Wie kann das Kulturangebot in ländlich geprägten Regionen und kleineren Städten weiterentwickelt werden? Wie lassen sich neue Aufgaben und Ideen vor Ort etablieren? Und wie werden regionalübergreifende Kooperationen initiiert? Lösungsansätze für diese Fragestellungen zu finden, das hat sich das Programm „TRAFO – Modelle für Kultur im Wandel“ auf die Fahnen geschrieben. Und dazu jetzt gemeinsam mit dem Difu eine Handreichung veröffentlicht.
Bei dem Programm „TRAFO – Modelle für Kultur im Wandel“ handelt es sich um eine Initiative der Kulturstiftung des Bundes, die ländliche Regionen dabei unterstützt, ein vitales Kulturprogramm aufzubauen. Schon seit einigen Jahren läuft das Programm mit unterschiedlichen Partnergemeinden. Aus den Erfahrungen entstand nun eine Handreichung mit wertvollen Tipps aus der Praxis. Verantwortlich sind das trafo-Programmbüro und das Deutsche Institut für Urbanistik. Seit Ende 2019 ergänzt das difu die Programme des Trafo durch wissenschaftliche Arbeit. Während das Trafo-Programm mit Modellregionen in der Praxis arbeitet, versucht das difu die Erkenntnisse daraus zu systematisieren. So entstehen Leitlinien, wie Kulturarbeit im ländlichen Raum auf lange Sicht erfolgreich gestaltet werden kann.
Die Relevanz der Kulturarbeit
Hortensia Völckers von der Kulturstiftung des Bundes betont, welche Relevanz die Kulturarbeit in ländlichen Regionen hat. Dabei stehe nicht etwa ein touristisch vermarktbares Kulturangebot im Vordergrund. Vielmehr gehe es „um sozialen Zusammenhalt, um die Lebensqualität der Ortsansässigen, um gelebte Demokratie vor Ort“. Und Carsten Kühl vom difu führt aus, dass diese Erkenntnis von den Akteur*innen vor Ort zunächst überhaupt erstmal realisiert werden müsse. Danach sei es an den Kommunen, die Kulturschaffenden in ihren Projekten zu unterstützen. Die Förderung umfasst dabei Hilfen und Beratung, Angebote der Weiterbildung sowie den Zugang zu Fördermitteln. Durch den regen Austausch zwischen Verwaltung und engagierten Bürger*innen werde es möglich, an den wirklich relevanten Punkten aktiv zu werden.
Kooperationen stärken
In ihrer Veröffentlichung fordern difu und Trafo einen Perspektivwechsel. Sie empfehlen den Betroffenen als Region zu denken und zu handeln. So könnten statt individueller vermehrt gemeinschaftliche Belange in den Mittelpunkt treten.
Mit dem ersten Teil ihrer Publikation bündeln Sie grundlegende Gedanken zur Rolle von Kulturarbeit für die regionale Entwicklung. Unter anderem wird der Aspekt der Vernetzung angesprochen. Außerdem die Identifikation mit einem gemeinsamen Anliegen, das der gesamten Region am Herzen liegt. Weiterhin beschäftigt die Handreichung sich mit dem Thema der Selbstreflexion. Institutionen sollten ihr Verständnis von bisherigen Arbeitsweisen überdenken und sich neuen Formen der Zusammenarbeit öffnen. Die Bereitschaft zur Kooperation betrachten die Programminitator*innen als Startpunkt. Deshalb trägt der erste Teil der Handreichung auch den Untertitel: „Loslegen“.