06.05.2021

Projekt

Bürger*innen gestalten Klimaschutzkonzept Dresden

Advertorial Artikel Parallax Article

Mithilfe von Öffentlichkeitsbeteiligung will die Stadt Dresden bis Sommer 2022 den Weg zum neuen Energie- und Klimaschutzkonzept ebnen. Das mittelfristige Ziel: Dresden soll schon vor 2050 klimaneutrale Stadt sein. Kann das funktionieren? Lesen Sie es hier.

„Seit Jahren stellen wir fest, dass wir mit der Umsetzung unserer Ziele hinterher hängen und damit in Dresden weiterhin viel zu viel Treibhausgase ausstoßen“, so konstatiert es Ina Helzig, die Leiterin des Dresdner Klimaschutzstabs. Eigentlich wurde im Februar 2013 mit dem „Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzept Dresden 2030“ (IEK) vom Stadtrat beschlossen, die CO2-Äquivalente pro Jahr und Einwohner*in in den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr bis 2030 auf 5,8 Tonnen zu reduzieren. Tatsächlich wurde aber schon bei der letzten Bilanzierung von 2016 ein Ausstoß von 9,9 Tonnen statt der damals angestrebten 7,8 Tonnen CO2-Äquivalente pro Person und Jahr festgestellt.

Dresden soll schon vor 2050 klimaneutrale Stadt sein. Foto: Nicole Kurtze / Unsplash

Klimaschutzkonzept DresdenDas Wetter in Dresden wird extremer

 

Immer öfter, so zeigen es Prognosen, müssen sich die Dresdner Bürger*innen in den kommenden Jahren auf Extreme einstellen. Wenn die Klimaerwärmung so fortschreitet, wie bisher, kommt es sowohl zu extremen Dürreereignisse, als auch zu extremen Starkregenereignisse und Hochwasser der Elbe. Der Frühling 2020 war mit 70 Millimeter Regen, also weniger als der Hälfte der normalen Niederschlagsmenge, Dresdens trockenster Frühling seit 1961. Das gesamte Niederschlagsdefizit, dass sich zwischen November 2017 und Mai 2020 angesammelt hat, beträgt etwa 500 Millimeter (zur Verdeutlichung: das entspricht 500 Litern Regen pro Quadratmeter). Unter anderem führen Trockenperioden in der Region auch dazu, dass die Elbe mitunter fast verschwindet und das Grundwasserniveau absinkt – es lag im Sommer 2020 fast einen Meter tiefer, als durchschnittlich in den Jahren zuvor.

Im Mai 2020 erreichte sie mit einem Wasserstand von 68 Zentimetern den niedrigsten Pegelwert seit 1964. Zwei der Folgen: Die Dresdner Elbufer trocknen tiefgründig aus und verwandeln sich in Steppe. Die Elbschifffahrt muss temporär eingestellt werden. Vor nicht allzu langer Zeit, nämlich in den Jahren 2002 und 2013, trat die Elbe hingegen derart über die Ufer, dass man von Jahrhundertfluten sprechen musste. Im Jahr 2002 erreichte der Pegel einen Wert von viereinhalb Metern und damit den höchsten Wert seit 1845. 2013 waren es knapp vier Meter.

Das Flussbett der Elbe zeigt, den Wandel des Wasserstands. So erreichte die Elbe im Mai 2020 mit einem von 68 Zentimetern Wasserstand den niedrigsten Pegelwert seit 1964. Foto: Florian Weichelt / Unsplash
Zwei der Folgen des niedrigen Wasserstand der Elbe: Die Dresdner Elbufer trocknen tiefgründig aus und verwandeln sich in Steppe und die Elbschifffahrt muss temporär eingestellt werden. Foto: Alexander Henke / Unsplash
Laut Prognosen müssen sich die Dresdner Bürger*innen in den kommenden Jahren auf extreme Dürreereignisse und Starkregenereignisse sowie Hochwasser der Elbe einstellen. Foto: Andres Garcia / Unsplash

Dresden muss Klimaschutzbemühungen verstärken

 

Dresden ist sich bewusst, dass dringend mehr als bisher getan werden muss, um die selbstgesteckten Emissionsziele zu erreichen und die Stadt lebensfreundlich zu erhalten. So beschloss der Stadtrat im Januar diesen Jahres die städtischen Klimaschutzziele fortzuschreiben. Das Energie- und Klimaschutzkonzept Dresden soll überarbeitet werden und neue Ideen zum Klimaschutz wollen gefunden werden. Bis zum Sommer 2022 soll das neue IEK fertig sein und dem Stadtrat zum Beschluss vorgelegt werden. Die Zielsetzung: Klimaneutralität deutlich vor 2050.

Die Stadt wendet sich an ihre Bürger*innen

Ein Schwerpunkt bei der Ideenfindung wird eine Bürger*innenbeteiligung mit öffentlichem Klimaschutzforum in diesem Sommer sein. Dresdner Bürger*innen, Fachleute aus Wissenschaft, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Verwaltung sollen mit ihren Vorschlägen dabei helfen, die Ziele aus dem Klimaschutzkonzept Dresden zu erreichen.

Darüber hinaus wird die Fortschreibung des Dresdner IEKs von einem wissenschaftlichen Beirat und einem Runden Tisch begleitet. Sie sollen ihre Ansichten und Ideen zum Klimaschutz aus verschiedenen Bereichen einbringen. Dazu versammeln sie sich einmal im Quartal.

Die Themenschwerpunkte, die beim IEK untersucht werden sollen sind:

Dresdner Bürger*innen, Fachleute aus Wissenschaft, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Verwaltung sollen mit ihren Vorschlägen dabei helfen, die Dresdner Klimaschutzziele zu erreichen. Foto: Lukas D. / Unsplash

Klimaschutz von jeder und jedem Einzelnen erforderlich

 

Klar ist, dass ein effektiver Klimaschutz nur klappen kann, wenn jede einzelne Person ihren Beitrag dazu leistet. Dieses Bewusstsein kann die Öffentlichkeitsbeteiligung durchaus fördern. Die notwendigen Veränderungen in unseren Gewohnheiten werden vielen von uns aber unbequem vorkommen. Sie berühren unter anderem lang gelebte Mobilitäts- und Ernährungsgewohnheiten. Es ist zu begrüßen, wenn die Verwaltung ihre Bürger*innen nach ihrer Meinung fragt. Letztendlich ist aber entscheidend, wie beherzt die Vorschläge von der Verwaltung dann auch umgesetzt werden.

Dass Klimaschutz jede*n von uns angeht und auch Aufgabe jedes oder jeder Einzelnen ist, macht auch Ina Helzig deutlich: „Bringen Sie sich ein! Der Beitrag jedes Dresdners zählt! Folgendes können Sie schon jetzt tun: öfter mal das Auto stehen lassen und zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sein, regionale Produkte bevorzugen, weniger Fleisch essen, insgesamt das Konsumverhalten überdenken und die Heizung etwas herunter drehen – jeder kann sein Verhalten für ein Mehr an Klimaschutz verändern.“

Mehr Informationen zum Klimaschutz in Dresden können Sie hier finden.

Was außerhalb der Stadt Dresden passiert: Der „Bürgerrat Klima“ will auf Bundesebene die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommen retten. Wie ausgewählte Bürger*innen des „Bürgerrat Klima“ erreichen wollen, lesen Sie hier.

Scroll to Top