28.02.2022

Cities initiative

Europäische Innovationshauptstadt 2021 ist Dortmund

Dortmund ist „Europäische Innovationshauptstadt 2021“: Die jährliche Anerkennung iCapital wird an die europäischen Städte vergeben. Das Dortmunder U ist ein Wahrzeichen der Stadt. Es steht für den gelungenen Strukturwandel

Dortmund ist „Europäische Innovationshauptstadt 2021“: Die jährliche Anerkennung iCapital wird an die europäischen Städte vergeben. Das Dortmunder U ist ein Wahrzeichen der Stadt. Es steht für den gelungenen Strukturwandel (Foto: Lemon Pepper Pictures


Die siebte Ausgabe des Preises für die Europäische Innovationshauptstadt

Die „European Capital of Innovation Awards in 2021“ sind eine jährliche Anerkennung, der an die europäischen Städte vergeben wird. Bei der siebten Ausgabe von iCapital wurde Dortmund als Europäische Innovationshauptstadt 2021 ausgezeichnet. Dublin und Malaga erhielten jeweils den zweiten Preis, Vilnius den dritten Platz. Alles dazu hier.

Am 24. November 2021 gab die Europäische Kommission während eines Gipfeltreffens des Europäischen Innovationsrates die Gewinner-Städte der siebten Ausgabe des Preises „Europäische Innovationshauptstadt“ bekannt. Der Wettbewerb ist auch unter dem Namen „iCapital“ bekannt. Die Jury verlieh der deutschen Stadt Dortmund den Titel „Europäische Innovationshauptstadt 2021“.

Blick auf die Innenstadt Dortmunds, die Europäische Innovationshauptstadt 2021 (Foto Mbdortmund, Wikimedia Commons)
Málaga (Spanien) belegt den zweiten Platz als Europäische Innovationshauptstadt 2021. (Foto: Tabe Schimpf, Unsplash)
Dublin (Irland) teilt sich mit Málaga den zweiten Platz. (Foto: Dimitry Anikin, Unsplash)
Dortmund ist „Europäische Innovationshauptstadt 2021“: Die jährliche Anerkennung iCapital wird an die europäischen Städte vergeben. Das Dortmunder U ist ein Wahrzeichen der Stadt. Es steht für den gelungenen Strukturwandel
Die Stadt Vilnius (Litauen) erhielt den dritten Platz. (Foto: Dovydas Žilinskas, Unsplash)

Dortmund: Europäische Innovationshauptstadt 2021

Neben Dortmund teilen sich Dublin (Irland) und Málaga (Spanien) den zweiten Preis. Vilnius (Litauen) erhielt den dritten Preis. Die zweit- und drittplatzierten Städte erhielten jeweils 100 000 Euro, während Dortmund eine Million Euro als Lohn bekam.

Der Preis für die Europäische Innovationshauptstadt 2021 wurde in zwei Kategorien vergeben: die Kategorie „Europäische Innovationshauptstadt“ und die Kategorie „European Rising Innovative City“. Letztere wurde von der Stadt Vantaa in Finnland gewonnen, die dafür 500 000 Euro erhielt. Cascais (Portugal) und Trondheim (Norwegen) belegten den zweiten und dritten Platz und erhielten jeweils 50 000 Euro.

Der iCapital-Preis wird im Rahmen des Programms Horizone Europa finanziert und von der Exekutivagentur des Europäischen Innovationsrates und der KMU (EISMEA) verwaltet.

Dortmund, Gewinnerin des Titels „Innovationshauptstadt Europas“, ist eine der größten Städte Deutschlands. Mit mehr als 580 000 Einwohner*innen ist sie nach Köln und Düsseldorf die drittgrößte Stadt in Nordrhein-Westfalen. Als Teil der Metropolregion Rhein-Ruhr blickt Dortmund auf eine lange Geschichte geprägt von Industrie und Handel zurück. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Stadt stark bombardiert.

Das Dortmunder U ist ein Wahrzeichen der Stadt. Es steht für den gelungenen Strukturwandel. (Foto: Lemon Pepper Pictures, Unsplash)
Die Stadt Dortmund ist für seinen Fußballverein Borussia Dortmund bekannt. (Foto: Waldemar Brandt, Unsplash)

Eine Stadt im Zeichen der Start-ups

Historisch gesehen ist die Stadt bekannt für die Schwerindustrie wie Kohle und Stahl, die Bierbrauerei sowie den Fußballverein und Bundesligisten Borussia Dortmund. Die Stadtverwaltung ist jedoch bestrebt, dieses Image zu ändern. Die Auszeichnung als Europäische Innovationshauptstadt 2021 beweist, dass die Bemühungen erfolgreich waren: Der Erfolg Dortmunds ist mittlerweile vor allem auf innovative Unternehmen und insbesondere auf Start-ups zurückzuführen.

