Wie wird man eigentlich Architekt*in? Hier lesen Sie, wie ein Architekturstudium aufgebaut ist, welche Themen zu erwarten sind, was Studierende vor der Bewerbung wissen sollten und wo in Deutschland und Europa man Architektur studieren kann.
Aufbau und Ziel des Architekturstudiums
Große Baukunst ist Teil der menschlichen Kultur. Weltberühmte Bauwerke wie der Eiffelturm oder die Pyramiden von Gizeh rufen das Stichwort Architektur hervor. Doch wie wird man eigentlich Architekt*in?
Das 6 bis 8 Semester lange Architekturstudium bildet Interessierte dazu aus, Bauwerke zu planen, zu entwerfen und zu gestalten. Es zeichnet sich durch die Kombination von künstlerischer Kreativität und Ingenieurwesen aus. Dabei handelt es sich bei der Architektur um eine klassische Kunstform, die einen großen Einfluss auf die menschliche Wahrnehmung hat. Bauwerke repräsentieren Kultur, aber auch die Wirtschaftslage und heutzutage zunehmend den Klimawandel. Wer Architektur studiert hat, kann mit neuen Ideen ganze Stadtbilder entwerfen und die Wirkung von Gebäuden auf die Umwelt bestimmen.
Im Architekturstudium geht es um den Zweck eines Bauwerkes und um seine ideale Integration in den Baubestand. Daher benötigen Architekt*innen ein breites Portfolio an Kompetenzen. Entsprechend besteht das Studium aus kultur- und gesellschaftswissenschaftlichen Grundlagen, aber auch Architektur- und Kunstgeschichte, Statik, Gebäudetechnik, Baurecht, Landschaftsplanung und Stadtplanung.
Weitere Fähigkeiten, die Studierende lernen, sind das Freihandgestalten von Entwürfen, die Arbeit mit CAD-Programmen, Projektmanagement, Controlling von Bauprojekten sowie partizipative Ansätze. Dabei sollen sie stets das Bauwerk als Ganzes und seinen Bezug zur Umwelt im Blick behalten, statt sich ausschließlich auf das technische Detail zu konzentrieren.
Themen der Architektur
Ein Architekturstudium beginnt mit einem Bachelor, der 6 bis 8 Semester lang dauert. Hier erwerben Studierende Fachwissen rund um Innen- und Stadträume, die Grundlagen des Bauens, den Modellbau sowie die Baukultur aus verschiedenen Perspektiven. Immer mehr Studiengänge legen großen Wert auf das nachhaltige, umweltfreundliche Bauen. So manches Architekturstudium hat zudem einen Schwerpunkt in einem bestimmten Bereich, wie etwa Innenarchitektur.
Darüber hinaus gehört praktische Erfahrung zum Architekturstudium. Daher ist meist ein mehrmonatiges Praktikum gefragt. Die studienbegleitende Arbeit in einem Architekturbüro bietet die Möglichkeit, schon früh an echten Bauprojekten mitzuarbeiten.
Dies sind die klassischen Fächer der Architektur:
- Gebäudekunde
- Darstellungstechnik
- Baukonstruktion
- Entwerfen
- Bau- und Kunstgeschichte
Studierende werden aber auch bautechnische Grundlagen in Fächern wie Bauphysik, Baustatik, Baustoffkunde, Bauchemie und Tragwerkslehre erlangen. Ebenso wichtig sind Sanitär- und Heiztechnik, Elektrotechnik, Betonbau, Holzbau und Stahlbau. Management und Kalkulation sind weitere Fähigkeiten, die angehende Architekt*innen erlernen. Entsprechend besuchen sie Seminare in Fächern wie Baumanagement, Bauleitung, Bauplanung und Baurecht.