02.03.2016

Wettbewerb

Zwischen Bohnenstange und Trichter

Internationales Gartenfestival in Reford Gardens, Kanada

Die Teilnehmer des 17. internationalen Gartenfestivals in Reford Gardens/Jardins de métis stehen fest. Unter 203 Einsendungen aus 31 Ländern suchte eine fünfköpfige Jury fünf Garteninstallationen aus.

Die Gewinnerprojekte:

Le caveau, Christian Poules, Basel, Schweiz

Umgeben von vier Wänden aus Gabionen taucht der Besucher ein in die Welt von Licht und Schatten. Die reduzierte Installation spielt mit Material und Licht, der Mensch soll dort zu sich finden und träumen können. Gleichzeitig sollen die mit Stein gefüllten Wände eine Leinwand für die Natur sein. Christian Poules, Landschaftsarchitekt und Architekt, ist in der Schweiz bekannt für poetische Kunstinstallationen und Skulpturen, die mit natürlichen Phänomenen und den menschlichen Sinnen spielen.

Carbone, Coache Lacaille Paysagistes, Nantes, Frankreich

Diese Installation stellt den Lebenszyklus eines Baums dar und schließt damit auf den Akt des Gärtnerns. Einer Explosionszeichnung gleich sieht der Betrachter die Wurzeln eines gefällten Baums, den Stamm in Abschnitte zerteilt, bearbeitete Holzblöcke und schließlich Möbelstücke anstelle einer Baumkrone. Ein junger Setzling schließt den Kreislauf. Die Landschaftsarchitekten Maxime Coache, Victor Lacaille und Luc Dallanora verstehen den Gärtner als restaurative Kraft in der Natur, die den zerstörerischen Eingriff der Menschheit heilen könne.

Cyclops, Craig Chapelle, Phoenix, USA

258 Holzteile und zwei Stahlringe sind zentrales Element des Cyclops. Wie ein Trichter schwebt die Installation inmitten eines Waldes, der Fokus des Besuchers in der Mitte der Installation wird auf die Baumwipfel gelenkt. Er soll gleichzeitig spüren, welche Kräfte nötig sind, um den Holztrichter schweben zu lassen, und so einen neuen Bezug zu Energie in der Umwelt finden. Craig Chapple studierte Architektur in der Yale University und produziert seitdem Zeichnungen, Gemälde und Skulpturen zwischen Architektur und Kunst.

La maison de Jacques, Romy Brosseau, Rosemarie Faille-Faubert, Émilie Gagné-Loranger, Quebec, Kanada

In Anlehnung an den Kinderklassiker Jack und die Bohnenranke werden Romy Brosseau, Rosemarie Faille-Faubert und Émilie Gagné-Loranger ein Labyrinth aus wachsenden Bohnen schaffen, das zum Versteckspielen einladen soll. Im May sollen die Samen gepflanzt werden, Ende Juli soll das Labyrinth Blüten und später Früchte tragen, die die Besucher essen können. Die drei Kanadierinnen lernten sich in ihrem Studium an der Universität in Quebec kennen. Mit dem Projekt loten sie das Gefühl der Intimität in natürlichen und künstlichen Räumen aus.

TüLT, SRCW, Winnipeg, Kanada

Kanada ist auch das Land des Campings. Daher bietet diese Installation den Besuchern verschiedene kleine Zelte, die sie nutzen und verändern können. Jedes der gelben Zelte kann umgekippt werden und gibt dann eine neue Perspektive und einen neuen Weg frei. Die Zeltgruppe soll sich wirken wie eine Fischschule oder ein Vogelschwarm, individuell und doch zusammengehörig. Die leichten Strukturen sollen sich mit der knalligen gelben Farbe von der grünen Umgebung und dem blauen Himmel absetzen. Sean Radford und Chris Wiebe von SRCW arbeiten als Designer und Architekten in Winnipeg und nutzen häufig vertraute Objekte als Skulpturen.

Dress Up!, Ran Hwang, Sangmok Kim, Sungwoo Kim, Shin Hee Park, Seoul, Korea

Dieses Projekt erhielt eine Sonderwürdigung und wird als gesonderte Garteninstallation zu sehen sein.

Das International Garden Festival ist eines der führenden Gartenevents in Nordamerika. Seit dem Start im Jahr 2000 waren über 150 Gartenkonzepte und Landschaftsskulpturen zu sehen. Die fünf neuen Gärten werden vom 23. Juni bis zum 2. Oktober 2016 zu sehen sein. Die Reford Gardens wurden zwischen 1926 und 1958 von Elsie Reford im Osten von Quebec angelegt und sind heute Publikumsmagnet.

Scroll to Top