15.05.2024

Event

Landesgartenschau Wangen im Allgäu: Seit 26. April 2024 eröffnet

Vom 26. April bis zum 6. Oktober 2024 öffnet die Landesgartenschau in Wangen ihre Tore. Credits: Landesgartenschau Wangen im Allgäu 2024
Vom 26. April bis zum 6. Oktober 2024 öffnet die Landesgartenschau in Wangen ihre Tore. Credits: Landesgartenschau Wangen im Allgäu 2024

Schon zum 30. Mal findet in Baden-Württemberg eine Landesgartenschau statt, dieses Mal in Wangen. Die Stadt im Allgäu geht dabei weit über Blumenmeere hinaus: Sie zeigt, wie sich ein altes Industrieviertel zu neuem Leben erwecken lässt.

Am 26. April 2024 hat die Landesgartenschau in Wangen im Allgäu eröffnet. Bereits über 100.000 Besucher*innen waren nach 16 Tagen vor Ort, die höchste Besucherzahl auf einer Landesgartenschau innerhalb der letzten zehn Jahre. Geschäftsführer Karl-Eugen Ebertshäuser erklärt sich diesen Rekord einerseits durch die hohe Anzahl an Gästen mit Dauerkarten und andererseits durch das gute Wetter Ende April und Anfang Mai. Als Ziel hat sich das Organisationsteam eine Marke von 600.000 Besucher*innen gesetzt.

Bis zum 6. Oktober ist es möglich, die Landesgartenschau Wangen zu besuchen. Das Gelände umfasst 46 Hektar, wovon sechs Hektar die neuen Stadtquartiere ERBA und Auwiesen umfassen. Die Revitalisierung des Flusses Argen ist ein Höhepunkt der Landesgartenschau Wangen, ebenso wie die Revitalisierung des Industrieviertels ERBA, die neuen Parks sowie zahlreiche Sport- und Bewegungsangebote und Spielplätze. Hinzukommen Schaugärten, Blumenschauen, ein Aussichtsturm und insgesamt 2.000 Veranstaltungen.


Wangen als touristische Destination

Die Eröffnungsfeier fand auf der Sparkassen-Kulturbühne in der ERBA statt. Sie war öffentlich und begann um 11 Uhr. Lokale Prominenz aus Kultur und Politik sowie viele Wangener Talente waren vor Ort, um zu feiern, dass die Schau nach gut 14 Jahren Planung nun beginnen konnte. Besucher*innen sind dazu angehalten, mit dem Fahrrad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen. Ein kostenloser Landesgartenschau-Shuttlebus fährt alle 20 Minuten vom Bahnhof zu den verschiedenen Eingängen.

Mit der Landesgartenschau erhofft sich Wangen nicht nur eine Revitalisierung der Stadt, sondern auch mehr Tourismus im Allgäu. In Zusammenarbeit mit der Stadt Rottweil, die 2028 eine Landesgartenschau ausrichten wird, sowie unterstützt von vielen Gemeinden der Umgebung, zeigt Wangen, warum sich eine Reise ins Allgäu lohnt.

Als „das längste Sommerfest im Allgäu“ wartet die Landesgartenschau Wangen auch mit über 2.000 Veranstaltungen auf. Dazu gehören unter anderem Rockkonzerte, Pop, Klassik, Hiphop, Lesungen, Fachvorträge zu Gartenthemen, Sportangebote wie Tanz und Yoga, Thementage und Bildungsangebote wie das Grüne Klassenzimmer. Für Kinder bis 14 Jahre ist der Eintritt zur Landesgartenschau frei, für Erwachsene kostet die Tageskarte 19 Euro.

Kinderspielplätze, wie etwa dieser hier rund um das Thema Wasser, machen Wangen künftig attraktiver und lassen den Fluss erlebbar werden. Credit: Landesgartenschau Wangen im Allgäu 2024
Kinderspielplätze, wie etwa dieser hier rund um das Thema Wasser, machen Wangen künftig attraktiver und lassen den Fluss erlebbar werden.

Wasser in der Stadt wieder erlebbar machen

Städtebaulich hat die Stadt viel erreicht, denn im Zuge der Landesgartenschau Wangen hat sie einem alten Industrieareal neues Leben eingehaucht. Im ERBA-Areal, einer früheren Weberei und Spinnerei, sind Wohnungen für rund 1.500 Menschen sowie etwa 500 Arbeitsplätze und Kulturräume entstanden. Mehrere hundert Menschen sind bereits eingezogen, wobei die Neubauten in nachhaltiger Bauweise entstehen. Eine neue Reithalle, ein Kletterturm und ein Sportpark bieten sportliche Attraktionen. Und in den Auwiesen neben dem ERBA-Gelände entsteht unter anderem ein städtischer Kindergarten.

