04.08.2023

Gesellschaft

Digitalisierte Stadt – Die G+L im August 2023

Buchrezensionen
Coverbild: Joshua Coleman via unsplash
Coverbild: Joshua Coleman via unsplash

Die digitalisierte Stadt steht für eine moderne, funktionierende Stadt. Denn digitalisiert = gut. Warum das vollkommener Quatsch ist, das besprechen wir in der Augustausgabe der G+L – und darüber hinaus, was eine digitalisierte Stadt in den Bereichen der Stadtentwicklung und -planung überhaupt definiert und welche tatsächlichen Vorteile diese bieten kann.


Unereichbare Digitalstrategie

Regelrecht katastrophal schneidet Deutschland im neuesten Digital Government Citizen Survey der Boston Consulting Group ab. Deutschland sei aus Sicht der Bürger*innen in den letzten zwei Jahren bei digitalen Verwaltungsdiensten entgegen dem globalen Trend weiter zurückgefallen, so die Unternehmensberatung in ihrem abschließenden Bericht Mitte Juli 2023. Das Ziel der Digitalstrategie der Bundesregierung sei kaum noch zu erreichen. Nur zwei von insgesamt 41 Ländern überzeugten aktuell noch weniger als die Bundesrepublik: Österreich und Japan.


Weit von der digitalisierten Stadt der Zukunft

Ach, ach. Diese Digitalisierung … Alle fordern sie, kaum einer checkt sie, und anstatt die große Hoffnung zu sein, schürt sie bei manchen eher Angst. Die Angst, was sie verändern könnte, oder einfach nur die Angst, ihr intellektuell nicht folgen zu können. Digitale Bauanträge, elektronische Terminvergabe, Kita-Finder – wesentlich digitaler als das wird’s in Deutschlands Stadtverwaltungen selten. Und die Fehlermeldungen dafür sind vorprogrammiert. Das BCG-Ergebnis von diesem Jahr verwundert daher kein bisschen. Nimmt man privatwirtschaftliche Angebote wie den Urban Sports Club, Google Maps oder auch Dating-Apps wie Tinder hinzu, verändert sich das Bild nur unwesentlich. Von der digitalisierten Stadt der Zukunft ist Deutschland noch weit entfernt. Aber wie sieht die überhaupt aus? Und was bedeutet das für uns in der Planung? Das diskutieren wir in der neuen G+L Ausgabe.


Der Weg führt übers Ausland

Dabei werfen wir einen intensiven Blick auf die drei Städte Dortmund, Hamburg sowie München und fragen ausgewählte Stadt-Experten, ob wir die Digitalisierung in unseren Städten wirklich brauchen – darunter auch Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags. Bei der Erarbeitung dieses Heftes haben wir in der Redaktion viel gelernt, gute bis sehr gute Beispiele deutscher Digitalarbeit entdeckt, aber vor allem eine zentrale Erkenntnis gewonnen: Der Weg in Richtung digitalisierte Stadt führt über das Ausland. Das bestätigt auch der Digital Government Citizen Survey von BCG. Deutschlands digitale Fähigkeiten reichen aktuell nicht aus, um einen wirklichen Wandel anzuschieben. Wir brauchen Hilfe von außen. Das Gute: Diese Hilfe kann sich jedes Planungsbüro, jede Kommune und jede Einzelperson holen (oder einkaufen). Dafür muss man nur fragen sowie Zeit und/oder Geld investieren wollen. Das sollte uns „diese“ Digitalisierung wert sein.

Das August-Heft „Digitalisierte Stadt“ gibt es hier im Shop.

In unserer Juli-Ausgabe ging es um feministische Stadtplanung. Mehr dazu hier.

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