05.06.2024

Aktuelles

Dächer und Fassaden – Die G+L im Juni 2024!

Buchrezensionen
Coverbild: rendertaxi | CROSS Architecture | GREENBOX Landschaftsarchitekten
Coverbild: rendertaxi | CROSS Architecture | GREENBOX Landschaftsarchitekten

Deutschland und seine Dächer – das ist keine Vorzeigegeschichte. Erst seit wenigen Jahren findet in deutschen Kommunen in puncto Grün- und Nutzdach ein Umdenken statt. Dennoch fehlt weiterhin an allen Ecken und Enden das Knowhow – auch in der Planerschaft – was ein Dach tatsächlich alles leisten kann und vor allem im Zuge des Klimawandels künftig leisten muss. Anhand bemerkenswerter Dachprojekte stellen wir in der Juniausgabe der G+L vor, wo Deutschland in puncto Dach hin muss: hoch hinaus.

Mit dieser Ausgabe erhalten Sie zusätzlich das G+L Sonderheft „BAUDER“ mit dem Thema: Dach der Zukunft.

Deutschland sei in Sachen Gebäudebegrünung weltweit führend, sagte uns vor rund drei Jahren im Interview Dr. Gunter Mann, Präsident und Geschäftsführer des Bundesverbands Gebäudegrün e.V. Das bedeute nicht, dass Deutschland alles nur super mache, aber an das Gesamtpaket (begrünte Fläche, kommunale Förderin­strumente, Fachregeln, Fachpersonal, Erfahrung) käme kein anderes Land ran. Im Mai 2024 bestätigte mir Gunter Mann auf erneute Anfrage diese Aussage nochmal. Hieran habe sich nichts geändert.

Bereits 2021 tat ich mich schwer, dieses Statement zu glauben, und tue es weiterhin. Nicht, weil ich an der Expertenmeinung von Gunter Mann zweifle, ganz im Gegenteil. Ich kriege seine Aussage einfach nicht mit der fehlenden Zahl deutscher Leuchtturmprojekte zusam­men. Was kann Deutschland in puncto Gebäudegrün schon groß vorweisen? Da wäre der mitunter höchst umstrittene Düsseldorfer Kö­ Bogen II von Ingenhoven und nun noch der Grünbunker auf St. Pauli von Landschaftsarchitektur+. Danach? Kommt erstmal lange nichts.

Leuchttürme können blenden – das zeigt meine eigene Wahrneh­mung. Gleichzeitig gilt: Wenn unsere Städte so gut in Gebäude­ grün sind, diese USP haben, dann müssen wir das doch mehr für uns nutzen. Laut BuGG­-Marktreport ist schließlich die Fläche an Gründächern in Deutschland im Jahr 2022 um 8,7 Millionen Quadratmeter auf insgesamt etwa 160 Millionen Quadratmeter gestiegen, und inzwischen kann fast jede größere Kommune eine Gründachstrategie vorweisen. Das ist ziemlich beeindruckend. Und es zeigt: Das kommunale Bewusstsein für die Bedeutung des Daches ist da. Aber die mediale und gesellschaftliche Aufmerk­samkeit fehlt.

Und dieses Ausrufezeichen brauchen unsere Dächer und Fassaden jetzt – aktuell mehr denn je. Klimawandel. Starkregen. Hitzewellen. Das Dach der Stadt von morgen muss anders aussehen. Dabei kann und darf es aber nicht nur um das begrünte Dach, die begrünte Fassade (mit vielleicht noch ein bisschen PV hier und da) gehen, sondern auch darum, wie wir insbesondere Dächer – das bislang tote Raumkapital unserer Städte – besser, anders, vielseiti­ger nutzen können.

Spielplätze, Parks, Skateparks, Boulderflächen, Stadtwälder. Im Privaten werden die entsprechenden Projekte schon umgesetzt. Nun müssen wir diese Projekte auch öffentlich zugänglich und konsum­frei ermöglichen. Hier müssen wir unseren Horizont erweitern – und ich hoffe, das vorliegende Heft unterstützt uns dabei.

Das Heft gibt es hier im Shop!

 

In unserer letzten Ausgabe, die Mai-Ausgabe geht es um Brücken. Der zweite Teil des Stadtspezials.

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