23.08.2022

Gesellschaft

Landschaftsarchitektur Gehalt: Was verdienen Landschaftsarchitekt*innen?

Geld ist in der Landschaftsarchitektur nicht alles. Das bestätigen die Zahlen zum Einkommen von Landschaftsarchitekt*innen. Mehr zum Landschaftsarchitektur Gehalt hier.
Geld ist in der Landschaftsarchitektur nicht alles. Das bestätigen die Zahlen zum Einkommen von Landschaftsarchitekt*innen.

Befragung der Kammern

Die Frage nach Einkommen und Gehalt in Landschaftsarchitektur ist für viele Menschen wichtig. Oft fallen hier Worte von Passion und Leidenschaft. Wieviel braucht man davon? Und wie ist das Landschaftsarchitektur Gehalt? Ergebnisse einer Befragung der Architektenkammern hat Zahlen zusammen getragen.

In den Berufsfeldern Architektur, Stadtplanung und auch Landschaftsarchitektur ist oft die Rede von Leidenschaft und Passion. Sicherlich stimmt es, dass in diesen Disziplinen viel gearbeitet wird. Nicht immer spiegelt sich dieser Einsatz jedoch in Einkommen und Gehalt wider, ganz im Gegenteil.

Das Berufsfeld der Landschaftsarchitektur ist bekannt dafür, dass Gehalt und Einkommen im Vergleich zu anderen Bereichen schlecht sind. Wie sehen die Verdienstmöglichkeiten von Landschaftsarchitekt*innen genau aus?

Um Antworten auf diese Frage zu bekommen, lohnt der Blick auf Befragungen der Architektenkammern der Länder. Im Jahr 2020 haben sie in Deutschland 85 567 Mitglieder nach ihrem Gehalt gefragt. Über 16 000 Mitglieder antworteten, wozu auch 782 Mitglieder der Sparte Landschaftsarchitektur zählen. 

An der Befragung zum Gehalt in der Landschaftsarchitektur haben sich Mitglieder aller Kammern aller Bundesländer beteiligt. Im Rahmen der Erhebung im Jahr 2020 sind sowohl diejenigen befragt worden, die selbständig sind. Aber auch angestellt arbeitende Landschaftsarchitekt*innen haben Angaben zu Einkommen und Gehalt gemacht.

Dabei waren die Mitglieder im Durchschnitt 44,8 Jahre alt. Bei der Verteilung der Geschlechter waren Frauen mit 56 Prozent häufiger vertreten als Männer (44 Prozent). Aufgrund des relativ hohen Alters vieler Kammermitglieder verwundert nicht, dass über 80 Prozent von ihnen über ein Diplom von einer Hochschule oder einer Fachhochschule verfügen. Diese Hochschulabschlüsse waren bis zur Bologna-Hochschulreform Mitte der 1990er Jahre üblich. 

Landschaftsarchitektur Gehalt der Befragten

Bei der Frage nach Einkommen und Gehalt in dem Berufsfeld Landschaftsarchitektur unterscheidet die Architektenkammer nach Mitgliedern, die in Vollzeit berufstätig sind und denjenigen, die nur in Teilzeit arbeiten. Unter denen die die volle Stundenzahl arbeiten, verdiente die größte Gruppe, nämlich 28 Prozent, zwischen 40 001 und 50 000 Euro im Jahr. Diejenigen, die zwischen 60 001 Euro und 70 000 Euro verdienen, machen zusammen 22 Prozent aus. Auch die Gruppe der Teilzeit-Berufstätigen in der Landschaftsarchitektur, die zwischen 50 001 Euro und 60 000 Euro im Jahr bekamen, macht insgesamt 21 Prozent aus. Lediglich 16 Prozent von ihnen verdienen im Jahr zwischen 60 001 und 70 000 Euro und nur 17 Prozent gaben an, über 70 000 Euro im Kalenderjahr zu verdienen.

