Zukunftsgarten “Emscher nordwärts”: Grünanger als zentrale Bühne
Im Mittelpunkt der Internationalen Gartenausstellung – kurz IGA – 2027 Ruhr stehen fünf große Schaugärten: die Zukunftsgärten. Dafür suchte die IGA mit vier internationalen und interdisziplinären Planungswettbewerben Entwürfe. Der erste Preis für den Zukunftsgarten Dortmund „Emscher nordwärts“ ging an bbz landschaftsarchitekten. Prof. Dr. Martina Oldengott, fachlich mitverantwortlich für die IGA Ruhr, stellt Ihnen hier die Wettbewerbsergebnisse vor.
Das Dortmunder Stadtentwicklungsprojekt „Emscher nordwärts“ macht den Dortmunder Norden zu einem Experimentierlabor für neue Konzepte und kreative Ideen. Eingebettet in den Stadtteil Huckarde, flankiert von der renaturierten Emscher und der ehemaligen Mülldeponie Deusenberg liegt die Kokerei Hansa, eine der weltweit bedeutendsten Kokereien. Zusammen mit dem Welterbe Zollverein über 60 Jahre lang Sinnbild technischer Innovation und hocheffizienter Energietransformation im Rahmen der Koksproduktion, Gewinnung von Kohlewertstoffen und Kokereigas, ist das industriegeschichtlich bedeutende bauliche Ensemble die Kokerei Hansa heute ein Kristallisationsort der historischen industriellen Kulturlandschaft Ruhr und Sitz der Stiftung Industriedenkmalpflege.
Gleichzeitig lässt sich auf dem Kokereigelände eindrucksvoll nachvollziehen, wie sich die Natur arten- und strukturreich den ehemaligen Produktionsstandort zurückerobert. Unmittelbar nördlich angrenzend an das Kokereigelände liegt der Grünanger. Er markiert die ursprüngliche Ausdehnung der Kokerei und wird im Rahmen des IGA-Zukunftsgartens die zentrale Bühne der gärtnerischen Leistungsschauen sein. Von dem östlich der Kokerei gelegenen Deusenberg, der über ein Brückenbauwerk an der Nahtstelle zwischen Grünanger und Kokereigelände an den zentralen Bereich des Zukunftsgartens angebunden ist, genießt man den Überblick über das Gartenschaugelände und den Stadtteil.
Hansabahn macht Zukunftsgarten “Emscher nordwärts” zum Erlebnis
Auch auf dem Deusenberg soll es 2027 üppig und farbenfroh blühen. Allerdings stehen hier eher naturnahe und mit den ökologischen Entwicklungszielen der ehemaligen Mülldeponie korrespondierende Saaten im Mittelpunkt. Das Nahverkehrsmuseum Bahnbetriebswerk Mooskamp bildet den nördlichen Abschluss des eintrittspflichtigen Ausstellungsbereichs. Auf der ehemaligen Werktrasse soll die zur IGA 2027 verkehrende „Hansabahn“ den ohne die Flächen auf dem Deusenberg circa 35 Hektar großen Zukunftsgarten für die Besucher*innen zu einem besonderen Erlebnis machen.
Die Jurysitzung zum Wettbewerb Zukunftsgarten Dortmund „Emscher nordwärts“ hat am 02. Juli 2020 stattgefunden. Im Januar 2021 wurde das VgV-Verfahren mit der Vergabe der Planungsleistungen an bbz landschaftsarchitekten abgeschlossen und die Entwurfsplanung hat begonnen.
Im Folgenden werden die drei mit Preisen ausgezeichneten Beiträge dokumentiert.