Im Rahmen des Infrastrukturausbaus zum Rhein-Ruhr-Express im Düsseldorfer Stadtgebiet wurde ein interdisziplinärer Gestaltungswettbewerb zur Integration von Schallschutzwänden ausgelobt. Nun hat die Expertenjury drei Siegerentwürfe gekürt und befand zwei weitere Entwürfe als anerkennungswürdig. Mehr über den Wettbewerb erfahren Sie hier.
Ideen für Verkehrswende und -wände gesucht
Die Deutsche Bahn baut im Hinblick auf die grüne Verkehrswende den Rhein-Ruhr-Express aus. Dies ist eines der relevantesten Eisenbahninfrastrukturprojekte für Nordrhein-Westfalen. Für den Rhein-Ruhr-Express wird der Schienenverkehr zwischen Dortmund und Köln dabei als wichtige Hauptverkehrsachse auf den neuesten Stand der Technik gebracht.
Zur Realisierung ist die Errichtung von Lärmschutzmaßnahmen aufgrund des Lärmimmissionsschutzgesetzes zwingend erforderlich. Für den Düsseldorfer Stadtraum bedeutet dies allerdings, dass in Zukunft eine innerstädtische Strecke mit circa fünfundzwanzig Kilometer langen und bis zu sechs Meter hohen Schallschutzwänden quer durch die Stadt verläuft. Wie ist also mit einer so großen städtebaulichen Herausforderung umzugehen?
Die recht neuartige städtebaulich-gestalterische Aufgabe bewegte die Landeshauptstadt Düsseldorf (vertreten durch die Kunstkommission) dazu, in Kooperation mit der Deutschen Bahn einen interdisziplinären, nicht offenen Gestaltungswettbewerb auszuloben. Das Ziel lag darin, Schallschutzwände in das Stadtbild zu integrieren und einen Mehrwert zu generieren. Das Wettbewerbsverfahren sollte innovative Entwürfe hervorbringen, die auf kreative Weise Lärmschutz mit zukunftsfähigen, städtebaulichen Konzepten vereinigen.
Die Siegerentwürfe
Zwölf interdisziplinär aufgestellte Teams reichten ihre Entwürfe ein. Die Jury setzte sich zum einen aus Expert*innen verschiedener Fachgebiete zusammen. Zum anderen berieten zwei Vertretende der Stadtgesellschaft die Jury, um die Öffentlichkeit einzubinden.
Am 10. März 2023 prämierte die Jury drei Entwürfe. Da alle Lösungsansätze gleichermaßen überzeugten, wurde auf eine weitere Rangreihung verzichtet. Dies sind die Sieger*innen:
- “LEHM gefaltete Erde” von Zentrum für Peripherie (Ute Reeh), haascookzemmrich STUDIO 2050 (Martin Haas), Lehm Ton Erde Baukunst GmbH (Martin Rauch), knippershelbig GmbH (Dr. Matthias Oppe), SnW Ingenieure GbR (Dr. Jan Mittelstädt), Bosch & Partner GmbH (Dr. Dieter Günnewieg), Anika K. Gasthof (TU Berlin), Institut für Ökologie, Fachgebiet Ökosystemkunde, TU Berlin (Anika K. Gasthof), Lehmbau Lovis UG (Christian Hansel), knp.Bauphysik (Christoph Hämmerling)
- “FERALcatalyst” von EiSat GmbH (Karen Eisenloffel), constructconcept Architecture & Consulting (Michelle Howard), Studio erde – office for Anthropocene landscape (Marcel Troeger), Anna Lundqvist, Ingo Vetter
- “KON TAKT ZONE” von green noise (Ursula Damm), Dr. Klaus Fritze, Station C23 – Arch. und Landschaftsarch. Part. MBB (Rudolph Langner, Prof. Dr. Sigrun Langner, M. Rudolph), Andreas Hecker (Bauhaus Universität Weimar), Felix Bonowski
Das sind die zwei Anerkennungen:
- “Sound(t)rack” von MVRDV B.V. (Sven Thorissen), Nordwestuckermark (Tilo Schulz), WH‑P Ingenieure (Florian Kaim), Mingzhu Nerval Landschaftsarchitektur (Antoine Nerval)
- “Just stop noise” von fabulism (Giulia Pozzi, Mirko Andolina), Philippe Rahm architectes (Philippe Rahm), Studio Fabian Knecht (Fabian Knecht), Bollinger und Grohmann GmbH
Was passiert nun?
Im nächsten Schritt werden die Gewinnerteams eingeladen, ihre Entwürfe zu vertiefen. Die Ideen um die Schallschutzwände werden ausgearbeitet, bis sie umsetzbar sind. Hierfür arbeiten die Stadt Düsseldorf und die Deutsche Bahn weiterhin zusammen.
Alle für den Gestaltungswettbewerb abgegebenen Entwürfe können Sie bis Ende Mai im Düsseldorfer Rathaus einsehen. Es können auch Führungen gebucht werden. Im April und Mai werden die Siegerentwürfe dann den politischen Gremien vorgestellt.
Mehr zum Thema erfahren Sie hier.
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