Anfang 2022 soll der Hochbunker St. Pauli nach einer großzügigen Umgestaltung eröffnen – und damit ein 300 Meter langer, begrünter Bergpfad, der am Bunker entlang nach oben zum öffentlichen Dachgarten mit Panoramablick führt. Lesen Sie hier, was Sie über den Bunker in Hamburg und dessen Umbau wissen sollten.
Bunker in Hamburg St. Pauli sollte einst gesprengt werden
Der ehemalige Flakturm IV an der Hamburger Feldstraße prägt mit seiner kantigen Form und den fast 50 stahlbetönernen Höhenmetern das Heiligengeistfeld im Stadtteil St. Pauli. Nun wollen die Verantwortlichen den Bunker Hamburg Anfang 2022 und damit also 80 Jahre nach seiner Errichtung nach umfassenden Umbaumaßnahmen den “grünen Bunker” wieder eröffnen.
Innerhalb von nur 300 Tagen errichtete man in Hamburg im Jahr 1942 den 38 Meter hohen, mit Flugabwehrkanonen gespickten Turm. Laut seiner Spezifikation kann er bis zu 18 000 Menschen fassen. Tatsächlich suchten im zweiten Weltkrieg zeitweise deutlich mehr als 20 000 Menschen Schutz im Hamburger Bunker. Dreieinhalb Meter sind die Wände dick, die Decke sogar fünf. Zusätzlich mussten 1 000 Zwangsarbeiter*innen für den Bau des Hamburger Hochbunker in St. Pauli – auch wegen seiner Grundfläche von 75 x 75 Metern einer der größten Bunker weltweit – schuften.
Kurz nach dem zweiten Weltkrieg sollte der Bunker nach den ursprünglichen Plänen gesprengt werden. Stattdessen wurde er, wegen der grassierenden Wohnungsnot zu dieser Zeit, aber zum Wohnraum umfunktioniert. Schließlich siedelten sich Medienunternehmen, eine bekannte Filiale von Just Music und der Musikclub Uebel & Gefährlich im Gebäude an.
Grüner Park in luftiger Höhe
Mitte 2020 wurde im Rahmen einer Aufstockung des Bunkers in Hamburg das erste von fünf Geschossen betoniert. Die Matzen Immobilien GmbH will in den neuen Etagen zukünftig unter anderem ein Hotel, ein Fitnessstudio und Restaurants betreiben. Das neue Dach – es werden rund 20 Meter aufgestockt – soll außerdem durch ein großzügiges Begrünungskonzept bestechen und den Bunker in St. Pauli dadurch zum „grünen Bunker” machen.
Nach den Plänen der Entwickler*innen werden über einerseits 4 000 Sträucher, sowie andererseits Hecken und Bäume eine neue öffentliche Parkfläche auf dem Dach des Bunkers entstehen lassen. Dazu soll zudem ein 300 Meter langer grüner Bergpfad Besucher*innen dann hinauf zum Dachpark und zur Aussichtsplattform auf dem obersten der neuen Geschosse führen. Kletter- und Hängepflanzen sollen künftig auch die Fassade etwas grüner erscheinen lassen. Bereits Anfang 2022 soll die Aufstockung fertig sein und der wohl höchste Park Hamburgs für die Öffentlichkeit zugänglich werden.
Mehr Informationen zum Umbau des Flakturms in St. Pauli finden Sie hier.
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