Franz Reschke Landschaftsarchitektur hat den ersten Preis für die Gestaltung der Landesgartenschau Neuss im Jahr 2026 gewonnen. Mehr über den Wettbewerb und den Vorschlag hier.
Der gestalterische Rahmen für die Landesgartenschau Neuss 2026
Auf dem Areal der ehemaligen Rennbahn der nordrhein-westfälischen Stadt Neuss soll im Jahr 2026 eine Landesgartenschau stattfinden. Die Stadt hatte sich bereits 2021 beworben – wir berichteten – und 2022 dann den Zuschlag erhalten. Daraufhin folgte ein Wettbewerb über den gestalterischen Rahmen für die Landesgartenschau 2026 in Neuss. Das Berliner Büro Franz Reschke Landschaftsarchitektur GmbH hat dabei den ersten Preis im Wettbewerb gewonnen.
Im Zentrum der Landesgartenschau Neuss 2026 steht ein über 30 Hektar großer, neuer Bürgerpark auf dem ehemaligen Rennbahngelände. Das Konzept mit dem ersten Preis hat dabei den Titel „Spuren der Zukunft“ und setzte sich gegen 12 andere Vorschläge durch. Franz Reschke Landschaftsarchitektur GmbH bringt zudem aktuelle Erfahrung mit: Das Büro realisiert mit seinem 20-köpfigen Team derzeit die Landesgartenschau in Höxter, die im April 2023 startet.
Im September 2022 schrieb die Stadt Neuss dann den europaweiten offenen Wettbewerb zum gestalterischen Rahmen für die Landesgartenschau 2026 aus. Anfang März 2023 fand somit die Jurysitzung zu dem freiraumplanerischen Realisierungswettbewerb statt. Nach einer 8-stündigen Diskussion wurden dann drei Preise und eine Anerkennung vergeben. Der Wettbewerb war dabei anonym, sodass erst nach Entscheidung der Jury feststand, welche Landschaftsarchitekt*innen welche Arbeiten eingereicht hatten.
Ein attraktiver Bürgerpark für alle
Nach der Jurysitzung sagte der Bürgermeister von Neuss, Reiner Breuer: „Die Ausrichtung der Landesgartenschau eröffnet nicht nur neue Gestaltungsmöglichkeiten, sondern ist ein auf Dauer angelegter nachhaltiger Beitrag zum Klimaschutz und zur gesamten Stadtentwicklung. Ich bin davon überzeugt, dass es uns mit dem Entwurf der Franz Reschke Landschaftsarchitektur gelingt, einen attraktiven Bürgerpark für alle zu schaffen, der multifunktional und attraktiv ist und den man fußläufig über den Wendersplatz erreichen kann.“
Der Entwurf macht seinem Arbeitstitel „Spuren der Zukunft“ dabei alle Ehre: Laut der schriftlichen Beurteilung der Jury stellt er dar, wie sich das Neusser Rennbahngelände in einen zukunftsfesten Bürgerpark umwandeln lässt. Dabei sollen historische Elemente wie das alte Geläuf mit neuen Elementen verbunden werden. Somit entsteht auf dem Gelände des früheren Geläufs ein Band aus Sandtrockenrasen, das von fünf neuen Hainen mit schattenspendenden Bäumen umgeben ist. Darin sollen unterschiedlichste Nutzungsansprüche der Bürger*innen ihren Platz finden.
Sogenannte Landschaftsfenster ermöglichen es außerdem, den neuen Bürgerpark in das Geflecht der Stadt sowie in die Freiräume am Rhein einzubinden. Hinzu kommen dabei Räume, die explizit dem Naturschutz und dem Kulturgut des Schützenwesens vorbehalten sind.
Die Schaffung eines Bürgerpark für alle Neusser*innen stand im Zentrum der Wettbewerbsauslobung. Zudem waren eine Verknüpfung und Aufwertung mehrerer Grünflächen von der Stadt aus an den Rhein gefordert. Diese Ideen dienten als erste Grundlagen der Landesgartenschau. Der geplante Bürgerpark liegt dabei in einer zentralen städtischen Lage zwischen dem Neusser Wirtschafts- und Industriezentrum, dem Hafen, dem Stadtzentrum und neuen Wohnquartieren.
Das Präsentationsjahr 2026
Der Bürgerpark steht somit ohne Frage im Zentrum der Landesgartenschau Neuss 2026. Neben den verbesserten Grünflächen und mehr Raum für Bürger*innen am Rhein möchte die Stadt auch attraktive Naherholungsgebiete in unmittelbarer Nähe schaffen. Dies soll die Stadt, die vor allem für römische Ruinen und das jährliche Neusser Bürger-Schützenfest bekannt ist, insgesamt lebenswerter machen. Etwas über 150 000 Menschen leben derzeit in der nordrhein-westfälischen Stadt.
Das Präsentationsjahr 2026 hat zum einen den Zweck, den gärtnerischen Berufsstand vorzustellen und Aktivitäten für Neusser Akteur*innen und Vereine anzubieten. Zum anderen handelt es sich um eine sechsmonatige Einweihungsfeier für den Bürgerpark. Dieser soll langfristig eine der wichtigsten Grünflächen in Neuss darstellen.
Ausstellung zum Wettbewerb
Die eingereichten Arbeiten zur Gestaltung des Neusser Bürgerparks und zur Freiraumplanung der Landesgartenschau sind vom 17. März bis 30. März 2023 im RomaNEum in Neuss zu sehen. Am 16. März eröffnet der Bürgermeister die öffentliche Ausstellung und stellt dann auch die Preisträger*innen im Foyer des Rathauses näher vor.
Das Preisgericht für die Landesgartenschau Neuss 2026 bestand aus den folgenden Fachpreis- und Sachpreisrichter*innen sowie Stellvertretenden:
Fachpreisrichter*innen:
- Ina Bimberg, Landschaftsarchitektin bdla, Iserlohn
- Christoph Hölters, Beigeordneter, Neuss
- Matthias Lill, Landschaftsarchitekt bdla, Köln
- Stephan Lenzen, Landschaftsarchitekt bdla, Bonn
- Axel Lohrer, Landschaftsarchitekt bdla, München
- Ulrike Platz, Landschaftsarchitektin, Bonn
Stellvertreter*innen:
- Stefan Diener, Landschaftsarchitekt, Neuss
- Doron Stern, Landschaftsarchitekt bdla und Stadtplaner, Köln
Sachpreisrichter*innen:
- Reiner Breuer, Bürgermeister der Stadt Neuss
- Hans-Christian Eckhardt, LAGL NW
- Markus Theß, LAGL NW
- Annette Kehl (Bündnis 90/Die Grünen)
- Sascha Karbowiak, SPD
Neben Fach- und Sachpreisrichtern nahmen auch sachverständige Berater aus den unterschiedlichen Fachbereichen wie Land NRW, Landesgartenschau Neuss 2026 GmbH, Neusser Bürger-Schützen-Verein, neuss agenda 21 e.V., Rhein-Kreis-Neuss und Förderverein „Grünes Herz – Bürgerpark Neuss e.V.“ teil.
Die Arbeiten wurden nach den folgenden Kriterien beurteilt:
- Leitidee und konzeptionelle Umsetzung;
- Gartenschau – Programmerfüllung und funktionale Anforderungen;
- Freiraumplanerische Qualität;
- Stadträumliche Integration und Verknüpfung;
- Wirtschaftlichkeit und Realisierbarkeit in Planung, Herstellung und Betrieb;
- Ressourceneffizienz, Klimaschutz, Nachhaltigkeit / Ökologie