15.11.2021

Projekte

Hamburger Senat nimmt Rahmenplan zu Stadteingang Elbbrücken an

Blick auf den geplanten Stadteingang.

Ein Blick aus der Vogelperspektive auf den geplanten Stadteingang. Visualisierung: Freie und Hansestadt Hamburg

Nach zwei Jahren Vorarbeit ist der Rahmenplan für das 80 Hektar große Gebiet um die Elbbrücken zwischen nördlicher Veddel bis ins südliche Hammerbrook nun beim Hamburger Senat beschlossene Sache. Alles zum Projekt lesen Sie hier.

Hamburg ist seiner Vision eines neugestalteten südöstlichen Stadtkerneingangs vor kurzem einen Schritt näher gekommen: Mitte Oktober nahm der Senat den Rahmenplan für die städtebauliche Entwicklung des Areals um die Elbbrücken an und machte damit den Weg frei für eine umfangreiche Umgestaltung des bisher nur als mäßig attraktiv wahrgenommenen Stadtteils. Bisher litt das Gebiet – immerhin geht es um rund 80 Hektar – unter seiner Rolle als an Schienen- und Straßenverkehr reichen Transitraums. Man fuhr über die Elbe und war froh, am Ziel anzukommen. Zum Spazierengehen lädt die Gegend in der unmittelbaren Umgebung des umstrittenen Elbtower-Bauprojekts bisher jedenfalls nicht ein.

Ein Blick aus der Vogelperspektive auf den geplanten Stadteingang. Visualisierung: Freie und Hansestadt Hamburg
Vogelflug über den westlichen Bereich Rotheburgsorts. Visualisierung: Freie und Hansestadt Hamburg
Blick auf den geplanten Stadteingang.
Blick von der Brandshofer Schleuse über den Billepark. Visualisierung: Freie und Hansestadt Hamburg

Stadteingang Elbbrücken soll weniger fragmentiert werden

 

Das soll bald anders werden. Der Stadteingang Elbbrücken wird künftig weniger durch Verkehrstrassen zerschnitten sein. Dafür wird sie grüner und durch die Nutzung der Billeufer als Freizeitflächen auch blauer werden. Dafür sorgt ein Rahmenplan, den das Architekt*innenbüro gmp in Zusammenarbeit mit WES Landschaftsarchitektur aus Hamburg und Büro Hager aus Zürich nach der erfolgreichen Teilnahme am städtebaulich-freiraumplanerischen Testplanungsverfahrens im Jahr 2019 erarbeitet hat und der nun vom Hamburger Senat angenommen wurde.

Eines der Hauptanliegen des Rahmenplans ist die bessere Vernetzung des zurzeit noch stark fragmentierten Stadtteils rund um die Elbbrücken. Insbesondere die Bahntrassen und die Billhorner Brückenstraße, eine der meistbefahrenen Straßen Hamburgs, prägen aktuell das Bild des Areals. Schon länger Gegenstand von Diskussionen war das Autobahnkleeblatt unweit des Billhafens im Stadtteil Rothenburgsort an eben jener Billhorner Brückenstraße. In den 60er Jahren im Zuge damals moderner Verkehrsplanung errichtet, spaltet es bis heute Nachbarschaften, stellt teils unüberwindbare Hürden für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen dar und ist trotz allem überdimensioniert.

Blick vom Billhorner Röhrendamm über Billhorner Brückenstraße. Visualisierung: Freie und Hansestadt Hamburg

Mehr Grün und Blau im neugestalteten Stadtbezirk

Der Rückbau des Kleeblatts an den Elbbrücken ist jetzt beschlossene Sache und macht daher Platz für Quartiere frei, in denen sich innovative Gewerbeformen und Unternehmen aus der Kultur- und Kreativwirtschaft ansiedeln sollen. Abgewandt vom Straßenlärm sind auch neue Wohnflächen vorgesehen. Insgesamt könnten über 800 neue Wohnungen im neugestalteten Bezirk entstehen, wie Dorothee Stapelfeldt, Hamburger Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen, betont.

Blick von der Veddeler Brücke auf den Veddeler Marktplatz. Visualisierung: Freie und Hansestadt Hamburg

Zukünftig wird sich eine durchgehende Parklandschaft durch den Stadtteil ziehen. Geplant ist ein schrittweiser Ausbau einer grünen Freizeitfläche, die sich von der Norderelbe bis zum Fluss Bille im Stadtteil Hammerbrook erstreckt. Bisher unzugängliche Uferabschnitte weichen zukünftig Uferpromenaden und Grünräumen mit verschiedenen Freizeitangeboten. Ein Erlebnisweg etwa vom Hochwasserbassin in Hammerbrook bis zur Brandshofer Schleuse, der zum Teil mithilfe von Stegen über das Wasser führt oder der Billepark, der bewusst im Kontrast von Natur- und Industrieflächen steht, sind zwei der neuen Freizeitflächen am neu geplanten Stadteingang Elbbrücken.

Quartiersplatz am Brandshof. Visualisierung: Freie und Hansestadt Hamburg

Langer Atem bis zur Fertigstellung

Zwei Varianten stehen für die Umgestaltung des Veddeler Marktplatzes zur Verfügung. Entweder wird die denkmalgeschützte Zollhalle komplett umbaut, um eine akustisch vom Stadtlärm abgekoppelte Insel zu schaffen. Oder aber lassen die neuen Gebäude einen Sichtbezug zur Elbe zu. In jedem Fall jedoch wird ein neuer Park mit dem Namen „Veddeler Balkon“ in der Nähe des Elbufers entstehen. Um die unterschiedlichen Örtlichkeiten innerhalb des Stadteingangs Elbbrücken stärker miteinander zu vernetzen und der Zerschneidung durch die Verkehrstrassen entgegenzuwirken, sind eine Reihe von neuen Fußgänger*innen- und Radbrücken geplant, etwa über den Billhafen oder über die Bahnlinie zwischen Veddel und Grasbrook.

Einen langen Atem gelte es allerdings zu haben. Die Umsetzung der Pläne wird folglich bis zu 15 Jahre dauern. Bis es mit den Baumaßnahmen los geht, sollen auch die Bürger*innen der Stadt noch bei vielen Punkten mitreden können. Zunächst wird die Stadt über die Details zu den Neugestaltungsplänen zum Hamburger Stadteingang Elbbrücken am 22. November 2021 ab 19:00 Uhr während einer online-Veranstaltung informieren.

Mehr Informationen zum Umbau des Stadteingangs Elbbrücken und den Rahmenplan zum Download finden Sie hier.

Das passiert auch gerade in Hamburg: Nach einer großzügigen Umgestaltung soll Anfang 2022 der Hochbunker St. Pauli in Hamburg eröffnen.

Scroll to Top