Am 10. Juni eröffneten die restaurierten Barockgärten des Klosters Neuzelle in Oder-Spree. Frank Riebesell, Landschaftsarchitekt und Mitarbeiter des Büros hochC, begleitete das Projekt seit 25 Jahren. Er berichtet über die Geschichte der Gärten und den Planungsprozess seit den 1990er-Jahren.
Kloster Neuzelle einmalig in Brandenburg
Dass der Ministerpräsident eines Bundeslandes zur Eröffnung einer Parkanlage kommt, ist eine Besonderheit. So ist es geschehen, als Mitte Juni der Kabinettschef des Landes Brandenburg, Dietmar Woidke, das rote Band in zwei schnitt. Damit wurde offiziell und feierlich der Obst- und Küchengarten des Stifts Neuzelle nach mehrjähriger Bauzeit eröffnet. Zur Eröffnung veranstaltete die Stiftung Stift Neuzelle ein Aktionswochenende mit zahlreichen Gartenführungen und Veranstaltungen. An den Abenden wurden die Anlagen illuminiert.
Damit wurde die besondere Bedeutung der Neuzeller Klostergärten für das Land Brandenburg gewürdigt. Es handelt sich um die einzigen in ihrer Gestaltung weitgehend erhaltenen barocken Klostergärten in Brandenburg. Als die Zisterzienserabtei Neuzelle die in die Jahre gekommenen Klostergärten um 1760 im damals vorherrschenden „französischen Stil“ als herrschaftlichen Lust-, Obst- und Küchengarten sowie Konventgarten neu gestaltete, waren die brandenburgischen Klöster bereits im Zuge der Reformation aufgelöst. Die Lage in der damals zu Sachsen gehörenden Lausitz hatte zur Folge, dass das Kloster Neuzelle erst 1817 säkularisiert wurde. Und noch eine Besonderheit für ein Mönchskloster: Der „herrschaftliche Garten“ war von Anfang an öffentlich zugänglich und zwar für Personen beiderlei Geschlechts – also auch für Frauen. Deshalb wurde dieser Garten von dem nebenliegenden Konventgarten, der den Mönchen vorbehalten war, durch eine hohe blickdichte Einfriedung abgetrennt.