24.02.2023

Wettbewerb

Großer BDA-Preis 2023 ausgelobt

Der Große BDA-Preis 2023 wird im September verliehen. Bildquelle: BDA
Der Große BDA-Preis 2023 wird im September verliehen. Bildquelle: BDA

Der Bund Deutscher Architektinnen und Architekten (BDA) hat den Großen BDA-Preis 2023 ausgelobt, wobei alle Mitglieder im BDA vorschlagsberechtigt sind.


Der Große BDA-Preis 2023

Der Große BDA-Preis vom gleichnamigen Bund Deutscher Architektinnen und Architekten würdigt das Lebenswerk einer Architekt*in, der alle drei Jahre ausgelobt wird. Im Januar 2023 kündigte der BDA den Großen Preis für dieses Jahr an. Bis zum 20. März 2023 kann jedes BDA-Mitglied einen Vorschlag für Preisträger*innen einreichen und dazu ist eine kurze Begründung mit maximal 2 400 Zeichen erforderlich. Am 15. September 2023 wird der Große BDA-Preis 2023 in Köln verliehen.

Laut der Satzung des BDA hat der Bund die zentrale Zielsetzung, die Qualität des Planens und Bauens in Verantwortung gegenüber Gesellschaft und Umwelt in Deutschland zu fördern. Dazu gehört der verantwortungsvolle Umgang mit natürlichen Ressourcen ebenso wie der Erhalt von Lebensgrundlagen in Verantwortung für zukünftige Generationen. Mit dem Großen BDA-Preis werden bedeutende Leistungen oder außergewöhnliche Werke von Architekt*innen oder Stadtplaner*innen gewürdigt.

Obwohl die Bewertungsgrundlage für den Großen BDA-Preis sowohl geplante als auch ausgeführte Bauwerke sind, würdigt er alternativ auch Leistungen auf dem Gebiet der Stadt- oder Regionalplanung. Daneben können sowohl Einzelne als auch Gruppen aus dem In- oder Ausland den Preis gewinnen.


Der BDA-Preis 2020

Nach der letzten Auslobung im Jahr 2020 erhielten Anne Lacaton und Jean-Philippe Vassal einen Großen BDA-Preis. Aber aufgrund der Pandemie fand die Preisverleihung nicht öffentlich statt. Die unabhängige Jury unter dem Vorsitz der BDA-Präsidentin Susanne Wartzeck begründete die Entscheidung für die französischen Architekt*innen wie folgt:

„Die Jury würdigt die französische Architektin Anne Lacaton und den französischen Architekten Jean-Philippe Vassal nicht nur für ein umfangreiches und innovatives gebautes Werk, sondern insbesondere auch für eine Haltung und eine Entwurfsmethodik, die sich in mehreren Aspekten grundlegend von der herkömmlichen Herangehensweise des Berufsstands unterscheidet.“

Zugleich benannte die Jury die beiden als Pioniere der Maxime „Umbau vor Neubau“: Sie gelten „nicht nur als Vorbilder für klimagerechtes Bauen, sondern sind auch beispielgebend für ein politisches Engineering in prekären sozialen Situationen. Bauaufgaben, die sonst von der Auftraggeberseite rein ökonomisch diskutiert würden, begegnen sie als Architekten mit einer „Less is more“-Attitüde und erzielen damit in wirtschaftlicher, ökologischer, sozialer und nicht zuletzt gestalterischer Hinsicht Best-Practice-Beispiele von internationaler Wirkung.“

Diese Wirkung erzielt laut laut Jury „atemberaubende Ergebnisse“, die sich vom Städtebau bis zum privaten Wohnraum ziehen. Durch eine anschauliche Lehrtätigkeit gelingt es den Preisträger*innen zudem, diese Prinzipien an die nachwachsende Generation von Architektinnen und Architekten weiterzugeben.

Bei der Preisverleihung an Lacaton & Vassal. Bildquelle: Fotografin Nadine Preiss
Bei der Preisverleihung an Lacaton & Vassal. Bildquelle: Nadine Preiss

Bisherige Gewinner*innen

Dies sind die bisherigen Preisträger*innen des BDA-Preises – alles Architekt*innen, die jeweils eine bestimmte Epoche der Architekturgeschichte geprägt und begleitet haben:

  • 1964: Hans Scharoun, Berlin
  • 1966: Ludwig Mies van der Rohe, Chicago
  • 1968: Egon Eiermann, Karlsruhe
  • 1972: Günter Behnisch + Partner, Stuttgart
  • 1975: Arbeitsausschuss des Ev. Kirchentags und Gottfried Böhm, Köln
  • 1978: Carlfried Mutschler + Partner, Mannheim
  • 1982: Frei Otto, Warmbronn
  • 1987: Oswald Mathias Ungers, Köln
  • 1990: Karljosef Schattner, Eichstätt
  • 1993: Thomas Herzog, München
  • 1996: Heinz Bienefeld, Swisttal (posthum)
  • 1999: Hanns Adrian, Hannover
  • 2005: Meinhard von Gerkan und Volkwin Marg, Hamburg
  • 2008: Joachim Schürmann und Margot Schürmann (posthum), Köln
  • 2011: Volker Staab, Berlin
  • 2014: Axel Schultes, Berlin
  • 2017: Peter Zumthor, Haldenstein
  • 2020: Anne Lacaton und Jean-Philippe Vassal, Paris

Der Große BDA-Preis ist neben dem BDA-Preis für Architekturkritik und der „Nike“ einer der drei Bundespreise des BDA. Ausdruck der Auszeichnung sind eine Urkunde, ein Geldpreis von 5 000 Euro sowie eine Goldmedaille. Letztere zeigt Daidalos und einen Irrgarten in Anlehnung an das berühmte Labyrinth von Knossos. Die Mythenfigur war Erfinder, Baumeister und Konstrukteur, der über die Jahrhunderte hinweg eine Symbolfigur der Architekt*innen darstellt.

Übrigens: Der BDA hat auch einen Vergabekodex entworfen.

Über die genauen Gegebenheiten des Großen BDA-Preises kann man sich auf dessen Webseite informieren.

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