19.05.2023

Wettbewerb

Landesgartenschau Ulm 2030: Preisträger entschieden

Perspektive auf das Blaubeurer Tor. Quelle: SINAI / Visualisierung: werk3.berlin
Perspektive auf das Blaubeurer Tor. Quelle: SINAI / Visualisierung: werk3.berlin

2030 richtet die Stadt Ulm eine Landesgartenschau aus. Die Jury eines Ideen- und Realisierungswettbewerbs prämierte nun vier Arbeiten. Wer die Preisträger*innen sind, wie ihre Entwürfe aussehen und was die Landesgartenschau Ulm 2030 zu bieten hat, lesen Sie hier.


Die Neugestaltung Ulms

Das freiraumplanerische Wettbewerbsverfahren für die Gestaltung der Daueranlagen Landesgartenschau Ulm 2030 ist entschieden. Der erste Preis geht dabei an die Bürokooperation SINAI Gesellschaft für Landschaftsarchitekten, Hamburg zusammen mit Machleidt Städtebau + Stadtplanung, Berlin und SHP Ingenieure GbR, Hannover. Mit dieser Aktion gibt das Preisgericht den Startschuss für die langfristige grünräumliche Neugestaltung des Stadtraums.

Perspektive Gartenplatz Ehinger Tor. Quelle: SINAI / Visualisierung: werk3.berlin
Perspektive Gartenplatz Ehinger Tor. Quelle: SINAI / Visualisierung: werk3.berlin

Anforderungen an den Entwurf

Der Fokus der Landesgartenschau Ulm liegt auf einer der größten Festungsanlagen Europas – der denkmalgeschützten Bundesfestung Wilhelmsburg. Dem Ulmer Bau- und Umweltbürgermeister Tim von Winning „war es wichtig, ein Gestaltungskonzept zu finden, das die grünräumliche Verbindung von der Wilhelmsburg bis zur Donau schafft und dabei die jeweiligen Qualitäten und Besonderheiten der unterschiedlichen Orte erfasst und herausarbeitet“.

Der Entwurf um die Landesgartenschau Ulm soll also die Bundesfestung mit den Glacisanlagen als durchgängiges grünes Band nutzbar machen. Dabei wirkt die Festung prägnanter im Stadtraum und insbesondere das Westglacis wird aktiviert. Die historischen Mauerwerks- und Erdbauwerke sollen im neuen Kontext, entgegen ihrer militärisch konzipierten Vergangenheit, die Öffentlichkeit mit vielfältigen Nutzungsangeboten einladen.

Gleichzeitig schreitet die Stadt mutig Richtung Mobilitätswende. Die B10 ist als zentrale Verkehrsachse Ulms hochbelastet. Auch zerschneidet sie die angrenzenden Quartiere. Die dominanten Verkehrsflächen sollen nun reduziert werden. Die sich ergebenden Freiflächen werden dann gerecht in die Umgebung integriert. Die bereits vorhandenen Grünflächen sollen dabei vergrößert und vernetzt werden.


Die Mission der Landesgartenschau Ulm

  • Integration der Bundesfestung im Stadtraum
  • Schaffung artenreicher Grünräume
  • Reduzierte Verkehrsdominanz bei Förderung stadtverträglicher Mobilität
  • Zurückeroberung verloren gegangener Freiräume

Der Siegerentwurf

Der Entwurf überzeugt die Jury mit dem Konzeptbild einer „Doppelhelix“. Ein Strang schafft als schnelle „Glacisroute“ eine lineare Direktverbindung für Radfahrende. Der zweite Strang mäandriert als „Flanierweg“ für Fußgänger*innen durch die aktivierten Freiräume der historischen Festungselemente. Diese Leitidee wirkt kraftvoll, nachhaltig und zukunftstragend. 

Die Neuorganisation des Verkehrsraums hat einen hohen Mehrwert. Zum einen verbinden sich die Areale zu einer großen Grünfläche. Neubauten entschärfen dabei die trennende Wirkung der Straße und schaffen neue städtebauliche Zusammenhänge. Zum anderen ist nun Platz für das Parkband „neuer Glacispark West“. 

Lageplan zur Landesgartenschau Ulm 2030. Quelle: SINAI / Visualisierung: werk3.berlin
Lageplan zur Landesgartenschau Ulm 2030. Quelle: SINAI / Visualisierung: werk3.berlin

Eine konsistente Gestaltungs- und Materialsprache macht das Parkband als übergeordnete Struktur erkennbar. Die einzelnen Freiräume werden hingegen in ihrer Individualität gestärkt. Der Entwurf bietet nun den öffentlichen Quartierspark am „Blaubeurer Tor“, die „Urbane Aue“, ökologische Experimentierräume, Sport- und Spielbereiche sowie Orte für Veranstaltungen oder zum Entspannen an. Immer wieder beinhaltet der Siegerentwurf dabei spektakuläre Aussichtspunkte über die Stadt und die Donau.

Der Rondengang wird innerhalb der Kienlesbergbastion geschlossen. Ein behutsames Netz aus Wegen und Plätzen ergänzt ihn innerhalb der Bastion. Eine besondere Qualität verspricht die barrierefreie Aussichtsplattform an der Südostecke der Bastion.

Perspektive der Brackenspitz an der Kienlesbergsbastion. Quelle: SINAI / Visualisierung: werk3.berlin
Perspektive der Brackenspitz an der Kienlesbergsbastion. Quelle: SINAI / Visualisierung: werk3.berlin

Die Nächsten Schritte

Anfang Juli 2023 wird durch ein Verhandlungsverfahren entschieden, welche Arbeitsgruppe ihren Entwurf umsetzen darf. Dann heißt es volle Kraft voraus. Die Planungen müssen schließlich konkretisiert werden, damit bis zur Landesgartenschau Ulm 2030 alles umgesetzt ist.

Weiterlesen: Die Landesgartenschau Bad Gandersheim 2023 lockt mit einem Sole-Naturbad.

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