08.05.2024

Gesellschaft

Brücken – Die G+L im Mai 2024

Sie sind bauliche Meisterwerke, verbinden, wo anderes trennt, machen wahrhaft mobil – und dennoch schenken wir ihnen viel zu wenig Aufmerksamkeit: Stadtbrücken. Mit der Maiausgabe der G+L erhalten sie nun die Aufmerksamkeit, die sie verdienen. Wir werfen einen Blick auf die bedeutendsten Stadtbrücken der Welt und diskutieren die aktuell spannendsten Brückenprojekte im deutschsprachigen Raum, darunter natürlich auch die viel diskutierte „Green Bridge“ von RKLW Architektur + und JLL in Düsseldorf.

„Die Brücke der Wut“ titelte SZ Online im April zum Verkehrsversuch auf der Dresden-Brücke „Blaues Wunder“. Bis in den Juni hinein wollte die Stadt probeweise testen, ob auf der ikonischen Brücke ein eigener Fahrradweg funktioniert. Bislang hatten Fahrradfahrende auf den Gehweg ausweichen müssen. Um Platz für die Radelnden zu schaffen, fiel eine Autofahrspur weg. Die Auswirkungen auf den motorisierten Verkehr an den ersten Tagen waren enorm. Es kam zu größeren Verspätungen des Busverkehrs, die Dresdner Handwerkskammer schaltete sich ein. Kammerchef Jörg Dittrich erklärte den Versuch nach einer Woche als gescheitert. Das Dresdner Rathaus stimmte dem wenig später, nach nicht einmal zwei Wochen Testphase, zu und gab das Ende des Pilotprojekts bis Ende April bekannt.

Die Kritik an dem Projekt war von Anfang an sehr laut. Dresdens Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn (Grüne) wurde als „ADFC- Lobbyist“ bezeichnet und vorgeworfen, eine gegen das Auto gerichtete Politik zu betreiben. Es kam wohl auch zu einer Morddrohung gegen Kühn im Zusammenhang mit dem Projekt. Der Staatsschutz nahm die Ermittlungen auf.

Der Fall in Dresden zeigt: Brücken sind eine wesentliche Komponente der städtischen Infrastruktur und spielen eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung von Mobilitätsbedürfnissen. Brücken sind mehr als bloße strukturelle Verbindungen zwischen zwei Punkten. Sie sind architektonische Symbole, die verbinden, überwinden, aber auch ermöglichen. Ihre Planung, Gestaltung, Umnutzung oder auch Sanierung erfordert ein tiefes Verständnis für die örtlichen Gegebenheiten sowie für die Bedürfnisse der lokalen Stadtgesellschaft. All das bemerkt die Öffentlichkeit aber erst dann, wenn etwas nicht funktioniert – oder anders läuft als bisher. Und deswegen beschäftigen wir uns in der vorliegenden G+L sehr gerne mit einem Thema, das uns irgendwie eben doch alle verbindet: Brücken.

Mit dabei sind deutsche Projekte in unterschiedlichen Planungsstadien, darunter auch die Green Bridge in Düsseldorf. Wir sprechen aber auch mit Experten aus Wirtschaft und Planung zu den heutigen Herausforderungen im Brückenbau und werfen zudem einen Blick auf jüngere internationale Projekte verschiedener Architekturbüros.

Dabei haben wir gelernt: Man muss wirklich kein Nerd sein, um Brücken großartig zu finden.

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In unserem ersten Teil des Stadt-Spezials haben wir jegliche Tunnel genauer unter die Lupe genommen.

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