Architekt des neuen Ruhrgebiets
Am 21. April 2022 verstarb Karl Ganser. Als Direktor der IBA Emscher Park war er von 1989 bis 1999 für das größte Strukturprogramm in Deutschland verantwortlich. Ein Nachruf.
Karl Ganser verstarb am 21. April 2022 im Alter von 84 Jahren in Nattenhausen, wo er seinen Ruhestand in der alten Dorfschmiede seines Großvaters, in seinem Heimatort Breitenthal verbrachte. Karl Ganser gilt als einer der bedeutendsten Geografen und Stadtplaner in Deutschland. Für sein Schaffen erhielt er zahlreiche Würdigungen und Auszeichnungen, wie zum Beispiel den „Nationalen Preis für integrierte Stadtentwicklung und Baukultur“ des Bundesverkehrsministeriums oder den Bayerischen Naturschutzpreis. Sein Engagement galt Themen der Stadtentwicklung und des Denkmalschutzes sowie des Natur- und Umweltschutzes.
Seine Bekanntheit erlangte er als Geschäftsführer der IBA Emscher Park. Im Zeitraum von 1989 bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1999 verantwortete Karl Ganser das größte Strukturprogramm in Deutschland. Unter ihm entstand mitunter der Landschaftspark Duisburg-Nord, der Nordsternpark in Gelsenkirchen und der Zollverein in Essen. Er setzte sich für den Erhalt baulicher Zeugen des Industriezeitalters im Ruhrgebiet ein. Bauten wie den Gasometer in Oberhausen oder das Stahlwerk in Duisburg-Meiderich rettete er vor dem Abriss. Heute sind sie Publikumsmagnete in der Region.