24.10.2022

Gesellschaft

Klima Buddy – Eine CO2-App motiviert zum Sparen

Viele Menschen wollen einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die CO2-App „Klima Buddy“ soll dabei helfen. Grafik: Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen Baden-Württemberg
Viele Menschen wollen einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die CO2-App „Klima Buddy“ soll dabei helfen. Grafik: Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen Baden-Württemberg

Das Land Baden-Württemberg brachte die App „Klima Buddy“ heraus, die Nutzer*innen dabei helfen soll, CO2-Emmissionen im Alltag zu reduzieren. Wir haben die App für Sie getestet.

Wir alle sind vom Klimawandel betroffen. In einigen Bereichen hat er bereits sichtbare Auswirkungen, in anderen werden wir diese früher oder später zu spüren bekommen. Viele Menschen wollen daher einen Beitrag zu mehr Klimaschutz leisten. Das Land Baden-Württemberg will das auf besondere Weise ermöglichen: Zusammen mit einigen Ministerien und der Klimaschutzstiftung Baden-Württemberg hat es im Rahmen einer Projektgruppe die App „Klima Buddy – hilf CO2 sparen“ entwickelt.

Viele Menschen wollen einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die CO2-App App "Klima Buddy" soll dabei helfen. Grafik: Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen Baden-Württemberg
Waldohreule „Klima Buddy“, Grafik: Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen Baden-Württemberg

Waldohreule „Klima Buddy“ motiviert zum CO2-Sparen

Wie der Name schon verrät, soll die App dabei helfen, im Alltag CO2 einzusparen. Ihr Name ist dabei nicht nur ein beliebiger Begriff. Klima Buddy heißt das Maskottchen der App: Eine kleine Waldohreule aus den baden-württembergischen Wäldern, die von den Folgen des Klimawandels betroffen sind. Die Eule soll die großen und kleinen Nutzer*innen zum CO2-Sparen motivieren. Auf ihrer bunten, animierten Mütze verkündet sie ein konkretes Ziel: die globale Erwärmung unter zwei Grad Celsius halten. Die App Klima Buddy soll dabei helfen, dieses Ziel zu erreichen.

Die App wurde das erste Mal auf der Gamescom 2022, einer Messe für Computer- und Videospiele, vorgestellt. Den Auftrag zur technischen Umsetzung erhielt die kr3m. media GmbH aus Karlsruhe. Das Land investierte dafür rund 215 000 Euro. Die hohe Summe stößt bei Bürger*innen auf Kritik. Dem Land wird außerdem vorgeworfen, dass es von seiner eigenen Verantwortung in dem Thema ablenke und diese mit der App subtil auf Nutzer*innen übertrage.

Missionen und Herausforderungen „Missionen“ sind in der CO2-App Tipps für klimafreundliches Verhalten. Während diese sonst oft sehr abstrakt oder nicht alltagstauglich sind, bietet Klima Buddy eine große Anzahl an Ideen, die ganz einfach im Alltag umgesetzt werden können. Der Katalog wird dabei regelmäßig um Missionen erweitert. Nutzer*innen können auch eigene Vorschläge machen und diese per Mail einreichen. Die Missionen sollen außerdem als Anregungen und Denkanstöße wirken. Die andere Kategorie „Herausforderungen“ hilft dabei, bestimmte Ziele zu erreichen und die App weiter zu entdecken.
In der App erhalten Nutzer*innen Missionen, alltagstaugliche Tipps für klimafreundliches Verhalten. Grafik: Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen Baden-Württemberg

Emissionen im Alltag

Zu Beginn ermittelt die App zunächst den persönlichen CO2-Fußabdruck anhand ein paar weniger Fragen. Daraus ergibt sich ein Überblick, welche und wie viele Emissionen in ganz verschiedenen Alltagsbereichen entstehen: in der Ernährung, der Mobilität, im Lifestyle und im Haushalt. Die Werte werden deutschlandweit abgeglichen und verständlich ins Verhältnis gesetzt. Danach bietet die CO2-App zahlreiche Tipps und Tricks in Form von Missionen und Herausforderungen, die täglich dabei helfen sollen, den eigenen CO2-Verbrauch zu verringern.

