28.06.2023

Event

Bundesgartenschau 2029 startet mit Wettbewerben

Blick auf den Fluss Rhein. Daneben bewaldetet Hänge. Der Blick wird durch ein Holzgerüst gerahmt.
Die Bundesgartenschau 2029 hat den Fluss im Fokus. Foto: Joshua Kettle via unsplash

Die Bundesgartenschau 2029 am Mittelrhein stellt das Thema Wasser in ihren Mittelpunkt. Unter dem Leitthema werden ab diesem Sommer konkrete Ideen gesucht.


Bundesgartenschau 2029 dreht sich um Wasser

Die Bundesgartenschau 2029 am Mittelrhein legt einen Fokus auf das Thema Wasser. Bei der Lage der BUGA im Welterbe Oberes Mittelrheintal liegt diese Wahl nahe. Unter dem Leittitel „Willkommen am Wasser“ will die Region ein Ausstellungskonzept realisieren, das den Menschen ein grundlegendes, verbindendes Gefühl vermittelt. Und der verbindende Faktor im Mittelrheintal ist eindeutig das Wasser. Als Leitthema mit vier Subthemen dient es den teilnehmenden Büros als Orientierung. Es dient als Lebensgrundlage, als Kraft, die den Mittelrhein geformt hat, als ein Transportweg, der seit Jahrtausenden besteht und als Achse, die die Bundesgartenschau 2029 verbindet An 67 Flusskilometern aufgereiht wird die BUGA dezentral mehrere Ort bespielen. Für Sven Stimac, Geschäftsführer der BUGA, steckt noch mehr im Leitkonzept: „Es steht auch dafür, dass sich Bewohner und Gäste wohlfühlen. Für die Freude daran, Besuchern die Heimat zu präsentieren.“ Anfang Mai diesen Jahres verkündete die BUGA-Gesellschaft ihre nächsten Schritte in der Verfeinerung des Ausstellungskonzeptes.

Die Bundesgartenschau 2029 am Mittelrhein stellt das Thema Wasser in ihren Mittelpunkt. Unter dem Leitthema werden konkrete Ideen gesucht.
Foto: Buga 2029/Jöckel

Dezentrale Bundesgartenschau 2029 mit Kernzonen

Grundsätzlich sieht dieses Konzept vier Kernzonen vor. Es handelt sich um die Gemeinden Bacharach, Rüdesheim, Lahnstein und St. Goarshausen/St. Goar. Zu jeder Kernzone wird ein konkreter Arbeitstitel ausgerufen. Dieser kann sich im Prozessverlauf und in Abstimmung mit den Kommunen noch weiter verfeinern, dient aber bereits als erste Orientierung. Darüber hinaus werden die gärtnerischen Berufsstände die Themenbereiche temporär floral inszenieren.


Insel der Poesie

Barach ist mit seinen Fachwerkhäusern, der Burgmauer und Burg, dem Malerwinkel und einem Kloster eine wichtige, historische Stadt. Die Verantwortlichen wählten hier den Titel „Inseln der Poesie“. Dahinter steht die Idee, die Rheinanlagen und die Altstadt besser miteinander zu verknüpfen. Über das Festival „An den Ufern der Poesie“ hat sich Barach bereits stark mit der Marke eines poetischen, malerischen Ortes verbunden. Das Bacharacher Werth und die Sandbank als reale Inseln im Rhein stehen metaphorischen Inseln in der Stadt gegenüber. Besondere Aufenthaltsorte, die in Zusammenhang mit Kulturdenkmälern, der Burg oder den Weinbergen stehen können und den Besucher*innen und Bewohner*innen durch ein Gestaltungskonzept auf neue Art und Weise ins Bewusstsein treten sollen. Ziel der Bundesgartenschau 2029 ist es, die Rheinanlagen stärker mit der Altstadt zu verbinden und unter dem Thema Poesie Aspekte wie Kreativtät, Ästhetik, Entdeckungsdrang und Naturerlebnis zu verbinden.