Das zweite wichtige Revitalisierungsprogramm der Landesgartenschau Wangen konzentriert sich auf den Fluss Argen, der in den Bodensee mündet. Er hat im Rahmen der Vorbereitungsarbeiten mehr Raum für eine natürliche Entwicklung erhalten. Nun verbindet er das mittelalterliche Stadtzentrum von Wangen mit der Landesgartenschau und den neuen Wohnquartieren auf dem ERBA-Gelände. Fünf neue Brücken unterstützen die Verbindung, die auch im Logo der Landesgartenschau Wangen sichtbar ist.

Die revitalisierte Obere Argen sowie der Argenpark als grünes Band mit Zugängen zum Fluss machen das Wasser in der Stadt wieder erlebbar. Entlang des Flussufers gibt es neue Parks mit blühenden Landschaften und vielen Angeboten für Spiel, Bewegung und Erholung. Dazu gehören auch Abenteuerspielplätze sowie ein hölzerner Aussichtsturm, der einen Blick über das ganze Gartenschaugelände und bei gutem Wetter sogar bis in die Alpen bietet.

Das Münchner Büro lohrer-hochrein landschaftsarchitekten und stadtplaner GmbH gemeinsam mit Löhle und Neubauer Architekten aus Augsburg haben den Wettbewerb zur Planung und Umsetzung der Landesgartenschau Wangen gewonnen.
Das Münchner Büro lohrer-hochrein landschaftsarchitekten und stadtplaner GmbH gemeinsam mit Löhle und Neubauer Architekten aus Augsburg haben den Wettbewerb zur Planung und Umsetzung der Landesgartenschau Wangen gewonnen.

Floristenspinnerei

Die textile Geschichte von Wangen geht bis ins Mittelalter zurück und umfasst beispielsweise Rosshaar-Spinnereien. Im Jahr 1992 wurde der Betrieb der Weberei und Spinnerei ERBA eingestellt. Die üppigen Blumenmeere der Landesgartenschau 2024 werden auf die Textilindustrie eingehen. Wie bunte Bänder ziehen sie sich über das Gelände und erinnern an die Muster und Fäden der Weberei ERBA. Insgesamt zwölf Blumenausstellungen werden im Baumwolllager stattfinden. Unter dem Titel „Floristenspinnerei“ kommen regionale und überregionale Florist*innen zusammen.

Als Wangen im Jahr 2010 den Zuschlag für die Landesgartenschau 2024 erhielt, begannen die Vorbereitungen sofort. Um Ziele wie die Nutzungsvielfalt im Gebiet ERBA/Auwiesen, die Stärkung der Wohnnutzung und die Erlebbarmachung der Oberen Argen umzusetzen, lobte das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz gemeinsam mit der Stadt einen EU-weiten, offenen landschaftsarchitektonischen und städtebaulichen Realisierungswettbewerb aus. Der Zuschlag ging 2014 an das Münchner Büro lohrer-hochrein landschaftsarchitekten und stadtplaner GmbH gemeinsam mit Löhle und Neubauer Architekten aus Augsburg, die die Pläne seither umsetzen.

Bunte Blumenbänder erinnern an die Muster und Fäden der früheren ERBA-Weberei in Wangen.
Bunte Blumenbänder erinnern an die Muster und Fäden der früheren ERBA-Weberei in Wangen.

Gartenschauen als nachhaltige Stadtentwicklungsmaßnahmen

Die Landesgartenschau in Wangen ist bereits die 30. baden-württembergische Landesgartenschau. 164 Tage lang wird das Großereignis stattfinden. Gefördert wird es vom Landesprogramm „Natur in Stadt und Land“, das die Grün- und Freiraumgestaltung in Gartenschaustädten in Baden-Württemberg vorantreibt und unterstützt. Das zentrale Förderprogramm ist daran interessiert, auch die soziale Komponente zu fördern, indem es etwa eine Beteiligungskultur schafft. Außerdem sollen Gartenschaustädte das Stadtklima verbessern und einen wichtigen Beitrag zur biologischen Vielfalt leisten. Für Städte wie Wangen sind Gartenschauen ein Jahrhundertereignis, das gebührend gefeiert wird.

„Gartenschauen sind keine Strohfeuer für ein halbes Jahr, sondern nachhaltige Stadtentwicklungsmaßnahmen. Wangen hat diese große Chance mit der Realisierung einer vorbildhaften Landesgartenschau hervorragend genutzt und wird noch lange von ihr profitieren“, so Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Peter Hauk. Das Land Baden-Württemberg ist mit einem Forstpavillon sowie dem „Cantilever“-Pavillon zur Holzbau-Offensive vertreten. Dabei zeigt das Bundesland die vielfältigen Aufgaben seiner Wälder und wie diese als Klimaschützer, Rohstofflieferanten und Lebensraum erhalten werden.

Weiterlesen: Eine Übersicht der drei Gartenschauen im Jahr 2024 finden Sie hier.

 

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