Ein Garten für Alexander Calder: Mit den Calder Gardens gestaltete Herzog & de Meuron zusammen mit Piet Oudolf eine Galerie für die Werke des bekannten Künstlers.
Alexander Calder bringt namhafte Architekten zusammen
Es ist eine namhafte Runde, die sich für das außergewöhnliche Projekt in Philadelphia zusammengefunden hat. Die Rede ist von den Calder Gardens. Und die beteiligten Akteur*innen aus Kunst, Architektur und Landschaftsarchitektur gehören und gehörten zu den bekanntesten der Branche. Herzog & deMeuron und Piet Oudolf entwerfen einen Ausstellungsort für den 1976 verstorbenen Bildhauer Alexander Calder. Die Designer*innen sind in ihrer jeweiligen Sparte preisgekrönt. Das Projekt wird deshalb mit Spannung erwartet. Und es setzt sich hohe Ziele. Dies betont Alexander S.C. Rower, Präsident der Calder Foundation und Enkel des verstorbenen Künstlers. Calder Gardens solle nicht allein als Ausstellungsort für die Arbeiten seines Großvaters dienen. Vielmehr werde ein Raum entstehen, in welchem die Besucher*innen persönliche kontemplative Erfahrungen machen könnten. Weiter führt er aus, es sei ein Teil von Calders Kunst, das Unerwartete zu provozieren.
Calder Gardens als Ort des Unerwarteten
Um diesem Vermächtnis gerecht zu werden, fanden Herzog & deMeuron und Piet Oudolf zusammen. Die Architekt*innen aus der Schweiz entwarfen ein rund 1 600 Quadratmeter großes, zweistöckiges Gebäude. Ein Großteil der Räumlichkeiten befindet sich unter der Erde. Jacques Herzog, Mitbegründer des Büros, betont die Besonderheit dieser Geste. Anstatt Volumen auf der Erde zu bauen, entschlossen sich Herzog & deMeuron dazu, „den Boden auszuhöhlen“. Das Konzept soll Calders Werke in völlig neuer Art und Weise erfahrbar machen. In dieser Entscheidung wird erkennbar, was auch Rower als markantes Merkmal in der Arbeit seines Großvaters lobte. Es öffnen sich immer wieder unerwartete Nischen, welche von den Besucher*innen entdeckt werden müssen. Statt einzelner Ausstellungsräume wird das gesamte Anwesen zur Bühne für Calders Kunst. Jacques Herzog sagt: „Jede Ecke und jeder Winkel, jede Treppe und jeder Korridor sollte sich als Ort für Kunst anbieten.“ Der Entwurf für die Calder Gardens will neue Wege in der Ausstellungsarchitektur gehen.