28.01.2022

Aktuelles

Corona und Architektur: Studie zur wirtschaftlichen Situation

(Überwiegende) Ausrichtung der Büros

(Überwiegende) Ausrichtung der Büros (Grafik aus AHO


Corona hat wenig Einfluss auf den Personalbedarf in der Architektur

Eine neue Studie berichtet zur wirtschaftlichen Lage von Ingenieur*innen und Architekt*innen für das Wirtschaftsjahr 2020. Besonders interessant dabei: Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hatte die Corona-Pandemie für die Architektur? Die Ergebnisse in einer Übersicht lesen Sie hier.

Seit über zehn Jahren beobachtet der AHO gemeinsam mit der Bundesingenieurkammer und dem Verband Beratender Ingenieure die wirtschaftliche Situation deutscher Architektur- und Ingenieurbüros. Vor kurzem wurden die Ergebnisse der Studien für das Wirtschaftsjahr 2020 veröffentlicht.

(Überwiegende) Ausrichtung der Büros
(Überwiegende) Ausrichtung der Büros (Grafik aus AHO, BIngK, VBI, IFB: Umfrage zur wirtschaftlichen Lage der Ingenieure und Architekten 2020)

Weiterhin gut gefüllte Auftragsbücher

Insgesamt 653 Büros, überwiegend aus der Ingenieur- und Architekturbranche, nahmen an der aktuellen Umfrage teil. Knapp über 18 Prozent, also 118 der befragten Büros, gelten dabei als Architekturbüro. Sie erwirtschaften demnach mehr als 50 Prozent ihres Umsatzes im Fachgebiet „Architektur“. Die meisten von ihnen, nämlich über 70 Prozent, sind personell mit bis zu zehn Mitarbeiter*innen aufgestellt. 28 Prozent der Architekturbüros bestehen in der Umfrage aus Einzelpersonen.

Deutlich wird in den Ergebnissen, dass Corona den Personalbedarf in der Architektur seit der vorigen Studie nicht vermindert hat, das Gegenteil ist der Fall: Architekt*innen sowie technische und sonstige Mitarbeiter*innen werden in der Architektur weiterhin händeringend gesucht. Nur 2,3 Prozent der Architekturbüros sehen 2022 einen geringeren Bedarf an festangestellten Architekt*innen. Dem gegenüber stehen 47,7 Prozent, die für das kommende Jahr einen größeren personellen Bedarf als heute an ihnen sehen. Ein ähnlich dramatisches Bild ergibt sich bei den technischen Mitarbeiter*innen, um die sich 37,5 Prozent der Architekturbüros erweitern wollen. Lediglich 5 Prozent sehen hier nächstes Jahr einen geringeren Bedarf.

Derzeitiger Auftragsbestand des Unternehmens (Stand Juni 2020) (Grafik aus AHO, BIngK, VBI, IFB: Umfrage zur wirtschaftlichen Lage der Ingenieure und Architekten 2020)

Entsprechend gut gefüllt sind auch die Auftragsbücher der Büros im Feld Architektur, selbst während Corona. Im Schnitt ergibt sich ein Auftragsbestand von 10,5 Monaten. Dabei geben 23,6 Prozent an, noch für mehr als zwölf Monate ausgelastet zu sein. Bei 14,5 Prozent reichen die Aufträge noch maximal drei Monate. Durchschnittlich verursachte eine tätige Person in Architekturbüros einen Umsatz von 80 626 Euro bei gleichzeitigen Kosten von 64 262 Euro. Mehr als 90 Prozent aller befragten Büros erwirtschafteten 2020 einen Gewinn.

Verteilung der teilnehmenden Büros nach Gewinn vs. Verlust vor Steuern (Grafik aus AHO, BIngK, VBI, IFB: Umfrage zur wirtschaftlichen Lage der Ingenieure und Architekten 2020)

Die gesamte Auswertung der Umfrage zur wirtschaftlichen Lage der Ingenieur*innen und Architekt*innen 2020 können Sie auf der Webseite des AHO herunterladen.

Auch wenn sich Corona nur gering auf die wirtschaftliche Situation vieler Architekturbüros auswirkte, der Alltag der Planer*innen veränderte sich durch die Pandemie erheblich. Vor allem der Alltag angehender Planer*innen ist seit zwei Jahren digital und von Zuhause. Wir sprachen im September mit der Bundesfachschaft Landschaft über das Studium in Zeiten von Corona.

Scroll to Top