Hollywood Sign wird 100 Jahre alt

Der berühmte Schriftzug in den Hügeln über Los Angeles, das Hollywood-Zeichen, wird 100 Jahre alt. Doch es ist gar nicht so einfach, ihn zu besuchen. Mehr über seine Geschichte lesen Sie hier.

Das berühmte Hollywood Sign gehört zu den berühmtesten Zeichen der Welt. Filme, Karrieren und Träume, aber auch so einige Albträume sind unter den wachsamen Lettern entstanden. Wer in den Bergen wandert und sich den Buchstaben nähert, wird Warnschilder finden, die Festnahmen und Geldstrafen androhen, falls man den Schriftzug erklettert. Auch vor Berglöwen und Klapperschlangen wird gewarnt.

Aber dennoch hat der Schriftzug eine geradezu magische Wirkung. Die etwa 13 Meter hohen und bis zu 12 Meter breiten Buchstaben gehören zu den am häufigsten fotografierten Motiven in Los Angeles. Außerdem tauchen sie regelmäßig selbst in Hollywood-Filmen auf und haben viele Nachahmer auf der ganzen Welt gefunden. Von den Wanderwegen im Griffith Park ist der Schriftzug besonders gut zu erkennen.

Verwaltet wird das Hollywood-Zeichen von einer gemeinnützigen Organisation namens „The Hollywood Sign Trust“. Sie macht sich für den Erhalt des Wahrzeichens stark, das als internationales Symbol für das Filmemachen steht.

Schon seit 1923 zieren die Buchstaben das schwer zugängliche Gelände. Arbeiter schleppten das Material den Berg hoch, wobei auch Esel zum Einsatz kamen. Alte Telefonmasten aus Holz sowie Blechstücke kamen zum Einsatz, um den Original-Schriftzug zu gestalten. Er war etwas länger als der heute bekannte: „Hollywoodland“ war damals zu lesen. Dabei handelte es sich ursprünglich um den Werbegag einer Maklerfirma, die so mehr Grundstücke in den unbewohnten Hollywood Hills verkaufen wollte. Mit 3.700 Glühbirnen wurde das Billboard nachts zum Leuchten gebracht. Und ein Deutscher namens Albert Kothe war für die Wartung der Beleuchtung zuständig.

Die Werbetafel wurde schnell zur Ikone, brachte aber auch traurige Geschichten mit sich. So stürzte sich im Jahr 1932 die junge Schauspielerin Peg Entwistle, die keine Arbeit fand, vom Buchstaben H aus in den Tod. Soweit man weiß, ist dies der einzige Suizid von dem Hollywood-Zeichen.

Über die Zeit verwitterten die Buchstaben und kippten zum Teil um. Die Farbe blätterte ab, bis das Hollywood Sign nicht mehr schön aussah. Manche wollten das  Schild gern abreißen, aber in den späten 1940er Jahren setzte sich der ikonische Schriftzug durch: Er wurde von der Stadt saniert und um vier Buchstaben gekürzt, sodass fortan „Hollywood“ in den Hügeln zu lesen war.

1978 folgte ein erneuter Facelift durch die Handelskammer von Hollywood und prominente Geldgeber. Dabei wurden die Buchstaben komplett ausgewechselt und auf stabilen Stahlträgern sowie riesigen Wellblechplatten hergestellt. Hugh Hefner vom Playboy sponsorte ein Y, Rocker Alice Cooper ein O. Seitdem hat der Schriftzug überdauert und selbst Waldbrände und Erdbeben überstanden.

Die großen Buchstaben über Los Angeles laden immer wieder zu Spielereien und Scherzen ein. Als im Jahr 1987 Papst Johannes Paul II. die Stadt besuchte, begrüßte ihn der Schriftzug mit „Holywood“, also heiliger Wald. In Filmen wird das Hollywood Sign oft zerstört, wobei immer kreativere Varianten zum Einsatz kommen.

Zum Jubiläumsjahr 2023 gibt es seriösere Pläne: Es soll ein Besucherzentrum am Schriftzug entstehen, sodass Besuchende mehr über die Geschichte erfahren können. Schon im Herbst 2022 erhielt das Zeichen einen neuen Anstrich. 1 500 Liter weiße Farbe waren nötig, um das Hollywood Sign rechtzeitig zum Jubiläumsjahr aufzuhübschen.

Verschiedene Feierlichkeiten finden nun 2023 statt, um die Geschichte des Hollywood-Zeichens zu zelebrieren. Zum neuen Besucherzentrum gibt es jedoch keine aktuellen Nachrichten. Wer den Schriftzug in den östlichen Santa Monica Mountains besuchen möchte, kann in den Bergen wandern gehen: Etwa hat man vom Brush Canyon Trail oder vom Griffith-Observatorium aus eine sehr schöne Sicht auf das Schild.

Angesichts anhaltender Debatten und Beschwerden rund um die Kultur von Hollywood, die Geschlechtergleichstellung in der Branche sowie die Bezahlung von Schauspieler*innen verbinden viele eine kritische Sicht mit Hollywood. Schon in den 1930er Jahren, so berichtet der Guardian, musste sich Los Angeles harscher Kritik stellen, denn schließlich hatte (und hat) die Stadt keine Café-Kultur wie etwa Paris oder Berlin. Das bekannteste Wahrzeichen der Stadt befindet sich außerhalb in den Bergen, wird rund um die Uhr von Kameras überwacht und ist nicht direkt für die Öffentlichkeit zugänglich.

Obwohl das Hollywood Sign also eine abwechslungsreiche und teils kritikbehaftete Geschichte hinter sich hat, ist es nach wie vor das Denkmal mit dem größten Wiedererkennungswert von Los Angeles. Es ist in zahlreichen Filmen schon in den ersten Minuten zu sehen. Und wer die Stadt besucht, kommt nicht umhin, Fotos zu machen. Die Wanderung ist beschwerlich und selbst die Personen, die dem Schild nahe kommen, dürfen es nicht berühren – ein bisschen wie Hollywood selbst, oder?

Übrigens: Im Jahr 2017 fand ein Wettbewerb für ein Haus direkt unter dem Hollywood-Zeichen statt. Noch wurde das Grundstück jedoch nicht bebaut.