Missionen und Herausforderungen

„Missionen“ sind in der CO2-App Tipps für klimafreundliches Verhalten. Während diese sonst oft sehr abstrakt oder nicht alltagstauglich sind, bietet Klima Buddy eine große Anzahl an Ideen, die ganz einfach im Alltag umgesetzt werden können. Der Katalog wird dabei regelmäßig um Missionen erweitert. Nutzer*innen können auch eigene Vorschläge machen und diese per Mail einreichen. Die Missionen sollen außerdem als Anregungen und Denkanstöße wirken. Die andere Kategorie „Herausforderungen“ hilft dabei, bestimmte Ziele zu erreichen und die App weiter zu entdecken.

CaRMA-Punkte bei Klima-Buddy

Für erfolgreich gemeisterte Missionen und Herausforderungen erhält man als Belohnung sogenannte CaRMA-Punkte. CaRMA steht in der CO2-App für „Carbon Reduction Measure Award”, also eine Belohnung für CO2-senkende Maßnahmen. Mit den Punkten kommt ein spielerischer und motivierender Aspekt dazu: Sie können nämlich für Interaktionen mit der Klima Buddy-Eule eingelöst werden. Man kann diese zum Beispiel streicheln, kitzeln, füttern oder duschen. Bei genügend Punkten verschönert sich ihr Wald oder ihre Garderobe erweitert sich. Nach jeder Interaktion braucht der Buddy erst einmal eine Pause. Ein kleines Icon füllt sich währenddessen wieder auf und zeigt, wann die nächste Interaktion stattfinden kann.

Je mehr Missionen und Herausforderungen man erfüllt, desto schneller und öfter stehen die Interaktionen zur Verfügung. Somit soll die CO2-App nicht nur Spaß machen, sondern vor allem auch ein jüngeres Publikum erreichen.

Viele Menschen wollen einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die CO2-App App "Klima Buddy" soll dabei helfen. Grafik: Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen Baden-Württemberg
Grafik: Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen Baden-Württemberg

Projekte zur Kompensation

Klima Buddy beinhaltet außerdem einen CO2-Rechner und Projekte zur Kompensation. Einige Arten von CO2-Emissionen lassen sich nämlich nicht komplett vermeiden. Indem wir aber Projekte unterstützen, die an anderer Stelle CO2 einsparen, können wir unseren eigenen Verbrauch kompensieren. Die App stellt passende Projekte vor und bietet zudem weitere Informationen zu den Auswirkungen des Klimawandels sowie zur Arbeit der Projektpartnerin Klimaschutzstiftung Baden-Württemberg. Die Stiftung begleitet Menschen, Unternehmen und Institutionen mit eigenen Projekten und Angeboten auf dem Weg zur Klimaneutralität.

Nicht bevormunden, aber motivieren

Insgesamt soll die CO2-App Klima Buddy dabei helfen, Menschen für ihren alltäglichen Ressourcenverbrauch zu sensibilisieren und ihr Bewusstsein für den Klimaschutz zu stärken. Die Macher*innen sind sich bewusst, dass dies keine neue Idee ist, ganz im Gegenteil: Bisher existieren bereits etliche Apps zum Thema Klima und CO2. Besonders ist aber der Gamification-Ansatz und die Message hinter dem Produkt: Klima Buddy soll nicht bevormunden, dafür aber umso mehr motivieren.

Die App erhebt dabei keine persönlichen Daten. Lediglich Spielfortschritte werden lokal auf dem verwendeten Gerät gespeichert. Seit August 2022 gibt es Klima Buddy zum kostenlosen Download für IOS und Android.

Auch ein anderes Medium zeigt, was Bürger*innen selbst zum Klimaschutz beitragen können: Im Rahmen des Forschungsprojekts „iResilience“ wurde Praxishandbuch für Kommunen zum Thema Klimaresilienz veröffentlicht.

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