Deutschlandticket | die 49-Euro-Ticket-App der Deutschen Bahn

Für das neue 49-Euro-Ticket der Deutschen Bahn wurde eine extra App entwickelt. Mit dieser App soll das Deutschlandticket im Abo gekauft werden können. Die App soll noch diese Woche erscheinen.

Der Streit um das Deutschlandticket war groß und dauerte wieder ewig. Bis sich Bund und Länder über die Umsetzung des deutschlandweit gültigen Bahn-Tickets für alle einigen konnten, vergingen Monate. Inzwischen wissen wir, dass das Deutschlandticket für monatlich 49 Euro zu haben sein wird. Das Ticket soll dann in ganz Deutschland für den Nah- und Fernverkehr gültig sein. Wie bereits beim 9-Euro-Ticket muss man sich allerdings auf Regionalzüge beschränken. Der beliebte ICE ist mit dem Ticket nicht zu nutzen.

Für das Deutschlandticket ließ die Deutsche Bahn nun eine extra App entwickeln. Der Entwickler Mobility Inside verkündete, dass die App noch diese Woche im App Store von Apple sowie auf Google Play unter dem Namen „Dein Deutschlandticket“ veröffentlicht werden soll.

Innerhalb kurzer Zeit soll in der App dann ein Abo des Deutschlandtickets abgeschlossen werden können. Dort kann das Abo ebenso wieder gekündigt werden. Die App bietet allerdings noch etwas mehr. Dort kann man neben der Deutschlandticket-Abo-Verwaltung auch eine deutschlandweite Fahrplanauskunft für den Nah- und Fernverkehr sowie Fahrrad-, e-Scooter- und Car-Sharing-Angebote der Deutschen Bahn nutzen.

Richtig gelesen. Wer „Dein Deutschlandticket“ nutzt, kann das 49-Euro-Ticket nur als Abo erwerben. Auch wenn das Abo monatlich kündbar ist, wird das vielen potenziellen Nutzern sicher aufstoßen. Der Vorverkauf für das Deutschlandticket soll am 3. April 2023 starten. Übertragbar ist es auch nicht, weil es in der App personengebunden ist.

Die Deutschlandticket-App ist nicht zwingend Voraussetzung für die Nutzung des 49-Euro-Tickets. In der altbekannten App der Deutschen Bahn „DB-Navigator-App“ lässt sich das Ticket ebenso kaufen, wie an den Verkaufsstellen der Bahn. Außerdem soll das Deutschlandticket auch von vielen Verkehrsverbünden zum Kauf angeboten werden. Wer nun bereits ein laufendes Abo bei einem lokalen Verkehrsunternehmen hat, welches über den 1. Mai 2023 hinaus läuft, kann darauf hoffen, dass dieses Abo automatisch auf das 49-Euro-Ticket umgestellt wird. Allerdings werden das nicht alle Verkehrsverbünde tun und so kann es gut sein, dass Kunden selbst tätig werden müssen und sich mit dem jeweiligen Verkehrsverbund auseinandersetzen müssen.

Zusammengefasst gibt es folgende Möglichkeiten, um das 49-Euro-Ticket zu kafuen:

• Deutschlandticket-App „Dein Deutschlandticket“
• Bei einer Verkaufsstelle der Deutschen Bahn (als Chipkarte)
• In der Anfangsphase ausgedruckt auf Papier
• In der „DB -Navigator-App“

Das Deutschlandticket soll in der ganzen Bundesrepublik ab dem 1. Mai 2023 verfügbar und gültig sein. Wie angesprochen, beginnt der Vorverkauf ab dem 3. April und es soll 49-Euro pro Monat kosten.

Das Deutschlandticket wurde von der Bundesregierung mit dem dritten Entlastungspaket beschlossen. Die Kosten belaufen sich auf 49 Euro pro Monat. Nach dem enormen Erfolg des 9-Euro-Tickets in den Monaten Juni, Juli und August 2022 sollte ein dauerhaftes Alternativangebot geschaffen werden.

