04.12.2023

Gesellschaft

Gehälter in der Planung – Die G+L im Dezember 2023

Buchrezensionen
Das Thema der G+L Dezemberausgabe sind Gehälter in der Planung. Coverbild: Laura Celine Heinemann
Das Thema der G+L Dezemberausgabe sind Gehälter in der Planung. Coverbild: Laura Celine Heinemann

Architekt*innen, Landschaftsarchitekt*innen, Stadtplaner*innen zählen traditionell in die Mittelschicht. Die steht jedoch aktuell am Rand ihrer Belastbarkeit. Das ergibt eine neuste Studie des Münchner ifo-Instituts. In der Dezember-Ausgabe der G+L diskutieren wir die finanzielle Situation von Planer*innen – und werfen einen Blick in die Kassen der Büros.


(Landschafts)Architekt*innen und Stadtplaner*innen als Teil der Mittelschicht

„Wer später mal viel Geld verdienen möchte, der sollte definitiv nicht in der Planung bleiben.“ Diesen Satz gab meinen Kommiliton*innen und mir unser Professor für Städtebau an der FH Erfurt im dritten Bachelorsemester mit auf den Weg. Zu dem Zeitpunkt war der Start ins Berufsleben noch so weit entfernt, dass ich mir nicht wirklich weiterführend darüber Gedanken machte. Getrost dem Motto: „Ach, das wird dann schon irgendwie gehen.“ Und es geht natürlich auch. Architekt*innen, Landschaftsarchitekt*innen und Stadtplaner*innen gehören auf Basis des durchschnittlichen Verdienstes klassischer­weise zur Mittelschicht – mit einem entsprechenden „mittleren Ein­kommen“. Von den durchschnittlichen Gehältern von Jurist*innen, Informatiker*innen oder Wirtschaftsingenieur*innen sind wir aber dennoch in der Regel meilenweit entfernt.


Mehr Berufung als Beruf?

Mehr Berufung als Beruf – viele Jahrzehnte galt dieser Halbsatz in der Planung als Rechtfertigung für ein vergleichsweise niedriges Gehalt. Für Arbeitgeber*innen sowie Arbeitnehmer*innen. Das bestätigen viele unserer Interviewees und Kommentargeber*innen im vorliegenden Heft. Doch die Zeiten haben sich geändert. Der Arbeitgebermarkt hat sich zum Arbeitnehmermarkt entwickelt. Wenn es heute um das Gehalt geht, kommt man an den Themen „Arbeitszeiten“, „Überstunden“, „Workload“, „Work­Life­Balance“ und „Mitarbeiterentwicklung“ nicht vorbei. Mitarbeitende wollen mehr als „nur“ gut verdienen. So haben viele Büroinhaber*innen heute das Gefühl, sich bei den potenziellen Mitarbeiter*innen zu bewerben anstatt andersherum – Obstkorb und Co. lassen grüßen


Die Ergebnisse unserer Onlineumfrage

Für die vorliegende Ausgabe wollten wir wissen: Wie steht es tatsächlich um die Gehälter in der Planung? Und was bedeuten diese in Zeiten des akuten Fachkräftemangels für die wirtschaftliche Situation von Arbeitnehmer*innen, aber auch für Arbeitgeber*innen? Hierfür haben wir gemeinsam mit unserem Schwestermagazin BAUMEISTER eine Onlineumfrage durchgeführt, die die aktuelle finanzielle Belastung bei Planer*innen untersucht. Die Ergebnisse der Umfrage finden Sie im Heft. Zugleich haben wir auch mehrere Büroinhaber*innen und Amtsleiter*innen gebeten, Stellung zu der Frage zu beziehen, ob und inwiefern Planer*innen am Rande ihrer finanziellen Belastbarkeit stehen.


Über Geld spricht man nicht – oh doch!

Über Geld spricht man nicht – diesen Satz haben wir im Vorfeld dieses Heftes immer wieder von unterschiedlichen Seiten gehört und herbe Absagen kassiert. Oh doch, liebe Leute. Und das vorliegende Heft zeigt, warum. Büroinhaber*innen können natürlich weiterhin hinter vorgehaltener Hand über die überzogenen Gehaltswünsche ihrer Mitarbeiter*innen schimpfen, während diese wiederum auf­grund des vermeintlichen Geizes der Chef*innen frustriert kündigen. Oder, so als Idee, wir sprechen miteinander und versuchen, die Perspektive des anderen einzunehmen. Vielleicht könnte man ja gemeinsam etwas verändern. Insbesondere in einer Zeit, in der die Gestaltung des öffentlichen Raumes immer mehr Wertschätzung (und Projekte!) erfährt.

Das Heft gibt es hier im Shop.

In der letzten Ausgabe der G+L haben wir uns ausführlich mit dem Thema Bahnhöfe beschäftigt. Mehr dazu im Editorial.

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