07.04.2023

Event

Between the trees in Köln

Äste mit vielen grünen Blättern werden von Sonnenlicht beschienen.
Die Ausstellung Between the trees durchleuchtet das vielschichtige Objekt Baum. credit: Cam James KhsuK via unsplash

Die Ausstellung „Between the trees“ im Museum für Angewandte Kunst in Köln zeigt die Vielschichtigkeit des Stadtbaumes. Und vermittelt gleichermaßen dessen Relevanz für Mensch und Umwelt. Alles zur Ausstellung lesen Sie hier.


Between the Trees im MAKK

Im Mittelpunkt einer neuen Ausstellung Museum für Angewandte Kunst in Köln (MAKK) dreht sich seit Anfang Februar alles um Bäume. Die Ausstellung „Between the trees“ kehrt auf unterschiedliche Arten die Relevanz des Stadtbaumes heraus. Denn für die urbane Umgebung übernimmt er zentrale Funktionen der Kühlung und Luftreinigung. Gleichzeitig dient er zur Regulation von anfallendem Regenwasser. Nicht zuletzt belegen zahlreiche Studien, die Auswirkung einer grünen Umwelt für die mentale und psychische Gesundheit von Stadtbewohner*innen. Neben all diesen essenziell lebenswichtigen Aspekten, dient der Baum dem Menschen schließlich jedoch auch als Inspiration. So beleuchtet die Ausstellung ebenfalls den Baum als materielle wie geistige Ressource für Design und Kunst. 


Der Baum als vielschichtiges Wesen

Diese Bandbreite zeigt das MAKK anhand von internationalen Projekten, die sich mit dem Baum im städtischen Kontext auseinandersetzen. Vertreter*innen aus den Bereichen konzeptionelles Design, Industriedesign, Kunsthandwerk und Bildende Kunst beteiligen sich an der Ausstellung. Durch die Diversität an Ansätzen zeichnet „Between the Trees“ ein vielschichtiges Bild des Objektes Baum. Die materielle, funktionelle und ebenso ästhetische Komponente soll den Besucher*innen gleichermaßen nahegebracht werden. So stellen die Künstler*innen beispielsweise die Bedeutung für den Klimawandel neben eine Auseinandersetzung mit der Materialverfügbarkeit und -verwendung des Rohstoffes. Oder gehen etwa einerseits auf Fragestellungen der Stadtplanung ein, während gleichzeitig grundlegend die Domestizierung der Natur behandelt wird. Durch das nahbare Objekt Baum als Stellvertreter für den gesamten Reichtum der Natur, werden abstrakte Konzepte greifbarer. Und die Besucher*innen können sich auf emotionale Art und Weise an Themen wie Nachhaltigkeit oder die Bedeutung natürlicher Lebensräume herantasten.


„Der Baum neu gedacht“

„Between the trees“ ist in drei Sparten unterteilt. Die Biologisch-klimatische Ebene unter dem Titel „Der Baum neu gedacht“ bietet einen Überblick über die unerlässlichen Funktionen, die Bäume für das Ökosystem Erde übernehmen. Von diesen Fähigkeiten lassen sich Designer*innen im MAKK inspirieren und zeigen Erfindungen, die beispielsweise den schonenden Umgang mit Ressourcen zum Vorbild haben. Neben den biologisch-funktionalen Eigenschaften zeigt der Bereich der Ausstellung auch die Herausforderungen, die das städtische Umfeld und der Klimawandel bedeuten.


„Der Baum neu genutzt“

Die Materielle Ebene mit Untertitel „Der Baum neu genutzt“ zeigt die Varianz an Materialien, die der Baum dem Menschen liefert. Neben Holz sind das beispielsweise auch Zellulose, Lignin, Rinde und Laub. Darüberhinaus gilt auch, Holz ist nicht gleich Holz. Je nach Baum unterscheiden sich Gewicht, Flexibilität oder Härte. Und damit nicht genug. Als lebendiges Material verändert es sich fortgehend. Der beindruckenden Vielfältigkeit stehen harte Fakten gegenüber. Obwohl nachwachsend, ist auch der Rohstoff Holz begrenzt. Die Ausstellung legt auf die Ressourcenknappheit ein besonderes Augenmerk und zeigt gleichzeitig Möglichkeiten, wie ein schonender Umgang zukünftig aussehen könnte.


„Der Baum neu interpretiert“

Der zweite Ausstellungsbereich, die Kulturellen Ebene, trägt den Untertitel „Der Baum neu interpretiert“. Dieser zeigt einen interessanten Perspektivwechsel. So ist zwar hinlänglich bekannt, welch positive Auswirkungen Bäume für den Stadtraum haben. Selten wird jedoch beachtet, wie es umgekehrt dem Baum unter Einfluss des städtischen Umfeldes geht. Abgase, versiegelte Böden und Wassermangel sind Herausforderungen, mit denen der Stadtbaum täglich zu kämpfen hat. Im MAKK stellen sich die Künstler*innen die Frage, wie ein respektvolles Zusammenleben aussehen könnte. Dazu werden zum Beispiel Designansätze aus der Sicht von Bäumen vorgestellt. In einer Zukunftsvision könnte der Baum so als lebendes Subjekt und nicht nur als Teil der Stadtmöblierung wahrgenommen werden.

Die Ausstellung ist in Zusammenarbeit des MAKK mit dem Ökorausch Think Tank e.V. entstanden. Neben der Ausstellung begleiten öffentliche Veranstaltungen das Programm. Außerdem werden mit der Unterstützung der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Obstbäume an Privatleute gespendet. Im Sinne der Kampagne Essbare Stadt Köln wächst die Ausstellung so über die Grenzen des Museum hinaus und nährt zukünftig Anwohner*innen. „Between the trees“ ist noch bis zum 16. April diesen Jahres zu sehen in Köln zu sehen.

Im Vitra Design Museum ist bis Oktober 2023 die Ausstellung „Garden Futures“ zu sehen. Sie zeigt auf vielfältige Art die Bedeutung und Gestaltung des Gartens im Wandel der Zeit. Und dessen Rolle für die Zukunft. Mehr dazu hier: Garden Futures.

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