17.02.2022

Wettbewerbe

Global Mayors Challenge 2021 entschieden

Bloomberg Philanthropies gab die 15 Gewinnerstädte der Global Mayors Challenge 2021-2022 im Januar 2022 bekannt. Lesen Sie hier mehr dazu. Ein Beispiel ist Phoenix

Bloomberg Philanthropies gab die 15 Gewinnerstädte der Global Mayors Challenge 2021-2022 im Januar 2022 bekannt. Lesen Sie hier mehr dazu. Ein Beispiel ist Phoenix


Global Mayors Challenge 2021: das sind die Gewinnerstädte

Im Januar 2022 gab Bloomberg Philanthropies die Gewinnerstädte der Global Mayors Challenge 2021-2022 bekannt. Die Konkurrenz war groß: weltweit entwickelten Städte spannende Projekte. Welchen es gelang, die Jury letztendlich von ihren ehrgeizigen Innovationen während der Covid 19-Pandemie zu überzeugen, lesen Sie hier.

Die Global Mayors Challenge ist ein weltweiter Innovationswettbewerb zur Unterstützung und Verbreitung der vielversprechendsten Ideen in Städten. 2021-2022 hat die Global Mayors Challenge von Bloomberg insgesamt 15 Gewinnerstädte. Sie werden für die Entwicklung mutiger, ehrgeiziger städtischer Innovationen ausgezeichnet, die zur Erholung nach der COVID-19-Pandemie beitragen. Sie repräsentieren zudem 13 verschiedene Nationen auf sechs Kontinenten. Zusammen haben sie mehr als 30 Millionen Einwohner*innen.

Jede der ausgezeichneten Ideen befasst sich mit einem oder mehreren der folgenden vier aktuellen Herausforderungen der Stadtentwicklung: wirtschaftlicher Aufschwung und integratives Wachstum, Gesundheit und Wohlbefinden, Klima und Umwelt sowie Gleichstellung und Gleichberechtigung.

Die Gewinnerstädte der Global Mayors Challenge 2021 erhalten eine Million US-Dollar sowie technische Unterstützung und Coaching über einen Zeitraum von drei Jahren. Dieser Preis soll ihnen dabei helfen, ihre Ideen in die Tat umzusetzen.

„Während die Welt daran arbeitet, die tiefgreifenden gesundheitlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen der anhaltenden Pandemie zu bewältigen, können Städte innovative Ideen in einem Tempo umsetzen, mit dem nationale Regierungen einfach nicht mithalten können“, sagt Michael R. Bloomberg, Gründer von Bloomberg Philanthropies und Bloomberg L.P. und 108.

Amman, Jordanien

Amman gewann für die Erstellung von „reachability maps“, die Lücken bei wichtigen Dienstleistungen aufzeigen, nachdem die Pandemie die Versorgung gefährdeter Gemeinden mit Lebensmitteln sowie medizinischer Versorgung erschwert hatte. Diese Karten werden die Reaktion der Stadt auf künftige Notfälle verbessern. Sie sind auch hilfreich bei der Festlegung von Prioritäten für Infrastrukturinvestitionen. Derzeit arbeitet Amman an der Einführung einer interaktiven, offenen Datenplattform, auf der die Einwohner*innen ihre Anliegen vorbringen und die städtischen Dienste über ihre Bedürfnisse informieren können.

Bloomberg Philanthropies gab die 15 Gewinnerstädte der Global Mayors Challenge 2021-2022 im Januar 2022 bekannt. Lesen Sie hier mehr dazu. Ein Beispiel ist Phoenix
Amman, Jordan, Foto: Pixabay

Bogotá, Kolumbien

Der siegreiche Vorschlag von Bogotá für die Global Mayors Challenge 2021-2022 konzentriert sich auf „care blocks“, die das Problem der unbezahlten Betreuungsarbeit angehen, die überproportional von Frauen geleistet wird. Diese Blöcke werden eine Vielzahl von Unterstützungsmaßnahmen umfassen, die die unbezahlte Pflegearbeit von Frauen reduzieren sowie einen kulturellen Wandel anstoßen sollen.

