04.04.2023

Gesellschaft

Wohnen in der Stadt – Die G+L im April 2023

Buchrezensionen
Coverfoto: Mike van den Bos / Unsplash
Coverfoto: Mike van den Bos / Unsplash

Das Recht auf Wohnen ist ein Menschenrecht – und dennoch ist bezahlbarer und verfügbarer Wohnraum die zentrale Herausforderung vieler deutscher Städte. München, Berlin, Frankfurt, Stuttgart, Freiburg, Düsseldorf – ausreichend Wohnraum gibt es in diesen Städten (und vielen weiteren) schon lange nicht mehr. Aber wo liegt denn eigentlich das Problem mit den Wohnflächen? Das definieren wir in unserer Aprilausgabe und nehmen dabei sowohl Politik als auch Planerschaft in die Verantwortung.

Im Übrigen: Vielleicht haben Sie das kleine „Stadt-Spezial“- Logo auf dem Cover entdeckt? Diese G+L ist die erste Ausgabe des diesjährigen Stadt-Spezials. Das machen wir inzwischen seit mehreren Jahren. In drei Ausgaben beschäftigen wir uns mit drei besonders akuten Themen, denen sich unsere Städte aktuell stellen müssen. Dieses Jahr im Fokus: Wohnen im April, Parken im Mai und Hitze im Juni. Viel Spaß dabei!

Die Serie finden Sie hier in unserem Shop.


400 000 Wohnungen pro Jahr

Der Druck auf Bundesbauministerin Klara Geywitz steigt. Von einer Krise im deutschen Wohnungsbau ist die Rede. Neuste Zahlen des Statistischen Bundesamtes bestätigen die prekäre Situation. Demnach brach die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen zum Jahres- beginn so stark ein wie seit fast 16 Jahren nicht mehr. Der Grund: die gestiegenen Zins- und Materialkosten. Weder Kommunen noch Privatpersonen können es sich inzwischen noch leisten zu bauen.

Klara Geywitz kämpft seit ihrem Amtsantritt um Veränderung, das muss man ihr lassen. Sie rief Anfang 2022 das Bündnis Bezahlbare Wohnungen ins Leben und entwickelte hiermit ein Maßnahmenpaket zur „Bau-, Investitions- und Innovationsoffensive“. 400 000 neue Wohnungen möchte das Bundesministerium laut dem Paket künftig pro Jahr bauen – 100 000 davon Sozialwohnungen. Der Wechsel zur Hybrid-Heizung soll kommen, ebenso wie der digitale Planungs- und Projektantrag und ein Gesetz für die „neue Wohngemeinnützigkeit“, das Unternehmen steuerlich begünstigt, wenn sie dauerhaft günstige Mieten anbieten.


Keine Wohnungsnot in Deutschland

Erreicht werden die Ziele aber vorerst nicht. Das bestätigte auch Bundesbauministerin Geywitz im Gespräch mit dem Newsportal web.de im Januar 2023. Von 2024 ist die Rede. Aber auch das zweifeln zahlreiche Kritiker*innen an. IW-Experte Ralph Henger bezeichnet die politische Situation im deutschen Wohnungsbau gar als „katastrophal“. Die Bundesregierung müsse dringend mehr Geld in die Hand nehmen, um ihre Ziele zu erreichen. Weitere appellieren für weniger Bürokratie und weniger Bauvorschriften. Andere stellen die Sinnhaftigkeit der 400 000 Wohnungen grundsätzlich infrage. Denn faktisch liegt in Deutschland keine Wohnungsnot vor. Das bestätigt uns auch Ingo Malter, Geschäftsführer des Berliner Wohnungsunternehmens STADT UND LAND, in dieser G+L.


Das Problem ist nicht neu

In der vorliegenden G+L wollen wir wissen, wo denn nun genau das Problem beim Wohnen in der Stadt liegt, wer hierfür die Verantwortung trägt. Vor allem aber untersuchen wir, wer das wie drehen kann und welche Rolle wir Planer*innen dabei spielen müssen. Denn: Das Problem ist alles andere als neu, und wir brauchen dringend eine Lösung.

Das Heft gibt’s hier in unserem Shop.

Haben Sie das Projekt auf unserem Cover erkannt? Die Kubushäuser in Rotterdam von Piet Blom zählen inzwischen zu den Architekturikonen des europäischen Wohnungsbaus. Vielleicht können sie für uns eine kleine Erinnerung sein, wie wirkungsvoll außergewöhnliche Ideen sein können, aber auch, dass andere Länder – zum Beispiel die Niederlande – ähnlich wie wir mit Herausforderungen im Wohnungsbau kämpfen. Hier lesen Sie bald mehr zu den Kubushäusern.

Ein kleiner Rückblick: In unserer Märzausgabe haben wir uns mit dem Thema Urban Mental Health beschäftigt.

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