„Dauerhaft“ ist allerdings so eine Sache. Im Entlastungspaket ist das Deutschlandticket vorerst auf nur zwei Jahre ausgelegt. Im Anschluss an diese Zeit wird entschieden, wie es damit weitergehen kann. Dadurch wollte man sich offenbar eine Exit-Strategie offen halten. Außerdem wird es vermutlich nicht lange bei den 49 Euro bleiben, denn das Deutschlandticket soll an die Inflation angepasst werden. So ist es wahrscheinlich, dass sich der Preis im kommenden Jahr bereits erhöht.

Das Deutschlandticket gilt im kompletten deutschen Nah- und Regionalverkehr. Inkludiert sind somit neben U-Bahnen, S-Bahnen und Straßenbahnen auch Stadt- und Regionalbusse sowie Fähren. Wie bereits das 9-Euro-Ticket gilt das 49-Euro-Ticket nur für die zweite Klasse und nicht für IC/EC und ICE. Außerdem gilt es nicht in ausgewählten sehr stark touristisch genutzten Zügen wie beispielsweise der Zugspitzbahn. Allerdings sind wenige Auslandsstrecken mit dem Ticket befahrbar wie zum Beispiel:

• Österreich: nach Salzburg und Kufstein
• Schweiz: nach Schaffhausen und Basel
• Frankreich: nach Lauterbourg und Wissembourg im KV
• Niederlande: nach Enschede und Venlo
• Polen: nach Swinemünde

Wenn es um die Deutsche Bahn geht, sind die unzähligen Kritiker nicht fern. Abgesehen davon, dass ein großer Teil der Züge in der Bundesrepublik nicht pünktlich und damit zuverlässig fahren, ist der gesamte Bahn-Betrieb äußerst pannenanfällig. Regelmäßige Bahnfahrer sind genauso genervt wie spontane Fahrgäste. Schon seit Jahren scheint die Deutsche Bahn ein Sanierungsfall zu sein. Der Eindruck kommt auf, dass das Unternehmen zwar extreme Geldsummen in fragwürdige Maßnahmen versenkt, aber nicht an den strukturellen Themen arbeitet. Nachdem die meisten häufiger genutzten Verbindungen zu den Stoßzeiten jetzt schon vollkommen überlastet sind und regelmäßig unbrauchbar sind, scheint es fragwürdig, wie man dem erhöhten Fahrgastaufkommen Herr werden will. Erschreckende Bilder aus den Zeiten des 9-Euro-Tickets lassen Schlimmes befürchten.

Ob es durch das 49-Euro-Ticket allerdings zu vermehrten Fahrgastaufkommen kommt, bleibt noch abzuwarten. Viele Menschen halten den Preis für die kaum erkennbare Gegenleistung für viel zu hoch. Der Frust sitzt bei vielen Fahrgästen tief und vor allem Pendler sind inzwischen wieder auf das Auto umgestiegen. Zuverlässiges Erscheinen bei morgendlichen Terminen scheint mit der Bahn eine Unmöglichkeit zu sein. Daran wird eine zusätzliche App, die nur für das 49-Euro-Ticket entwickelt wurde, wohl auch nichts ändern.

Schön, dass das neue Ticket für ganz Deutschland kommt. 49-Euro sind für viele Menschen leider noch zu viel Geld und das Ticket wird an der mangelnden Leistung der Deutschen Bahn wohl auch nichts ändern. Allerdings werden wohl vor allem Menschen in großen Städten vom Ticket profitieren. Sie bekommen nun ein meist günstigeres Monatsticket für den ÖPNV und können damit auch in allen anderen Städten fahren. Das ist angenehm und günstiger als zuvor. Pendler, regelmäßige Bahnfahrer und all jene, die schnell von A nach B kommen wollen, haben wohl nicht viel davon.