11.02.2022

Projekte

Erste Lidl-Filiale in Holzbauweise

Foto: Lidl
Foto: Lidl

In Albstadt-Ebingen, Baden-Württemberg, steht seit Anfang 2021 die erste Lidl-Filiale in Holzbauweise. Der Bau soll sich durch eine ökologische Bauweise, nachhaltige Baustoffe und eine äußerst effiziente Technik mit Wärmerückgewinnung auszeichnen. Wie nachhaltig ist das Lidl-Gebäude wirklich?

Die Supermarktkette Lidl ist der Allgemeinheit vor allem aufgrund einer günstigen Produktpalette des täglichen Bedarfs bekannt. Seit kurzem macht sie nun in Architekturkreisen von sich reden. In Baden-Württemberg, mitten auf der Schwäbischen Alb, hat der Discounter die erste Filiale in Holzbauweise eröffnet. Den Supermarkt auf halber Strecke zwischen Stuttgart und Bodensee, sieht das Unternehmen selbst als bautechnische Innovation. Diese habe die Fertigstellung der Grundkonstruktion in nur vier Wochen ermöglicht.

Wie die dpa-Tochter Presseportal berichtet, hebt sich die Lidl-Filiale neben der kurzen Gebäudebauzeit durch weitere Vorteile ab. So werden die umweltfreundliche Bauweise sowie besondere Energieeffizienz des Gebäudes als Stellschrauben nachhaltigen Bauens definiert. Jan Brenn, der Geschäftsleiter Immobilien von Lidl in Deutschland, betont in der Pressemeldung die Zukunftsfähigkeit des Bautyps. Dieser wurde so konzipiert, dass sich auch eine Weiterentwicklung in größerem Maßstab wirtschaftlich umsetzen ließe. Die Lidl-Filiale in Albstadt dient also als Testpilot. Sollte sie sich in der Praxis bewähren, könnten zukünftig mehr Supermärkte in ähnlicher Weise gebaut werden. 

Foto: Lidl
So sieht die neue Lidl-Filiale in Holzbauweise in Albstadt-Ebingen, Baden-Württemberg aus (Foto: Lidl).

Ökologische Neuerungen der Filiale

 

In der Entwicklung waren einige Aspekte von besonderer Relevanz. Jan Brenn führt aus, dass ein wesentlicher Fokus auf der Wiederverwertbarkeit der Materialien lag. Deshalb kamen als Baumaterialien nur recycelbare oder bereits recycelte Stoffe zum Einsatz. Auf Verbundstoffe, die eine Trennung der Einzelteile bei einer Demontage erschweren würden, wurde verzichtet. Die Fassade etwa besteht aus einer Mischung aus Steinwolle und Basalt. Beide Stoffe könnten komplett wiederverwertet werden. Die Konstruktion aus Holz speichert außerdem dauerhaft CO2.

Neben der Materialwahl hält Brenn zum anderen viel auf die ausgezeichnete Energieeffizienz während des Betriebs. Eine eigene Photovoltaikanlage sichert den Energiebedarf der Lidl-Filiale. Mit rund 170 000 Kilowattstunden Strom pro Jahr speist die gewonnene Energie auch eine Ladestation für Elektrofahrzeuge auf dem Parkplatz. Die Dachkonstruktion ist begrünt, um Regenwasser zurückzuhalten. Daneben wurden Hochbeete sowie Insektenhotels aufgestellt. Weiterhin verfügt das Gebäude über eine umweltschonende Technik der Wärmerückgewinnung. Die Werte seien in allen Bereichen vielversprechend. 

Lidl: ein neues Einkaufserlebnis

Neben den ökologischen Aspekten lockt die Filiale ihre Kund*innen mit einer weiteren Neuerung. Gegenüber bestehenden Supermärkten des Discounters seien die Gänge breiter gestaltet. Die Warenpräsentation wirke so ansprechender. Auch könnten sich die Käufer*innen schneller durch das Sortiment bewegen. Zudem verhindern die, im Eingangsbereich verbauten Fenster aus elektrochromem Glas eine Überhitzung der Innenräume. Gleichzeitig schützen diese wiederum die Kassen vor Blendeffekten. Nicht nur die Kund*innen, auch die Kassenkräfte profitierten von diesem Schutz. Durch die gestalterischen sowie materiellen Anpassungen verspricht sich Lidl ein noch angenehmeres Einkaufserlebnis. Und außerdem einen Schritt hin zu mehr Nachhaltigkeit. Wenn das Konzept der neuen Lidl-Filiale in Albstadt-Ebingen gut ankommt, könnte sie bald nicht mehr die einzige dieses Bautyps sein. 

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