Bogota, Foto: Pixabay

Butuan, Philippinen

In Butuan herrscht aufgrund von Problemen mit der lokalen Nahrungsmittelproduktion eine hohe Ernährungsunsicherheit. Die Stadt schlägt daher vor, den ineffektiven Agrarmarkt durch „AgriBOOST“ zu verbessern. Dieses Instrument wird den Landwirt*innen Prognosedaten liefern, die ihnen bei der Entscheidungsfindung in Bezug auf Art und Menge der angebauten Pflanzen helfen.

Freetown, Sierra Leone

Freetown bietet finanzielle Anreize für Gemeinden, Bäume zu pflanzen, um die Abholzung auszugleichen. Dieser Baumhandelsmarkt wird die Wiederaufforstung unterstützen. Jeder neue Baum wird mit einem Geotag versehen, wodurch Baummünzen entstehen, die verkauft, gekauft und gehandelt werden können.

Freetown, Sierra Leone, Foto: Hassanjalloh1, Wikimedia Commons

Hermosillo, Mexiko

Hermosillo möchte mit seinem Programm „Biciclando“ zwei Herausforderungen angehen: die Unterbeschäftigung von Frauen und die sehr geringe Rate Abfallrecycling. Die Idee ist, Frauen, die ihren Arbeitsplatz durch die Pandemie verloren haben, für die Hausmüllsammlung mit dem E-Cargo-Bike zu beschäftigen.

Hermosillo, Foto: Pixabay

Istanbul, Türkei

In Istanbul herrschte im ersten Jahr der Pandemie eine überwältigende Nachfrage nach sozialer Hilfe. Als Reaktion darauf schuf die Stadtverwaltung ein Solidaritätsprogramm namens „Pay-it-forward“. Dieses Programm bringt Menschen, die vor unbezahlten Rechnungen stehen, mit Menschen zusammen, die bereit sind, finanzielle Hilfe zu leisten.

Instanbul, Foto: Pixabay

Kigali, Ruanda

Die Bewohner*innen der informellen Siedlungen von Kigali sind mit Problemen wie unhygienischen Wasser-, Sanitär- sowie Hygienediensten konfrontiert. Zugleich sind die Wartungsgebühren für diese Versorgungseinrichtungen unverhältnismäßig hoch. Daher führt die Stadt eine intelligente Abfallsensortechnologie in informellen Siedlungen ein.

Kumasi, Ghana

Schlecht gewartete öffentliche Toiletten und offene Defäkation sind ein Problem in Kumasi. Um dieses Problem zu lösen, bildet die Stadt arbeitslose Jugendliche aus, um kostengünstige Toiletten für bedürftige Haushalte zu bauen. Diese Toiletten werden mit Biokläranlagen und Technologien ausgestattet, die mit der Infrastruktur der Stadt kompatibel sind, sodass die Abfälle als Dünger auf umliegenden Bauernhöfen wiederverwendet werden können.

Paterson, USA

Diese Stadt kämpft mit Opioid-bedingten Überdosen und einem Mangel an Unterstützung für die Opfer. Als Reaktion darauf hat Paterson das „RealFix“-Programm ins Leben gerufen, das einen einfachen Einstieg in eine medizinisch unterstützte Behandlung sowie den Zugang zu Rezepten innerhalb von 90 Minuten zu jeder Zeit ermöglicht.

Phoenix, USA

In dieser Stadt im US-Bundesstaat Arizona steigt die Arbeitslosigkeit trotz zahlreicher Stellenausschreibungen. Um diese Kluft zu überbrücken, setzt Phoenix „Career Mobility Units“ ein, um Arbeitssuchende gezielt zu unterstützen.

Phoenix, Foto: Nader Abushhab on unsplash

Rochester, USA

Rochester konzentriert sich auf BIPOC-Frauen im Baugewerbe, indem es BIPOC-Frauen, Arbeitgeber*innen und Arbeitnehmerverbände einbezieht. Gemeinsam wollen sie Wege für eine stärkere Beteiligung von BIPOC-Frauen, die 13 Prozent der Stadtbevölkerung ausmachen, im Baugewerbe schaffen.

