16.12.2022

Gesellschaft

BASF Schwarzheide: Ausbau des Stromnetzes für Erneuerbare Energie

Werksansicht von BASF Schwarzheide. Bildquelle: Goku4711, CC BY-SA 4.0 , via Wikimedia Commons
Werksansicht von BASF Schwarzheide. Bildquelle: Goku4711, CC BY-SA 4.0 , via Wikimedia Commons

Der Chemiekonzern BASF will seinen Strombedarf stärker aus erneuerbaren Energien decken. Dazu muss jedoch das Stromnetz im eigenen Werk in Schwarzheide modernisiert und erweitert werden – für mehr als 100 Millionen Euro. Wie BASF sich das vorstellt und mehr zu den Hintergründen lesen Sie hier.


Mehr erneuerbare Energien bei BASF

Der Chemiekonzern BASF möchte für sein Werk in Schwarzheide (Oberspreewald-Lausitz) künftig mehr erneuerbare Energien nutzen, um den eigenen Strombedarf zu decken. Dies erfordert bessere Infrastruktur, weshalb das werkseigene Stromnetz erweitert werden soll. Der Ausbau kostet den Konzern laut eigenen Angaben vom 6. Dezember 2022 etwa 100 Millionen Euro.

Damit würde es sich in die größte Investition in die Infrastruktur in Schwarzheide handeln, seit BASF den Standort 1990 übernahm. Unter anderem soll Strom aus einem eigenen Solarpark in das Werknetz einfließen. Auch eine 20-Kilovolt-Hauptschaltanlage und ein 110-Kilovolt-Schaltwerk gehören zu den Plänen. Dies erfordert Stromleitungen mit einer Länge von fast 2 Kilometern. Das neue Stromnetz von BASF soll 2026 fertig werden.

An dem BASF-Standort in der Lausitz werden Chemieprodukte hergestellt. Etwa 2 000 Mitarbeitende sind in Schwarzheide beschäftigt. Gemeinsam mit der ostdeutschen Netzgesellschaft MITNETZ STROM möchte BASF die Energietransformation fortsetzen. Im Sommer 2022 hatte das Unternehmen bereits sein Gas- und Dampfturbinenkraftwerk modernisiert.

Wasserturm auf dem Gelände von BASF Schwarzheide. Bildquelle: Oberlausitzerin64, CC BY-SA 4.0 , via Wikimedia Commons
Wasserturm auf dem Gelände von BASF Schwarzheide. Bildquelle: Oberlausitzerin64, CC BY-SA 4.0 , via Wikimedia Commons

Eine der größten Schaltanlagen im südlichen Brandenburg

MITNETZ STROM ist der Hauptauftragnehmer für die geplante 110kV-Hochspannungstechnik. Der Verteilnetzbetreiber wird unter anderem für die dezentral auf dem Werksgelände installierten Trafostationen zuständigen sein. Diese werden laut BASF besonders geräuscharm sein. Nach der Inbetriebnahme wird das neue Schaltwerk eine der größten Schaltanlagen im südlichen Brandenburg darstellen.

„Eine gut ausgebaute Infrastruktur ist essenziell für Unternehmen wie BASF sowie der weiteren Entwicklung der Region Lausitz. Als regionaler Netzbetreiber freuen wir uns, die Region und Unternehmen mit unseren Netzdienstleistungen zu unterstützen. Der Bau des Umspannwerks ist eines der größten Dienstleistungen der MITNETZ STROM bisher und das größte in der Netzregion Brandenburg“, sagte Matthias Plass, Leiter Netzregion Brandenburg der MITNETZ STROM.

BASF stellt in Schwarzheide Polyurethan-Grundprodukte und -Systeme her. Dazu gehören Pflanzenschutzmittel, Wasserbasislacke, Technische Kunststoffe, Schaumstoffe, Dispersionen, Laromere und Batteriematerialien. Weltweit erzielte der Konzern 2021 einen Umsatz von 78,6 Milliarden Euro. Er stellt sich als nachhaltiges, zukunftsorientiertes Unternehmen dar.


Ein zukunftsorientierter Chemiekonzern

Im August 2022 hatte BASF am gleichen Standort in Schwarzheide einen Solarpark eingeweiht. Partner hatten rund 13 Millionen Euro in die Anlage investiert, die pro Jahr 25 Gigawattstunden klimafreundlichen Strom produzieren kann. 52 000 Photovoltaikmodule liefern nun grünen Strom für den Produktionsstandort in der Lausitz. Im Jahresmittel handelt es sich dabei um etwa 10 Prozent des heutigen Strombedarfs des Werkes.

Darüber hinaus engagiert sich das Unternehmen, das zuletzt unter anderem wegen des Exports hochgiftiger Pestizide in der Kritik stand, für Zukunftstechnologien. Am Standort Schwarzheide soll nun auch zur Herstellung und zum Recycling von Batterierohstoffen geforscht werden. Das Ziel der BASF Schwarzheide GmbH besteht laut Jürgen Fuchs, Vorsitzendem der Geschäftsführung darin, einer der ersten CO2-neutralen Produktionsstandorte von BASF zu werden: „Die Inbetriebnahme des gemeinsamen Solarparks ein erster, großer Schritt in diese Richtung, auf den noch weitere folgen werden. Das stärkt die Zukunftsfähigkeit unseres Standorts und sichert Arbeitsplätze.“

Für die neue Schaltanlage, das Umspannwerk und den Solarpark realisierte das Unternehmen ökologische Ausgleichsmaßnahmen. Dazu gehören die Anlage eines Trocken- und Magerrasens und eines Blühstreifens sowie die Errichtung von Nisthilfen für Brutvögel. Außerdem wurde eine alte Regenentwässerungsanlage neu errichtet.

Übrigens: Mehr zur Zukunft der Region Berlin-Brandenburg lesen Sie hier.  

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