13.10.2022

Wettbewerb

Landesgartenschau Bad Windsheim – Wettbewerb entschieden

„Gesund, urban, traditionell“ – so lautet das Motto der Landesgartenschau Bad Windsheim
„Gesund, urban, traditionell“ – so lautet das Motto der Landesgartenschau Bad Windsheim, Abbildung: Büro RMP Stephan Lenzen, Köln

Wettbewerb zur Landesgartenschau in Bad Windsheim: 2027 wird die bayerische Landesgartenschau in Bad Windsheim stattfinden. Im Juli konnte RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten die Jury überzeugen. Diese lobte die Verbindung zwischen historischer Altstadt und freier Landschaft.

RMP Stephan Lenzen gewinnt

Bad Windsheim ist eine kleine Stadt im Westen Nürnbergs. Unter anderem wegen seiner Mineralquellen wird der fränkische Kurort gerne besucht. Und er hat große Pläne. Denn im Jahre 2027 wird die Landesgartenschau Bad Windsheim ausgetragen. Die Planungen dazu laufen bereits seit vielen Monaten. Um allen Ansprüchen gerecht zu werden, lobte Bad Windsheim einen freiraumplanerischen Wettbewerb aus. Das Münchner Büro mahl.gebhardt begleitete diesen über den gesamten Prozess hinweg. Landschaftsarchitekt*innen aus ganz Deutschland reichten ihre Vision der Landesgartenschau Bad Windsheim ein. Zuletzt tagte die Jury aus Fach- und Sachpreisrichter*innen. Nun stehen die erstplatzierten Projekte fest. Auf Platz eins überzeugte das Büro RMP Stephan Lenzen aus Köln. Ihm nach folgten die Planer*innen von lohrer.hochrhein auf Platz zwei und Greenbox auf Platz drei. Die 17 stimmberechtigten Mitglieder des Preisgerichts hatten sich letztlich jedoch einstimmig für den Entwurf von RMP Stephan Lenzen entschieden. 

(v.l.) LGS-Geschäftsführer Robert Sitzmann, Jiachen Li und Sabelo Jeebe von RMP Stephan Lenzen, Aufsichtsratsvorsitzender Jürgen Heckel, Prokurist Jürgen Boier, LGS-Geschäftsführerin Jennifer Münch und Prokuristin Melanie Greifenstein.
(v.l.) LGS-Geschäftsführer Robert Sitzmann, Jiachen Li und Sabelo Jeebe von RMP Stephan Lenzen, Aufsichtsratsvorsitzender Jürgen Heckel, Prokurist Jürgen Boier, LGS-Geschäftsführerin Jennifer Münch und Prokuristin Melanie Greifenstein.

Herausforderungen vor Ort

Der Bürgermeister der Stadt, Jürgen Heckel, zeigte sich nach der Entscheidung sehr zufrieden: „Die Wettbewerbsarbeit hat einfach eine hohe Qualität und die Planer haben erkannt, dass Bad Windsheim etwas Besonderes ist.“ Die Aufgabe war keine einfache. Gesund, urban, traditionell. So lautete das Motto für die Landesgartenschau Bad Windsheim. Bad Windsheim will die Tradition als Ort der Gesundheit wahren. Gleichzeitig möchte die Stadt Flächen im Einklang mit dem Naturschutz neu inszenieren. Bisher erscheint der Norden der Stadt als zusammenhangloses Gewerbegebiet. Eine mehrreihige Kurpark-Allee verläuft zwar von Norden nach Süden. Doch ein durchgehender Grünraum ist nicht erkennbar. Durch die Landesgartenschau 2027 erhoffen sich alle Beteiligten vor Ort eine Verbesserung.

Im Wettbewerb galt es zum einen die Daueranlagen um den Kurpark, das Kurviertel und die östliche Fläche bis Külsheim zu beplanen. Zum anderen sollten die städtebauliche Entwicklung um den Bahnhof, die Erkenbrechtallee und den Neubau eines Parkhauses bedacht werden.

Visualisierung des Aktiv-Landschaftsparks mit Sole-Aussischtsturm zwischen Franken-Therme und Kühlsheim, Abbildung: Büro RMP Stephan Lenzen, Köln
Übersicht über das gesamte Gartenschaugelände, Abbildung: Büro RMP Stephan Lenzen, Köln

Ein Kulturboulevard als Zentrum der Landesgartenschau Bad Windsheim

Das Büro RMP Stephan Lenzen fand in seinem Entwurf Antworten auf die Bestandssituation. Als bestimmendes Element plant RMP zunächst auf der West-Ost-Achse einen dauerhaften Kulturboulevard. Er knüpft an bestehende Sportflächen im Westen an und zieht sich zukünftig bis nach Külsheim. Entlang des Boulevards werden anschließend unterschiedliche Raumcharaktere ausgebildet. So dominiert im Westen beispielsweise der ruhige, historische Kurpark. Während demgegenüber im Westen der neu gestaltete Aktiv-Landschaftspark entsteht. Dazwischen wird der Boulevard zum Zentrum der Landesgartenschau Bad Windsheim. Hier etablieren sich Aufenthalts- und Nutzungsangebote. So wird zum Beispiel der See um das Gradierwerk vergrößert. Er bietet das Potential zum identitätsstiftenden Element im Kurviertel zu werden. Den auf der Hand liegenden Vorteilen dieses Planungsschritts  stehen einige Herausforderungen in der Realisierung gegenüber. So kritisierte die Jury, dass natürliche Frischwasserzuläufe fehlten und das Gewässer im Heilwasserschutzbereich liege. Nichtsdestotrotz überzeugte die Vision einer großzügigen Seeterrasse zum Verweilen und Flanieren.

Zukunftsaussichten für die Landesgartenschau Bad Windsheim

Dem Team von RMP Stephan Lenzen gelingt es, eine klare Grundstruktur aufzubauen. Innerhalb dieser finden sich detailliert ausgearbeitet Teilbereiche mit unterschiedlichen Qualitäten. Bürgermeister Jürgen Heckel ist sich in der Wahl des ersten Platzes deshalb ganz sicher: „Ich bin happy, dass wir so ein gutes Landschaftsarchitekturbüro an der Seite haben.“
Bis zum Herbst soll nun das Ausschreibungsverfahren des Realisierungswettbewerbes abgeschlossen sein. Anschließend stehen die nächsten Planungsschritte an. Es wird voraussichtlich noch mindestens zwei Jahre dauern, bis erste Baumaßnahmen begonnen werden. Der lange Zeitraum bis zur Realisierung trübt die Vorfreude jedoch kaum. Denn die Landesgartenschau Bad Windsheim ist nicht nur ein publikumswirksames Event. Vielmehr bietet sie der Region und damit auch den Anwohner*innen langfristige Entwicklungsperspektiven ökologischer und sozialer Art.

Die weiteren Austragungsorte für Landesgartenschauen in Bayern finden Sie hier.

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