Mit 55 000 Studierenden, 2 500 Neugründungen allein im Jahr 2020, 20 Forschungseinrichtungen, 17 Gründerzentren und sieben verschiedenen Hochschulen profiliert sich Dortmund als Wissenschafts- und Technologiestadt. Der Wissenschafts- und Technologiecampus beherbergt mehr als 300 Technologieunternehmen und ist vom High-Tech-Campus in Eindhoven inspiriert.

Beliebte Branchen der vielen innovativen Dortmunder Start-ups sind IT, Logistik, Green Tech, Smart City und Produktionstechnologien. Die Comnovo GmbH ist beispielsweise ein erfolgreiches lokales Start-up-Unternehmen. Es entwickelte ein Fahrzeugortungssystem, das Arbeiter*innen in Hangars oder Lagerhallen mit Hilfe von Hochfrequenzen vor herannahenden Fahrzeugen warnt.

Die Stadt hat es geschafft, nicht nur eine Tech-Szene zu etablieren, sondern auch den Tech-Campus in ein lebendiges Stadtviertel zu verwandeln. Die vielen kleinen Start-ups selbst treiben die Stadt viel mehr an als ein einzelnes großes Unternehmen wie beispielsweise Siemens in München oder Daimler in Stuttgart. Deshalb verbreitet sich Wissen in Dortmund schnell und flexibel.

Eine Stadt mit starken Nachbar*innen

Abgesehen von dem innovativen Geist, der durch die Start-ups in Dortmund gefördert wird, ist die Stadt auch für ihre Widerstandskraft bekannt. Ihre Botschaft lautet: „Wir sind die Normalen“ – wenn wir es schaffen, kann es jede Stadt schaffen. Deshalb will Dortmund bei der Verleihung des Preises „Europäische Innovationshauptstadt 2021“ als Vorbild dienen und betonen, dass jede Stadt gewinnen kann, wenn sie genügend Innovationen hervorbringt.

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Aber auch die Widerstandsfähigkeit spielt eine wichtige Rolle für den Erfolg Dortmunds. Die Stadt hat sich bereits mehrmals selbst wieder aufgebaut. Im Jahr 1997 waren etwa 20 Prozent der Einwohner*innen arbeitslos. Heute sind weniger als zehn Prozent arbeitslos, eine erhebliche Verbesserung.

Die Widerstandsfähigkeit sowie der nachbarschaftliche Geist Dortmunds zeigen sich auch in der „Strategie der neuen Stärke“, die zu Beginn der COVID-19-Pandemie eingeführt wurde. „Wir stehen hinter dir“ war der Slogan der Stadtverwaltung für diese Strategie, die fast eine Million Euro zur Unterstützung der lokalen Wirtschaft in der Stadt einbrachte.

Im Hinblick auf den Klimawandel will Dortmund seine Widerstandsfähigkeit gegenüber Phänomenen wie langanhaltenden hohen Temperaturen und starken Regenfällen erhöhen. Freiwillige sind eingeladen, Pilotprojekte durchzuführen und Ideen einzubringen. Ein Ergebnis war etwa eine Informationskampagne zum Thema Hitze im Jahr 2021.

Städte als Spielwiese für Innovation

Der Preis „Europäische Innovationshauptstadt 2021“ soll zeigen, wie Städte gesellschaftliche und nachhaltige Herausforderungen durch innovative Lösungen bewältigen. Die Jury sieht Städte als „eine Spielwiese, auf der bahnbrechende Innovationen gedeihen können. Mit ihrer Fähigkeit, Menschen, Orte, öffentliche und private Akteure miteinander zu verbinden, können städtische Gebiete die Innovation in Europa erheblich fördern, die Lebensqualität der Bürger*innen verbessern und ein Terrain für die Erprobung neuer Technologien und Produkte in einem realen Umfeld bieten.“

Mit der siebten Ausgabe des Preises „Europäische Innovationshauptstadt 2021“ wird der Beitrag von Städten zur Entwicklung lokaler Innovationsökosysteme gewürdigt, die sowohl den Innovator*innen als auch den Bürger*innen zugutekommen. Die Juror*innen suchten nach den innovativsten städtischen Praktiken, die bahnbrechende Innovationen fördern, wie es in Dortmund der Fall ist.

Die nächste Ausgabe der iCapital European Capital of Innovation Awards wird im Jahr 2022 stattfinden.

Quellen:
https://eic.ec.europa.eu/eic-funding-opportunities/eic-prizes/european-capital-innovation-awards_en
https://innovationorigins.com/en/dortmund-where-innovation-drives-community-spirit/

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