24.01.2022

Aktuelles

Zahlen, Daten, Fakten zur Dachbegrünung 2020

Fassaden- und Innenraumbegrünung
Fassaden- und Innenraumbegrünung (Abbildung: Bundesverband GebäudeGrün)

Der Bundesverband GebäudeGrün e.V. hat zum zweiten Mal gerechnet. In seinem aktuellen Bericht ist nachzulesen, wie viele Quadratmeter grüne Flächen auf Dächern, an Fassaden und in Innenräumen im Jahr 2020 entstanden sind.

Langsam wächst das Grün unsere Gebäude hoch. Große Städte oder Konzerne haben das grüne Bauen bereits für sich entdeckt. Wer heute Aufmerksamkeit erregen will, lockt mit einem innovativen grünen Neubau. Grün an Gebäuden, auf Dächern, an Fassaden und Innenräumen ist in aller Munde. Es gibt zahlreiche Initiativen und Bemühungen, die Gebäudegrün attraktiv machen. Bund, Länder und Kommunen bieten verschiedene finanzielle Anreize und verfügen über unterschiedliche Fördermittel. Aber wie diese Anreize wirken und wie viele Quadratmeter grüner Fläche dazu kommen, war bisher unklar. Im vergangenen Jahr hat der Bundesverband GebäudeGrün e. V. bereits eine Übersicht zusammengestellt. Die hat er nun aktualisiert. Sie zeigt, dass im Jahr 2020 fast 8 000 000 Quadratmeter Dachbegrünung entstanden sind.

Fassaden- und Innenraumbegrünung
Der BuGG-Marktreport Gebäudegrün 2021 mit Informationen und Zahlen zum Markt der Dach-, Fassaden- und Innenraumbegrünung (Abbildung: Bundesverband GebäudeGrün)

Grün tut gut

Die vielfältige Wirkung von Grün in Städten ist bekannt. Vegetation schützt vor Aufheizung dicht besiedelter Gebiete. Sie trägt zu einem guten Mikroklima bei und wirkt positiv auf das Wohlbefinden, die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Menschen. Vegetation an und auf Gebäuden hilft auch, die Auswirkungen von Wetterextremen zu mindern. Das ist schon lange bekannt. Deshalb werden mehr und mehr Dächer begrünt. Dachbegrünung ist ein präsentes Thema. Nun stellt der zum zweiten Mal veröffentlichte BuGG-Marktreport Gebäudegrün 2021 aktuelle Zahlen diesbezüglich zusammen. Der Bericht präsentiert primär die Zahlen des Marktes zur Gebäudebegrünung. Dabei liegen die Zuwächse bei der Dachbegrünung und Bepflanzung von Fassaden im Fokus. Aber auch die Ergebnisse der BuGG-Städteumfrage 2021 zu den kommunalen Förderinstrumenten sind dort zu finden. Mit dem aktuellen Bericht zur Dachbegrünung hat der Bundesverband GebäudeGrün e.V. also wieder ein Nachschlagewerk geschaffen, das für Politik, Industrie, Baubeteiligten, Medien, Hochschulen und Studierenden interessant ist.

Dachbegrünung 2020: die genauen Zahlen

Der aktualisierte Bericht zur Dachbegrünung zeigt, dass in Deutschland im Jahr 2020 genau 7 839 977 Quadratmeter Dachfläche neu begrünt wurden. Über die Jahre hinweg sind damit in Summe 130 000 000 Quadratmeter Dachbegrünung gewachsen. Zudem sind im Jahr 2020 etwa 55 000 Quadratmeter Grün an Fassaden gewachsen. Das ist entweder als bodengebundene Fassadenbegrünung mit Kletterhilfen oder als wandgebundene Begrünung ausgeführt. Und wie im Fußball, sind die Münchner*innen auch in der Begrünung gut. So führt die BuGG-Gründach-Bundesliga nach wie vor München an. Dort wachsen auf 3 148 043 Quadratmetern grüne Flächen auf Dächern. Nach dem Gründach-Index führt jedoch immer noch Stuttgart die BuGG-Gründach-Bundesliga an. Dort kommen auf jede Einwohner*in 4,1 Quadratmeter grüne Dachfläche. Im Durchschnitt liegt dieser Wert in der Bundesrepublik nur bei 1,3, so sagt es zumindest der Gründach-Index. Der beziffert die Quadratmeter Gründach pro Einwohner*in.

