Eigentlich hätte die Bundesstiftung Baukultur am 18. und 19. Mai in Potsdam den Konvent der Baukultur von 2020 nachholen wollen. Aufgrund der anhaltenden Corona-Situation hat sich die Bundesstiftung Baukultur jedoch dazu entschlossen, den Konvent erneut zu verschieben. Das anvisierte Datum ist der 3. und 4. Mai 2022 – also erst in einem Jahr. Um den baukulturellen Diskurs bis dahin aufrechtzuerhalten, findet am 18. und 19. Mai stattdessen online das „Studio Baukultur“ statt.
Bundesstiftung Baukultur organisiert Studio Baukultur statt Konvent
Bereits letztes Jahr war der Konvent der Baukultur der Bundesstiftung Baukultur geplant. Bei der Veranstaltung, die alle zwei Jahre stattfindet, wird jeweils der aktuelle Baukulturbericht der Öffentlichkeit vorgestellt – 2020/21 zum Thema „Öffentliche Räume“. Die Corona-Pandemie machte dem Konvent – wie so vielen Messen, Konferenzen und Veranstaltungen – jedoch einen Strich durch die Rechnung und die Bundesstiftung Baukultur entschied sich, das Event auf den 18./19. Mai 2021 zu verschieben.
Doch auch dieses Jahr muss die Bundesstiftung den geplanten Konvent absagen – trotz sorgfältiger Vorbereitung und diverser Schutzmaßnahmen vor Ort könnte der Konvent der Baukultur nicht in seiner gewohnten Form, als zentrales Forum der Meinungsbildung zum Planen und Bauen, vonstattengehen. Die Bundesstiftung, die eine Verlegung in den virtuellen Raum erst in Erwägung gezogen, aber dann doch verworfen hat, entschied sich deshalb, den Konvent auf 2022 zu verlegen: Am 3./4. Mai soll er als Wahlkonvent in Potsdam stattfinden. Das heißt, dass zu dieser Gelegenheit sämtliche Mitglieder des Konvents neu berufen werden – insgesamt bis zu 350 Persönlichkeiten mit einem außergewöhnlichen Engagement für Baukultur.
Dennoch soll denjenigen, die sich das diesjährige Datum freigehalten haben, etwas geboten werden: Statt dem Baukulturkonvent organisiert die Bundesstiftung Baukultur das „Studio Baukultur“ – eine Online-Veranstaltung, die dem baukulturellen Diskurs auch in diesem Jahr noch Raum gibt. Im Studio Baukultur erhalten die bereits vorbereiteten Foren und Debatten eine Plattform: Sie werden in kleiner Runde von den Referent*innen durchgeführt, live übertragen und für Partner*innen und Freund*innen der Bundesstiftung Baukultur sowie das interessierte Fachpublikum aufgezeichnet. Mithilfe einer Chatfunktion und Umfragen bietet die Bundesstiftung die Möglichkeit für Zuschauende, sich am Austausch zu beteiligen.
Baukulturbericht 2020/21 „Öffentliche Räume“
Eigentlich hätte die Bundesstiftung Baukultur schon letztes Jahr den aktuellen Baukulturbericht vorstellen wollen. Der Bericht, der alle zwei Jahre erscheint, ist Statusbericht und politischer Forderungskatalog zugleich. Aus Best-Practice-Beispielen, Expert*innengesprächen und Umfragen unter Bevölkerung, Kommunen und Industrie- und Handelskammern leitet er konkrete Handlungsempfehlungen ab, die sich sowohl an die Politik, aber auch an alle Planer*innen und Akteur*innen der Baubranche richten.
Baukulturbericht 2020/21 Öffentliche Räume: Best-Practice-Beispiele
Der Baukulturbericht 2020/21 „Öffentliche Räume“ versucht die Frage zu beantworten, wie wir frei zugängliche Orte zukunfts- und menschengerecht neu- und umgestalten können – unter Berücksichtigung von Aspekten wie Infrastruktur, Stadtmöblierung, Außenwerbung, Mobilität, Sicherheit, Gesundheit und demokratischer Teilhabe. Die Frage, warum sich die Bundesstiftung Baukultur ausgerechnet mit öffentlichen Räumen auseinandersetzt, stellt sich nach über einem Jahr Pandemie nicht wirklich – die Bedeutung von qualitativ hochwertigen Freiräumen zweifelt niemand mehr an.
Der Status quo in Deutschland könnte aber besser aussehen: Der öffentliche Raum ist in den letzten Jahren geschrumpft (um rund 1,5 Prozent von 2000 bis 2014) – das liegt unter anderem daran, dass Kommunen große Flächen verkaufen, um finanzielle Löcher zu stopfen. Gleichzeitig wachsen die Städte, was einerseits zu Massenbebauung führt und andererseits eine intensivierte Nutzung von Straßen, Plätzen und Grünflächen bedeutet – ganz zu schweigen vom gesteigerten Verkehrsaufkommen. Nutzungskonflikte zwischen den verschiedenen Zielgruppen sind so vorprogrammiert und vielerorts drängende Realität. Gleichzeitig sind die Zuständigkeiten für öffentliche Räume nicht gebündelt, sondern oft auf mehrere Ämter und Institutionen verteilt.
Mit dem Baukulturbericht 2021 „Öffentliche Räume“ rückt die Bundesstiftung Baukultur aber zwölf Best-Practice-Beispiele in den Mittelpunkt, die städtebaulich vorbildlich mit den Herausforderungen des öffentlichen Raums umgehen. Darunter sind etwa:
Baukulturbericht 2020/21 Öffentliche Räume: Handlungsempfehlungen
Die Bundesstiftung Baukultur macht im Baukulturbericht 2020/21 eine Reihe an Handlungsempfehlungen, die sich an verschiedene Bereiche richten. Sie gibt Empfehlungen ab für Freiraumoffensiven, zur Qualifizierung der öffentlichen Infrastruktur und für eine umfassende Trägerschaft öffentlicher Räume. Beispiele für Handlungsempfehlungen sind:
Der vollständige Baukulturbericht 2020/21 „Öffentliche Räume“ umfasst 168 Seiten. Er ist als PDF frei und kostenlos zugänglich. Die Bundesstiftung Baukultur verschickt ihn auf Wunsch als Printausgabe.
Hier finden Sie das Positionspapier der Bundesstiftung Baukultur zur Rettung der Innenstädte.
Studio Baukultur: Information und Programm
Die Bundesstiftung Baukultur sendet das Studio Baukultur über das Video-Portal Vimeo. Hier finden Sie den Link zum Stream.
Das Programm startet am 18. Mai um 11 Uhr. Programmpunkte beinhalten baukulturelle Themen wie „Bodengold“, Bildung und Vermittlung, „Mit Freude Sanieren“ und vieles mehr. Hier finden Sie das ausführliche Programm.