08.12.2022

Wettbewerb

IGA Metropole Ruhr 2027

Die IGA 2027 findet im Ruhrgebiet statt. Bildquelle: IGA 2027
Die IGA 2027 findet im Ruhrgebiet statt. Bildquelle: IGA 2027

IGA Metropole Ruhr 2027: Der Wettbewerb zum Kohlenbunkerensemble in Gelsenkirchen ist entschieden. Das Ensemble soll zu einem symbolischen Ort für Transformation entwickelt werden. Alles über die Gewinnerentwürfe erfahren Sie hier.


Die IGA 2027

Im Jahr 2027 kommt die Internationale Gartenausstellung (IGA) in das Ruhrgebiet. Sie zeigt, wie eine lebenswerte Zukunft aussehen kann. Mit der Frage „Wie wollen wir morgen leben?“ widmet sich die Region wichtigen Themen wie etwa einer klimafreundlichen Zukunft und Lösungen für Metropolregionen. Zudem geht es darum, wie die Montanindustrie zu einer nachhaltigen, menschengerechten Stadt-Landschaft werden kann, wie wir nachhaltig mit Energie und Rohstoffen umgehen, und wie geschlossene Stoffströme und urbane Pflanzenproduktion möglich sind.

Dies sind fünf Hauptschauplätze der IGA 2027, die jeweils die Form von Zukunftsgärten annehmen:

  • Gelsenkirchen
  • Duisburg
  • Dortmund
  • Castrop-Rauxel/Recklinghausen
  • Bergkamen/Lünen

Die Planungsarbeiten der IGA Metropole Ruhr 2027 gGmbH laufen bereits auf Hochtouren. Die Realisierungswettbewerbe mitsamt Vergabeverfahren für die Zukunftsgärten sind abgeschlossen. Als Nächstes gilt es, die Planungen zu konkretisieren und die Zukunftsgärten zu bauen.

Die IGA Metropole Ruhr 2027 ist die erste dezentrale Internationale Gartenausstellung. Die Zukunftsgärten in Dortmund, Duisburg und Gelsenkirchen sind eintrittspflichtig, während die anderen Gärten frei zugänglich sind. Die IGA Metropole Ruhr 2027 gGmbH ist die Durchführungsgesellschaft und Organisatorin, während der Regionalverband Ruhr als Regionalinstitution dient. Und die Kommunen sind Projektträger.

Bis 2027 sind 14 Radwegprojekte geplant, um die IGA 2027 zu vernetzen. Bildquelle: IGA 2027

Die drei Erlebnis-Ebenen der IGA 2027

Die IGA 2027 wird auf drei Ebenen die Region vernetzen: Zur ersten Ebene gehören die drei Hauptstandorte Rheinpark in Duisburg, Zukunftsinsel Gelsenkirchen mit Nordsternpark und Emscherinsel, sowie Emscher Nordwärts in Dortmund. Diese Orte werden kostenpflichtig sein und das Herzstück der IGA darstellen.

Die zweite Ausstellungsebene namens „Unsere Gärten“ präsentiert regional relevante Parks, Gärten und Landschaften im Ruhrgebiet. Dafür werden schon heute viele der Park- und Grünflächen der Region aufgewertet und über Themenrouten miteinander verbunden. Die nordrhein-westfälische Strukturfördermaßnahme „Regionale“ steuert die Auswahl und Filterung der Projektmaßnahmen gemeinsam mit den Kommunen und dem Land.

Als dritte Ebene besteht „Mein Garten“ aus grünen Projekten, die bürgerschaftliches Engagement und die Identifikation mit der Region fördern. Hier können Vereine und private Initiativen ihre nachbarschaftlichen Grün-Initiativen präsentieren.


Das Kohlenbunkerensemble in Gelsenkirchen

Das Leuchtturmprojekt der IGA 2027 ist das Kohlenbunkerensemble im Nordsternpark von Gelsenkirchen. Im Juni 2022 entschied eine Jury über die Entwürfe für eine zielgerichtete Weiterentwicklung des Nordsternparks unter dem Gesichtspunkt der Klimafolgenanpassung. 16 Büros beteiligten sich an dem Wettbewerb. Drei von ihnen erhielten Preise und zusätzlich vergab die Jury drei Anerkennungen.