Im Mittel zeigt dieses Ergebnis ein Einkommen oder Gehalt in der Landschaftsarchitektur von 58 919 Euro pro Jahr. Die genaue Mitte zwischen höchstem und niedrigstem Einkommen, der Median liegt bei in der Landschaftsarchitektur bei 53 355 Euro pro Jahr. Bei all diesen Angaben sind keine zusätzlichen Geldleistungen oder Vergütungen für Überstunden mit eingerechnet.

Viel Einsatz ist gefragt

Wie allgemein bekannt, arbeiten Menschen im Berufsfeld der Landschaftsarchitektur sehr viel. Das bestätigt auch die Befragung der Architektenkammer. Denn darin geben 81 Prozent der Interviewten an, dass sie Überstunden leisten. Die Mehrheit von ihnen, also 53 Prozent, müssen zwischen zwei und fünf Überstunden pro Woche machen. Etwa 30 Prozent der Befragten machen zwischen fünf und zehn Überstunden in der Woche.

Dieses Bild unterscheidet sich je nach dem Ort, an dem die Berufstätigkeit in der Landschaftsarchitektur ausgeübt wird. Nach der Erhebung der Kammer kommen Angestellte in einem Architektur- oder Planungsbüro durchschnittlich auf 4,2 Überstunden pro Woche. Dagegen müssen die Kolleg*innen im öffentlichen Dienst nur durchschnittlich 3,8 Stunden mehr arbeiten als vertraglich vereinbart. Etwas mehr Überstunden werden in der gewerblichen Wirtschaft geleistet. Dort kommen die Kammermitglieder der Landschaftsarchitektur auf 4,4 Überstunden pro Woche.

Mehr Stunden als vereinbart zu arbeiten ist eine Sache. Aber welchen Auswirkungen hat das auf das Gehalt und Einkommen in der Landschaftsarchitektur? Interessanterweise gaben 62 Prozent der Befragten an, dass ihre Überstunden per Freizeitausgleich abgegolten werden. Nur etwa fünf Prozent der Kammermitglieder bekommen die extra geleisteten Stunden finanziell entlohnt. 

Lohnt die Arbeit in der Landschaftsarchitektur finanziell?

Der Blick auf das Landschaftsarchitektur Gehalt zeigt, dass das kein Berufsfeld ist, in dem schnell viel Geld zu verdienen ist. Sicherlich gibt es viele andere Branchen und Tätigkeitsfeldern, in denen Einkommen sowie Gehalt höher liegen.

Darüber hinaus zeigen die Angaben zu den Überstunden, dass in der Landschaftsarchitektur oft ein großer zeitlicher Einsatz anfällt. Mit der normalen, im Vertrag vereinbarten Arbeitszeit ist es oft nicht getan. Viele leisten immer wieder zusätzliche Stunden, die finanziell nicht honoriert werden.

Im Vergleich zu den Berufsfeldern Architektur und Stadtplanung steht die Landschaftsarchitektur schlechter da. Denn der mittlere Verdienst der befragten Architekt*innen liegt bei 65 636 Euro und im Bereich der Stadtplanung bei 75 226 Euro im Jahr. Die Landschaftsarchitekt*innen stehen mit einem mittleren Einkommen von 58 919 Euro pro Jahr also schlechter da als ihre verwandten Disziplinen. Mehr zum Architektur Gehalt lesen Sie hier.

Allein aus finanzieller Sicht und mit Blick auf das Gehalt in der Landschaftsarchitektur, lockt der Beruf nicht. Aber würde man eine Befragung zur Freude und Zufriedenheit in der Landschaftsarchitektur machen, käme sicherlich ein gutes Ergebnis heraus. Wer Lust hat, sich einer großen sowie breiten, gesellschaftlich relevanten Herausforderung zu stellen, der kann in der Landschaftsarchitektur berufliche Erfüllung finden. 

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