31.01.2024

Projekt

OMGEVING gewinnt Wettbewerb für Klimapark in Prag

Der geplante Klimapark in Prag folgt dem mäandernden Fluss. Bildquelle: Copyright OMGEVING
Der geplante Klimapark in Prag folgt dem mäandernden Fluss. Bildquelle: Copyright OMGEVING

Das belgische Architekturbüro OMGEVING hat den Wettbewerb für den Bau eines Klimaparks in Prag gewonnen. Dieser neue Großstadtpark soll die Verbindung zwischen der Moldau und der Stadt wiederherstellen. Lesen Sie hier mehr über das ehrgeizige grüne Großprojekt.


Verbindung zwischen Fluss und Stadt

Der neue Prager Klimapark, entworfen von OMGEVING, ist das dritte große Grünprojekt, das die Stadt entlang der Moldau plant. Ziel ist es, den Fluss zu sanieren, Hochwasserschutzmaßnahmen durchzuführen und einen großstädtischen Park zu entwickeln. Der Klimapark, der direkt am mäandrierenden Fluss liegt, wird die Verbindung zwischen Fluss und Stadt wiederherstellen. Der Siegerentwurf überzeugte die Jury des internationalen Wettbewerbs mit seiner zukunftsfähigen Entwicklungsstrategie, die auf die natürliche und urbane Dynamik des Gebiets eingeht. Als langgestreckter Park wird der Raum einen robusten blau-grünen Rahmen bilden, der in der umgebenden städtischen Struktur verankert ist. Teile des Parks sollen überflutbar sein, um einen hochwassersicheren Park zu schaffen, der auch verschiedene Parkfunktionen für Menschen aller Altersgruppen bietet. OMGEVING schlug auch neue Rad- und Wanderparks entlang des Flusses vor.

Rund um die Rohan-Insel ist der Klimapark überflutbar. Bildquelle: Copyright OMGEVING
Rund um die Rohan-Insel ist der Klimapark überflutbar. Bildquelle: OMGEVING

Ein überflutbarer Park

Die Neugestaltung des Flussuferbereichs im Stadtteil Prag 8 ist eine Antwort auf die natürliche Dynamik des Flusses und die lokale städtische Dynamik. Die Stadt möchte sich mit diesem Entwurf auf Klimaanpassung, Biodiversität, CO2-Neutralität, Kreislaufwirtschaft und nachhaltige Mobilität konzentrieren. Der Entwurf von OMGEVING wird nun in einem ko-kreativen Prozess konkretisiert, an dem die Anwohner*innen sowie die lokalen Partner Fiser, VRV und Sindlar beteiligt sind. Der Hauptauftraggeber ist die Stadt Prag.

Auf einer Fläche von 56 Hektar wird der neue Klimapark verschiedene Parkräume und Funktionen bieten. Der Maniny Park, die Rohan Insel und die Libeñ Insel werden Teil des neuen Stadtparks von OMGEVING + Fiser sein. Das Projektgebiet umfasst ein ehemaliges Bahngelände. Es befindet sich in fußläufiger Entfernung zum historischen Stadtzentrum von Prag und zum dynamischen neuen Zentrum Karlin.

OMGEVING und das tschechische Architekturbüro Fiser planen einen Eingriff in die bestehende Topographie, um einen neuen Flussmäander zu schaffen. Dies wird dazu beitragen, dass der Klimapark vorübergehend überflutet werden kann, und gleichzeitig die landschaftliche Wiederherstellung einiger tiefer gelegener Ausblicke unterstützen. Mit einer terrassenförmigen Gestaltung des Parks wollen die Architekt*innen einen allmählichen Übergang zwischen feuchten Zonen entlang der unteren Flussufer und trockenen Zonen am oberen Rand des Parks ermöglichen. Dies schafft Möglichkeiten für eine größere Artenvielfalt mit verschiedenen Vegetationstypen. Diese neuen Pflanzen wiederum werden die natürliche Speicherung verbessern und an heißen Sommertagen für Abkühlung sorgen.

Der Klimapark soll Stadt und Fluss wieder mehr miteinander vereinen. Bildquelle: Copyright OMGEVING
Der Klimapark soll Stadt und Fluss wieder mehr miteinander vereinen. Bildquelle: OMGEVING

Erholung auf einer flexiblen Parkinsel

Der innovative Klimapark wird auch die historische Schichtung des Gebiets verstärken, indem er die blau-grüne Parkstruktur um mehrere städtische Parkräume erweitert. Das vielfältige Programm der neuen Grünfläche umfasst die Entwicklung der wilden Natur, die Bewahrung von Spuren der Vergangenheit, den Bezug zu einer städtischen Ernährungsstrategie, Raum für Spiel und Entspannung sowie Bereiche für die biologische Vielfalt. Dieser Park wird sowohl auf den Menschen als auch auf die Natur zugeschnitten sein und Räume für eine temporäre Nutzung bereitstellen, aber auch den Übergang berücksichtigen, um eine zukunftssichere Nutzung für die nächsten Jahrzehnte zu gewährleisten. Darüber hinaus ist die Struktur des Parks auf Flexibilität ausgelegt, um auf die verschiedenen Jahreszeiten und Zielgruppen des Raums zu reagieren. Um ein großes und vielseitiges Publikum anzuziehen, wird der neue Prager Klimapark auch für Menschen mit eingeschränkter Mobilität leicht erreichbar und zugänglich sein.

Die Stadt ist außerdem stolz darauf, einen Klimapark zu entwickeln, der für alle Altersgruppen geeignet ist. Sport- und Freizeitmöglichkeiten auf einer flexiblen Parkinsel sorgen für Attraktionen, und die Integration und Aufwertung der ältesten Kleingartenanlage der Stadt sowie eine neue Badestelle erweitern das Angebot an Freizeitaktivitäten. Selbstredend fördern die Architekt*innen auch spontane Parkaktivitäten und temporäre Nutzungen.

Lesen Sie mehr: Der Hamburger Eichtalpark soll ein Klima-Modellprojekt werden und zeigen, wie deutsche Städte künftig den heißen, trockenen Sommern trotzen können.

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