Blick über Stuttgarts Dächer. Die Landeshauptstadt führt die BuGG-Gründach-Bundesliga an (Foto: Bundesverband GebäudeGrün).

Dachbegrünung ist kein Nischenprodukt

Die Daten im Bericht des Bundesverband GebäudeGrün zeigen auch, dass 42 beziehungsweise 34 Prozent der Städte mit mehr als 50 000 Einwohner*innen die Dach- und Fassadenbegrünung fördern und finanzielle Anreize dafür bieten. Dabei fördern 77 Prozent der Städte mit mehr als 50 000 Einwohner*innen indirekt Dachbegrünungen. Das tun sie, indem sie Niederschlagswassergebühren reduzieren, wenn ein Gründach vorhanden ist.

Neben den wichtigsten Zahlen präsentiert der neue Marktreport auch weitere Informationen zum Thema. So enthält er beispielsweise das BuGG-Positionspapier „Gebäudebegrünung als Klimafolgenanpassungsmaßnahme“. Darüber hinaus veröffentlicht er eine Zusammenfassung des oft zitierten „6. IPCC-Berichts 2021“. Aber auch Förderprogramme auf Landes- und Bundesebene und zwei interessante Umfragen bei unterschiedlichen Zielgruppen bereitet der Bundesverband für interessierte Leser*innen auf.

Nicht nur der aktualisierte Bericht des Bundesverband GebäudeGrün zeigt, dass die Begrünung von Dächern und Fassaden längst kein Nischenprodukt mehr ist. Der Markt wächst. Dementsprechend wird auch die Zahl von Projekten größer. Da die Begrünung von Dächern als wichtige Anpassungsmaßnahme an den Klimawandel gilt, wächst die Bedeutung und die Aufmerksamkeit für das Thema. Landschaftsarchitekt*innen sind vermehrt im Hochbau gefragt und planen grüne Landschaften für neue Dächer. Und hier geht es nicht nur um Erholung und Aufenthalt auf dem Dach. Vor allem auch Hitze- und Überflutungsvorsorge spielt sich auf Dächern ab. Vor diesem Hintergrund hat zum Beispiel die Stadt Düsseldorf ihre Anforderungen an Dachbegrünung erhöht. Waren bisher 40 Zentimeter Aufbau ausreichend, sind nun 50 Zentimeter gefordert. In diesen kann eben bei Starkregen mehr Wasser zurückgehalten und gespeichert werden. In diesen 50 Zentimetern kann aber das Wasser auch in Trockenperioden besser gehalten werden und somit können die Pflanzen länger davon zehren.

In 2020 hinzugekommene Dachbegrünungen im Verhältnis zu neu entstandener Flachdachfläche. Es gibt also noch viel Begrünungspotenzial! (Grafik: Bundesverband GebäudeGrün)

Dass Dachbegrünung kein Nischenprodukt ist, zeigen auch die Serviceseiten des Berichts vom Bundesverband GebäudeGrün. Sie präsentieren ein Branchenverzeichnis. Darin sind etwa 60 Unternehmen und Verbände aufgeführt, die alle als kompetente Ansprechpartner*innen rund um das Thema Dachbegrünung und Gebäudegrün gelten. Auf seinen insgesamt 116 Seiten informiert der BuGG-Marktreport Gebäudegrün 2021 umfassend. Mit vielen Grafiken, Fotos und Tabellen werden die Informationen auch anschaulich dargestellt. Der Marktbericht steht kostenlos zum Download zur Verfügung. Er kann auch als DIN A 4-Broschüre gegen eine Schutzgebühr von 19 Euro zuzüglich Versandkosten bestellt werden.

Dem Thema Gebäudegrün widmete die G+L ein ganzes Heft im Oktober 2021. Zeitgleich und passend dazu stellten Arian Schlichenmayer und Vera Baeriswyl die Vorteile, Best Practices und mehr zum Thema Dachbegrünung für Sie online zusammen.

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