Rotterdam, Niederlande

Rotterdam hat die Global Mayors Challenge 2021-2022 für seinen digitalen Marktplatz namens „Rikx“ gewonnen. Dieser Marktplatz soll lokale Sozialunternehmer*innen mit Investor*innen zusammenbringen und somit die Durchführung innovativer Projekte mit arbeitslosen Bevölkerungsgruppen unterstützen.

Rotterdam, Foto: Pixabay

Rourkela, Indien

Rourkela kämpft mit einem Mangel an Lagermöglichkeiten für Waren. Dieses Projekt wird Unternehmer*innen Zugang zu Kühlhäusern verschaffen, was folglich die Lebensmittelverschwendung verringert und somit mehr Zeit für den Verkauf der Produkte zur Verfügung steht.

Vilnius, Litauen

Vilnius hat das Programm „Vilnius als offene Schule“ ins Leben gerufen, um den Mangel an digitalen Fähigkeiten der Lehrkräfte, überfüllte öffentliche Schulen und veraltete Bildungssysteme zu anzugehen. Wegen der Umstrukturierung des Bildungssystems der Stadt soll die Bildung widerstandsfähiger und für die künftige Wirtschaft relevanter werden.

Vilnius, Foto: Pixabay

Wellington, Neuseeland

Wellington wurde für sein digitales Zwillingsmodell, das kommunale Maßnahmen in der gesamten Stadt koordiniert, zum Gewinner der Global Mayors Challenge ernannt. Dieses Modell wird derzeit skaliert, um den Klimawandel zu bekämpfen und die Stadt auf dem Weg in eine Post-Carbon-Zukunft zu unterstützen. Es baut darüber hinaus auf der Partizipation der Bürger*innen auf.

Wellington, Foto: Pixabay

Lektionen aus den Gewinnerstädten der Global Mayors Challenge 2021-2022

Die Global Mayors Challenge ist viel mehr als nur eine große Ehre für die Siegerstädte. Sie ist zudem ein Innovationswettbewerb, bei dem kreative, inspirierende und skalierbare städtische Lösungen vorgestellt werden. Nach der Überwindung der Covid-19-Pandemie brauchen viele Städte inspirierende Lösungen für den Weg in die Zukunft.

Die Gewinnerstädte zeigen, dass Bürgermeister*innen originelle Systemdenker*innen sein müssen. Sie müssen sich die Komplexität ihrer Städte zu eigen machen und mehrere Probleme gleichzeitig in Angriff nehmen.

Die Gewinner der Global Mayors Challenge wissen auch, wie sie mit der schnelllebigen globalen Wirtschaft von heute umgehen müssen. Marktentwicklungen können Städte vor große Herausforderungen stellen, aber gleichzeitig können Städte ihre städtischen Märkte proaktiv so gestalten, dass sie den Einwohner*innen zugutekommen und die Ziele der Stadtentwicklung fördern.

Eine weitere Gemeinsamkeit der ausgezeichneten Projekte ist die Nutzung des Fachwissens der Einwohner*innen, was die Notwendigkeit einer Verwaltung in zwei Richtungen verdeutlicht. Die erfolgreichsten Bürgermeister*innen hören sich an, was ihre Einwohner*innen zu sagen haben, und bauen dann Projekte und Strategien auf der Grundlage dieses Feedbacks auf.

Die Gewinnerstädte beweisen, dass die Städte mit viel Ehrgeiz und Kreativität auf die Pandemie reagiert haben. Sie demonstrieren das positive Erbe dieser schwierigen Zeit, indem sie Wege aufzeigen, wie Städte besser, freundlicher, nachhaltiger und gerechter werden können.

Auch interessant: 2021 veröffentlichte das Deutsche Institut für Urbanistik einen Leitfaden zur Gestaltung nachhaltiger Städte. Mehr dazu hier: Leitfaden Städte nachhaltig planen und bauen

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