Die Bundesgartenschau 2029 am Mittelrhein stellt das Thema Wasser in ihren Mittelpunkt. Unter dem Leitthema werden konkrete Ideen gesucht.
Foto: Buga 2029/Jöckel

Quellen der Inspiration

Die Buga-Fläche in Rüdesheim befindet sich im Hafenpark. Der Wettbewerb für die Kernzone Rüdesheim steht hingegen unter dem Motto „Quellen der Inspiration“. Dabei spielen der Hafenpark und ein neuer Bahnhaltepunkt in der Innenstadt ebenso eine Rolle, wie die Gebeine der Heiligen Ordensfrau Hildegard von Bingen. Diese liegen in einer Kirche oberhalb von Rüdesheim und ziehen bereits jetzt jedes Jahr tausende Tourist*innen an. Das Jahr der Bundesgartenschau 2029 fällt mit ihrem 850. Todestag zusammen – für die Stadt also in vielfacher Hinsicht ein bedeutendes Datum. Schon zu Lebzeiten zog die Benediktinerin und deutsche Mystikerin mit Sinn, Orientierung, Ganzheit und Heil ihre Zeitgenoss*innen in den Bann. Und ihr Werk ist noch heute aktuell: Sie steht für eine unkonventionelle Sichtweise und für die personifizierte Verbindung zwischen Rüdesheim und Bingen. Im Jahr 1165 erwarb sie das ehemalige Kloster Eibingen bei Rüdesheim und fuhr bis zu ihrem Tod zweimal wöchentlich über den Rhein, um dieses zu besuchen.

Die Bundesgartenschau 2029 am Mittelrhein stellt das Thema Wasser in ihren Mittelpunkt. Unter dem Leitthema werden konkrete Ideen gesucht.
Foto: Buga 2029/Jöckel

Hafen des Wissens

Der Hafen an der Mündung von Rhein und Lahn ist ein prägendes Element im Landschaftsbild am rechtsrheinischen nördlichen Eingangstor zu Oberen Mitteilrheintal. Lahnstein wiederum ist eher großstädtisch und industriell geprägt. Hier laufen die Planungen unter dem Titel „Hafen des Wissens“. Für die Kernzone sind einerseits Oasen der Erholung und der Freizeit am Wasser geplant. Gleichzeitig sollen Bildungsangebote zu den Gefahren, die das Leben am Fluss mit sich bringt – etwa, wenn Rhein, Mosel und Lahn gleichzeitig Hochwasser führen – integriert werden. Auch Gesundheitsthemen wie der Heilwald und eingeplanter Medizincampus im benachbarten Koblenz kommen hinzu.

Die Bundesgartenschau 2029 am Mittelrhein stellt das Thema Wasser in ihren Mittelpunkt. Unter dem Leitthema werden konkrete Ideen gesucht.
Foto: Buga 2029/Jöckel

Brücken der Zukunft

Als Herzstück der Bundesgartenschau 2029 gelten die Schwesterstädte St. Goar/St. Goarshausen rechts und links des Rheins. Nicht zuletzt die weltbekannte Loreley macht die vierte Kernzone zum Markenkern der ganzen Region. Unter dem Motto „Brücken der Zukunft“ ist nicht nur eine neue Mittelrheinbrücke geplant, die die Schwesterstädte besser miteinander verbinden soll und damit ein einzigartiges Besuchererlebnis ermöglicht. Auch die Hafenbecken sowie Plätze und Bauwerke in den Innenstädten sollen im Konzept Beachtung finden. 

Die Bundesgartenschau 2029 am Mittelrhein stellt das Thema Wasser in ihren Mittelpunkt. Unter dem Leitthema werden konkrete Ideen gesucht.
Foto: Buga 2029/Jöckel

Straffer Zeitplan bis 2029

Ursprünglich für 2031 geplant, rückte die BUGA Mittelrheingraben im Terminkalender auf, da München seine Bewerbung für eine Bundesgartenschau 2029 zurückzog. Bis zum Ausstellungsbeginn sind es damit noch sechs Jahre. Damit die Projekte alle rechtzeitig fertigstellt werden, starten demnächst die ersten Planungswettbewerbe. So verkündete die BUGA-Gesellschaft, dass für drei der Kernzonen – Bacharach, Rüdesheim und Lahnstein – ab diesem Sommer konkrete Ideen gesucht werden. In der vierten Kernzone St. Goarshausen/St. Goar ist für den Bereich zwischen der Burg Rheinfels und der Loreley hingegen eine Planer*innenwerkstatt mit Experten*innen vorgesehen. Diese wird derzeit mit den betroffenen Kommunen vorbereitet. Insgesamt ein straffer Zeitrahmen, der für Bundesgartenschauen jedoch nicht unüblich ist. Die Verantwortlichen im Oberen Mittelrheintal sind in jedem Fall zuversichtlich. Und fiebern der Bundesgartenschau 2029 nach Verkündigung der ersten Konzeptideen enthusiastisch entgegen.

In Mannheim läuft die BUGA bereits auf Hochtouren. Alles dazu lesen Sie hier.

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