Wettbewerbssieger ist der Entwurf Nummer 6002 vom Büro gernot schulz : architektur GmbH. Er eröffnet den historischen Kohlenbunker in Gelsenkirchen mit Fensterfronten und schlägt einen Greentower mit Energiebrücke und vertikaler Farm vor. Der zweite Preis ging an den Entwurf der Sehw Architektur GmbH Berlin, die einen Aufbau mit Dachterrasse und Rooftop-Bar unter dem Motto „schwarz in grün“ vorschlugen. Auf dem dritten Platz liegen h4a (Architekten) Gessert + Randecker + Legner, die den Kohlenbunker öffnen und auf allen Ebenen begrünen wollten.

Auf den Planungswettbewerb folgt nun ein Verhandlungsverfahren, um die Durchführung mit passenden Partnern zu planen. Denn die Neugestaltung des Kohlenbunkers ist eine für Gelsenkirchen inhaltlich und architektonisch sehr bedeutsame Bauaufgabe. Nach Verhandlung mit allen drei Siegerbüros steht fest, welcher Entwurf umgesetzt wird.

Das Kohlenbunker-Ensemble der ehemaligen Zeche Nordstern besteht aus dem Kohlenbunker selbst, der Kohlemischanlage sowie der verbindenden Bandbrücke. Die Mischanlage grenzt an den nahen Gewerbepark Nordstern an, während der weithin sichtbare Kohlenbunker mittig auf der Insel zwischen Emscher und Rhein-Herne-Kanal liegt. Die Brücke verbindet die beiden Bauelemente.

Die Zeche Nordstern in Gelsenkirchen heute. Bildquelle: Frank Vincentz, CC BY-SA 3.0 , via Wikimedia Commons

Hintergrund der IGA im Ruhrgebiet

Schon im Dezember 2018 wurde beschlossen, die IGA 2027 in der Metropole Ruhr zu realisieren. Der Regionalverband Ruhr (RVR) sowie die Städte Bergkamen, Dortmund, Duisburg, Gelsenkirchen, Lünen und der Kreis Recklinghausen unterzeichneten den Gesellschaftsvertrag im Jahr 2018 gemeinsam mit der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft. Gemeinsam werden sie die IGA 2027 vorbereiten, planen und durchführen. Die Durchführungsgesellschaft hat außerdem die Aufgabe, Vorschläge dafür einzuholen, was mit den bewirtschafteten Flächen nach der IGA 2027 geschehen soll.

Insgesamt steht ein Durchführungshaushalt von rund 84 Millionen Euro zur Verfügung. Davon sollen 35 Millionen Euro aus den verkauften Eintrittskarten finanziert werden. Konservative Prognosen gehen von etwa 2,6 Millionen Besuchenden aus. Laut Machbarkeitsstudien könnten sogar bis zu 5 Millionen Personen kommen. Weitere Einnahmen entstehen aus Mieten, Pachten und Sponsoring. Der Zuschussbedarf von etwa 36 Millionen Euro wird von RVR und den Mitgliedsstädten und -kreisen gedeckt.

Bei der IGA 2027 handelt es sich um die erste IGA in heutiger Form in Nordrhein-Westfalen. Die Resonanz war und ist sowohl auf politischer als auch auf Bürgerebene sehr positiv. Denn laut einer Studie der IHK Dortmund aus dem Jahr 2015 haben Menschen außerhalb des Ruhrgebiets den vollzogenen Strukturwandel kaum wahrgenommen. Sie stehen der Region eher negativ gegenüber, was sich auch international beobachten lässt. dies steht im Widerspruch zum Lebensgefühl der Menschen im Ruhrgebiet. Die IGA 2027 soll die Verbesserung des Ruhr-Images bewirken.

Übrigens: Mehr zu den Wettbewerbsergebnissen der einzelnen Zukunftsgärten der IGA 2027 lesen Sie hier.

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