04.10.2016

Wettbewerb

TOMORROW LANDSCAPES

Hargreaves Associates

Wie sehen unsere Landschaften von morgen aus? Dieser Frage widmete sich die neunte Biennale der Landschaftsarchitektur, die vom 29. September bis 1. Oktober 2016 in Barcelona stattfand. Als Herausforderungen und künftige Tätigkeitsfelder der Profession wurden der Klimawandel, die Energiewende, Migration und die Frage nach der Zugänglichkeit und dem Besitz von Kollektiveigentum genannt. Insbesondere „Wasser“, „Flut“ und „shifting landscapes“ waren wiederkehrende Themen der diesjährigen Vorträge. So zum Beispiel bei Anuradha Mathur, Professorin an der University of Pennsylvania, die mit ihrer innovativen Untersuchungs- und Entwurfsmethodik und zugleich raffinierten Grafiken zu den Projektgebieten Mississippi und Mumbai beindruckte. Auch Gabriella Trovato von der American University in Beirut überzeugte mit ihrer Forschung und Arbeit zur Migration am Beispiel der Flüchtlingslager im Libanon.

Hargreaves Associates sind Biennale-Preisträger

Die Finalisten im Rennen um den begehrten Rosa Barba Landschaftsarchitekturpreis, der alle zwei Jahre im Rahmen der Biennale verliehen wird, entstammten dieses Jahr einem größeren internationalen Teilnehmerkreis aus Australien, China, Thailand, Frankreich, England, Dänemark, der Schweiz und den Niederlanden. Zudem war eine Verlagerung hin zu großmaßstäblicheren Projekten mit größerem Budget und Medienpräsenz bemerkbar, möglicherweise als Reaktion auf die internationalen Öffnung der Veranstaltung. Die Liste der nominierten Büros las sich wie ein Who is Who der Landschaftsarchitekturszene der vergangenen Jahrzehnte, darunter Peter Walker and Partners aus den USA, Topotek 1 aus Deutschland, Turenscape aus China und Catherine Mosbach aus Frankreich. Der diesjährige Preis ging an Hargreaves Associates für den Queen Elizabeth Olympic Park in London, während der Publikumspreis dem Renaturierungsprojekt des Flusses Aire des Ateliers Descombes Rampini verliehen wurde. Damit entschieden sich die Biennale-Teilnehmer für ein bedeutend kleineres Projekt mit geringerem Budget und anderer Entwurfsphilosophie als die Jury.

Die ungeteilte Zuneigung der Biennale-Besucher galt jedoch der Hommage an Jaques Simon und Michel Corajoud, zwei bedeutende französische Landschaftsarchitekten, deren Einfluss und Gewicht auch heute noch sehr präsent sind in der Profession. Die Aktualität von Corajouds Brief an seine Studenten sowie der Aussage Simons von der Wichtigkeit, die Dinge auf den Kopf zu stellen, hallten auch in den Diskussionen der Teilnehmer nach.

Weitere Informationen zur Biennale der Landschaftsarchitektur in Barcelona finden Sie hier.

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