei bedeutsamen Orten in den Vordergrund: die Verbindung zum Hauptbahnhof und den Abschluss des Willy-Brandt-Platzes hin zur Kölner Straße. An den Orten tragen dreigeschossige Hochpunkte zur Adressbildung bei. Besonders gelungen fand das Preisgericht die verglasten Türme der Fahrradparkierungsanlage, die die Dachlandschaft unterbrechen und sich trotzdem in ihr einfügen. Auf dem Dach auf der Höhe der Gleise sollen Urban Gardening, Sport und Spiel stattfinden, während der Willy-Brandt-Platz in erster Linie den Busbahnhof sowie Kiss and Ride und Taxi-Buchten beinhaltet.

Franz Reschke Landschaftsarchitektur aus Berlin belegte zusammen mit Rimpau Bauer Derveaux Partnerschaft von Architekten und Freie Planungsgruppe Berlin den zweiten Platz. Ihr Entwurf besteht aus einem Punkthaus und einer schmalen Zeile. Der Busbahnhof auf dem Willy-Brandt-Platz in Krefeld ist teilweise durch ein Flugdach wettergeschützt. Im Vergleich zum ersten Platz ist der Entwurf schlichter und klarer. Das Preisgericht befürchtet jedoch, dass die Räumlichkeiten unterhalb der Krefelder Promenade entlang den Gleisen zu klein sind, um Nutzungen anzubieten, die den Willy-Brandt-Platz beleben.

der zweite Platz: Willy-Brandt-Platz, Krefeld (Abbildung: RIMPAU BAUER DERVEAUX Partnerschaft von Architekten mbB / Franz Reschke Landschaftsarchitektur GmbH / Freie Planungsgruppe Berlin)
auf dem Willy-Brandt-Platz (Abbildung: RIMPAU BAUER DERVEAUX Partnerschaft von Architekten mbB / Franz Reschke Landschaftsarchitektur GmbH / Freie Planungsgruppe Berlin)
die Krefelder Promenade (Abbildung: RIMPAU BAUER DERVEAUX Partnerschaft von Architekten mbB / Franz Reschke Landschaftsarchitektur GmbH / Freie Planungsgruppe Berlin)

 

Den dritten Preis gewannen Lamott.Lamott Architekten mit lohrberg stadtlandschaftsarchitektur Parnerschaft Freier Landschaftsarchitekten und Verkehrsplanung Link. Sie entwarfen ein langgestrecktes Gebäude mit einem durchgehenden Vordach als Witterungsschutz. Kritisch sah das Preisgericht den Abschluss zur Kölner Straße: Das eingeschossige Gebäude konnte dort nicht überzeugen.

der dritte Platz: Willy-Brandt-Platz, Krefeld (Abbildung: Lamott.Lamott Architekten PartGmbB)
der neue Willy-Brandt-Platz mit Neubau (Abbildung: Lamott.Lamott Architekten PartGmbB)
der Neubau mit großzügigem Vordach für die Wartenden (Abbildung:Lamott.Lamott Architekten PartGmbB)

 

studio grüngrau gewann auch in Nürnberg: Sie setzten sich im Ideenwettbewerb „Nürnberg Gebersdorf“ durch.

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