Google Mobility Report: eine Fülle an anonymisierten Daten
Die sogenannten „Community Mobility Reports“ von Google sollen Aufschluss darüber geben, wie sich das Mobilitätsverhalten in Städten als Reaktion auf die Maßnahmen zur Bekämpfung von COVID-19 verändert hat. Wie Google versucht, COVID-19 mit Hilfe von Daten zu stoppen, lesen Sie hier.
Google ist zweifelsohne eine der wichtigsten Datenquellen der Welt. Angesichts der Tatsache, dass Städte und Gemeinden auf der ganzen Welt immer noch auf die COVID-19-Pandemie reagieren, hat das Unternehmen beschlossen, Big Data zu Mobilitätsmustern zu teilen.
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Laut Gesundheitsexpert*innen könnten Googles Erkenntnisse zum Mobilitätsverhalten von Stadtbewohner*innen, die normalerweise für Produkte wie Google Maps verwendet werden, bei der Identifizierung geeigneter Anti-Covid-Maßnahmen nützlich sein.
Ende Januar 2022 kündigte Google an, dass es sogenannte „Google Mobility Reports“ für jedes Land bereitstellen wird. Diese Berichte „sollen Aufschluss darüber geben, was sich als Reaktion auf die Maßnahmen zur Bekämpfung von COVID-19 verändert hat. [Sie] stellen Mobilitätstrends im Laufe der Zeit nach geografischen Gesichtspunkten dar, und zwar für verschiedene Orte wie Einzelhandel und Freizeit, Lebensmittelgeschäfte und Apotheken, Parks, Bahnhöfe, Arbeitsstätten und Wohngebiete“, so das Unternehmen.
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Die Berichte der Google Mobility Reports sind nur für einen begrenzten Zeitraum verfügbar und können nach Ländern gefiltert werden.
Google beabsichtigt, Analysen darüber zu unterstützen, wie wirksam es war, Mobilität zu reduzieren um COVID-19 einzudämmen. Das Unternehmen möchte die Auswirkungen veränderter Mobilitätsverhaltensweisen aufzeigen und aktualisiert den Datensatz regelmäßig.
Google Mobility Report: Wie lässt sich Mobilität messen?
Die Messung von Mobilität ist kein leichtes Unterfangen, aber Google ist bestens aufgestellt, um dieses Vorhaben zu unterstützen. Die Datensätze des Unternehmens zeigen die täglichen Besucher*innenzahlen an bestimmten Orten wie Bahnhöfen, Parks sowie Lebensmittelgeschäften. Diese Besucher*innenzahlen kann Google mit jedem anderen Tag vergleichen, um Veränderungen zu erkennen, die während der COVID-19-Pandemie aufgetreten sein könnten.
Die Ausgangsbasis für diese Analyse ist der normale Wert für jeweils „diesen Wochentag“, gemessen als Mittelwert für die Zeit zwischen dem 3. Januar und dem 6. Februar 2020. Es ist wichtig, genau „diesen Wochentag“ zu messen, da sich die Mobilitätsmuster zwischen Wochentagen und Wochenendtagen stark unterscheiden.
Die Google Mobility Reports sind als PDF-Dateien verfügbar (eine pro Land). Die wohltätige Organisation Our World in Data hat die Mobilitätsberichte in interaktive Diagramme umgewandelt, die unter einer Creative-Commons-Lizenz verwendet werden können.
Diese interaktiven Diagramme helfen, Mobilitätsveränderungen im Laufe der Zeit und die möglichen Auswirkungen der COVID-19-Maßnahmen zu erkennen. Laut Google ist es wichtig, Orte aufgrund lokaler Unterschiede nicht zwischen Regionen oder Ländern zu vergleichen.
Andere Faktoren wie saisonale Unterschiede, andere Ereignisse als COVID-19 und die Besonderheiten der Pandemie erläutern die Google-Mobilitätsberichte nicht näher.
Veränderung der Besucher*innenzahlen
Die Google Mobility Reports konzentrieren sich auf die Anzahl der Besucher*innen an bestimmten Orten, um die Mobilität zu messen. Während andere Indizes die Anzahl der Fahrzeuge oder der Züge verwenden, hilft die Messung von Besuchszahlen dabei, das tatsächliche Verhalten von Menschen zu zeigen.
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Google erklärt genau, wie die Daten zu lesen sind. So ist beispielsweise die Kategorie „Wohnen“ die einzige, die die Dauer und nicht die Anzahl der Besucher*innen misst. Daher sollte diese Kategorie nicht mit den anderen Kategorien in den Google-Mobilitätsberichten verglichen werden. Gleichzeitig sind die Veränderungen in der Kategorie „Wohnen“ eher gering, da die Menschen wahrscheinlich immer viel Zeit zu Hause verbringen.
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In den anderen Kategorien sind relevante Veränderungen eher zu erwarten. Die Kategorie „Parks und Freiflächen“ ist jedoch stark wetter- und urlaubsabhängig, weshalb hier große Ausschläge bei den Besuchszahlen zu verzeichnen sind.
Google Mobility Report: sechs verschiedene Kategorien
Einzelhandel und Freizeit
Die Kategorie „Einzelhandel und Freizeit“ zeigt die Trends für Restaurants, Cafés, Einkaufszentren, Themenparks, Museen, Bibliotheken und Kinos. Sie gibt an, wie viele Personen diese Orte im gleitenden 7-Tage-Durchschnitt im Vergleich zum Ausgangswert von Anfang 2020 nutzen.
Lebensmittelläden und Apotheken
„Lebensmittelgeschäfte und Apotheken“ ist eine Kategorie, die Orte wie Lebensmittelmärkte, Lebensmittellager, Bauernmärkte, Lebensmittelspezialgeschäfte, Drogerien und Apotheken umfasst. Die interaktiven Datensätze auf Our World in Data zeigen eine farbcodierte Weltkarte mit Mobilitätstrends für diese Kategorie.
Haltestellen der öffentlichen Verkehrsmittel
Diese Kategorie zeigt die Mobilitätstrends für öffentliche Verkehrsknotenpunkte wie U-Bahn-, Bus- und Bahnhöfe. Sie konzentriert sich auf den Transit von Besucher*innen an diesen Orten. Da davon ausgegangen wird, dass die meisten von ihnen mit öffentlichen Verkehrsmitteln reisen, zeigt dieser Abschnitt der Google Mobility Reports wichtige Daten zur Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel während der COVID-19-Pandemie.
Parks und Freiflächen
Die Kategorie „Parks“ umfasst Orte wie lokale und nationale Parks, öffentliche Strände, Jachthäfen, Hundeparks, Plätze und öffentliche Gärten. Neben Grünflächen sind hier auch Wasserflächen und öffentliche Plätze enthalten. Hier sind laut Google einige „dramatische Ausschläge“ in Bezug auf das Mobilitätsverhalten während COVID-19 zu erwarten.
Arbeitsstätten
Die Kategorie „Arbeitsstätten“ gibt an, wie sich die Anzahl der Besucher*innen von Arbeitsstätten im Vergleich zu den Basistagen im Januar und Februar 2020 verändert hat. Diese Besuche können mit der Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel zum Erreichen des Arbeitsplatzes in Beziehung gesetzt werden.
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Zeit zu Hause
Schließlich zeigen die Google Mobility Reports Mobilitätstrends für die Wohnorte. Diese Kategorie misst die Dauer und nicht die Anzahl der Besuche, weshalb man sie nicht ohne weiteres mit den anderen Kategorien verglichen kann.
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