24.09.2022

Event

IAA Mobility kommt 2023 wieder nach München

Die neu konzipierte IAA Mobility zeigt Innovationen in der urbanen Mobilität.
Die neu konzipierte IAA Mobility zeigt Innovationen in der urbanen Mobilität. Foto: IAA MOBILITY

Die IAA ist längst keine Automobilmesse mehr. Nach dem Erfolg der ersten IAA Mobility im Jahr 2021 ist die nächste Messe in Planung. Sie findet September 2023 wieder in München statt. Allerdings steht zur Diskussion, ob die Messe auch wieder prominente Plätze wie den Odeons- oder Königsplatz bespielen darf. Mehr zur IAA und den Plänen 2023.

Im Jahr 2021 fand erstmalig die IAA Mobility statt. Der Verband der Automobilindustrie konzipierte gemeinsam mit der Messe München die ehemalige Automobilmesse neu. Das war ein mutiger und, wie die Anzahl der Besucher*innen zeigen, erfolgreicher Schritt: Insgesamt 400 000 Menschen besuchten die sechstägige Messe. Damit ist die IAA Mobility die größte Mobilitätsveranstaltung der Welt. Sie präsentiert unter anderem neue Elektro-Autos, Fahrräder und E-Scooter und informiert zu Themen wie Energiepolitik, Stadtplanung und Digitalisierung. 

Richtung Klimaneutralität und Digitalisierung

Im September 2021 wurden in München erstmalig Themen diskutiert, die in Zukunft zusammen gedacht werden müssen. So stellen es die Veranstalter*innen dar. Die Messe an sich wurde durch eine IAA Mobility Conference ergänzt. Hier fanden zahlreiche Diskussionen zu neuer Mobilität statt. Aber auch die Aussteller*innen präsentierten Innovationen. Insgesamt gab es mehr als 100 Premieren. Mit neuesten Modellen und Konzepten wollten die Aussteller*innen deutlich machen, dass die Transformation der Mobilität in Richtung Klimaneutralität und Digitalisierung im Gang ist.

Kritische Stimmen

Die IAA Mobility stieß 2021 in München jedoch nicht nur auf Zustimmung. Aus Sicht der Kritiker*innen bedarf es anderer Mobilitätskonzepte als die der IAA Mobility. Die neuausgerichtete IAA verfolge keine wirklich veränderte Mobilitätspolitik. Verschiedene Gruppierungen organisierten Proteste und Gegenveranstaltungen.

Erfahrungen der ersten IAA Mobility

Die Erfahrungen der ersten IAA Mobility werden nun weiterentwickelt. Geplant ist, dass auf der nächsten Messe im September 2023 ein noch breiteres Spektrum an Aussteller*innen zusammen kommt. Sie alle sollen den Dialog über die Zukunft der Mobilität weiterführen. Nach dem Ende der Pandemie werden für 2023 viele internationale Gäste erwartet, die 2021 nicht dabei sein konnten. Hierzu zählen Akteur*innen aus allen Bereichen der Mobilität. Die reichen vom Auto über das Fahrrad und der Urban Air Mobility bis hin zur Digitalindustrie oder Finanzwirtschaft.

Unabhängig von der  IAA Mobility vor Ort in München wird auch die Website der IAA Mobility weiterentwickelt. Sie ist auf dem Wege zur weltweiten digitalen Plattform für die Transformation zu klimaneutraler Mobilität, für Neuheiten im Bereich Automobile, Bike, Scooter, Car- und Ridesharing, Digitalisierung und Stadtentwicklung.

 

Bilder von der ersten IAA Mobility 2021
Die IAA Mobility zeigt nicht nur Automobile, sondern auch Fahrräder, E-Scooter und andere Formen der Mikromobilität. Foto: IAA MOBILITY

Auf der Messe und in der Stadt

Mit etwa 400 000 Gästen lag die neue IAA Mobility in ihrem ersten Jahr 32 Prozent über dem Mittelwert der Tagesbesucher*innen der letzten IAA in Frankfurt. Dabei waren 67 Prozent  jünger als 40 Jahre. Fast 90 Prozent von ihnen bewerten die neue IAA Mobility als gut oder sehr gut. Besonders erfreut hat die Mischung der Aussteller*innen und die Möglichkeit, Neuheiten direkt vor Ort zu testen.

Insgesamt hat die neu konzipierte IAA Mobility 260 000 Quadratmeter Veranstaltungsfläche belegt. Etwa 195 000 Quadratmeter lagen auf dem Messegelände und 65 000 Quadratmeter in der Münchner Innenstadt. Auf einer sogenannten Blue Lane kamen insgesamt 255 Fahrzeuge zum Einsatz. Sie machten  rund 7 000 Testfahrten. Darüber hinaus hat das Bürgerforum Citizen Lab viele Diskussionen rund um die Mobilität von Morgen angeboten.

Die Stadt mit Messe gefüllt

Die Premiere der IAA Mobility hat im Herbst 2021 in München Messegeschichte geschrieben. Und das nicht nur aufgrund der hohen Besucher*innenzahlen. Erstmalig hat eine Branche ihr Thema derart intensiv ins Zentrum der Stadt und damit in die breite Öffentlichkeit getragen. Die Gäste der Messe haben die Angebote stark genutzt. So waren die Stände der Messe bis an die Obergrenze gefüllt. Aber auch die Straßen waren voll. Manche Orte mussten wegen Überfüllung zeitweise den Zugang begrenzen. 

 

IAA Mobility in der Stadt in München
Die IAA Mobility auf öffentlichen, innerstädtischen Plätzen in München, Foto: IAA MOBILITY

Kritik an Ausbreitung im öffentlichen Raum

Den hohen Besucher*innenzahlen der IAA Mobility stehen kritische Stimmen gegenüber. An vielen Orten war zwar Verständnis für die Einschränkungen durch die gefüllte Innenstadt zu spüren, aber nicht alle Menschen waren mit der Ausdehnung der Aktivitäten der Messe in dem öffentlichen Raum einverstanden.

Vor dem Hintergrund wird derzeit diskutiert, einige zentrale Orte nicht wieder für die Messe zur Verfügung zu stellen. Dazu zählen der Odeonsplatz und der Königsplatz. Diese innenstadtnahen, hochattraktiven Plätze nicht als Event-Location nutzen zu dürfen, stößt auf Gegenwind. Es widerspräche den ursprünglichen Vereinbarungen zwischen Messe und Stadt. Die Debatte und Aushandlung um die Nutzung des öffentlichen Stadtraums ist in München im vollen Gang. Noch ist nicht entschieden, wie sie ausgeht. Wenn zentrale, innerstädtische öffentliche Räume von der IAA Mobility 2023 nicht bespielt dürfen, droht die IAA Mobility München den Rücken zu kehren.

2023 findet auch das Flower Power Festival unter dem Motto „Natur feiern in der Stadt“ in München statt.

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