12.02.2022

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Jennifer Morgan: Baerbock holt Greenpeace-Chefin ins AA

ehemalige Chefin der Umweltorganisation Greenpeace
ehemalige Chefin der Umweltorganisation Greenpeace

Jennifer Morgan ist „Traumbesetzung“ für Baerbock

Außenministerin Annalena Baerbock holt die Chefin der Umweltorganisation Greenpeace, Jennifer Morgan, als Sonderbeauftragte für internationale Klimapolitik ins Auswärtige Amt. Die Entscheidung ist jedoch nicht ganz unumstritten. Alles dazu lesen Sie hier.

Sie kenne weltweit keine zweite Persönlichkeit mit ihrer Expertise, Vernetzung und Glaubwürdigkeit in der internationalen Klimapolitik, gab Außenministerin Baerbock in der Pressekonferenz zur Vorstellung der neuen Klima-Sonderbeauftragten der Bundesregierung bekannt. Die Rede war von Jennifer Morgan, die ab 1. März 2022 ihre neue Tätigkeit als Sonderbeauftragte für internationale Klimapolitik im Auswärtigen Amt aufnehmen wird. Ihre Berufung hatte zuvor das Bundeskabinett beschlossen.

Für Baerbock ist die 55-jährige „Traumbesetzung und wichtiges Signal für den internationalen Klimaschutz“. Morgan werde künftig als Steuerfrau die Klimaaußenpolitik lenken, so die Außenministerin. Kritik an der Personalentscheidung kommt unterdessen aus der Richtung der Opposition. Sie entzündet sich an der aktuellen Funktion Morgans als Geschäftsführerin von Greenpeace international. Gemeinsam mit Bunny McDiarmid leitet Jennifer Morgan seit 2016 in einer Doppelspitze die Geschicke der Umweltschutzorganisation.

ehemalige Chefin der Umweltorganisation Greenpeace
Jennifer Morgan wird ab 1. März 2022 Klimaschutzbeauftragte der Bundesregierung. Foto: Kuhlmann / MSC, Wikimedia Commons

Transparency international sieht Wechsel unproblematisch

Der außenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Jürgen Hardt etwa bezeichnete es als „bemerkenswert“, dass gerade eine grüne Bundesministerin die Grenzen zwischen Staatlichkeit und Lobbyismus so leichtfertig überspringe. Er sehe die Gefahr, dass deutsche Klimaaußenpolitik gegenüber schwierigen Partner*innen an Überzeugungskraft verliere, wenn sie nun mit dem „Greenpeace-Label“ versehen sei. Zielorientierte Politik dürfe nicht durch Aktivismus abgelöst werden, so Hardt weiter. Die neue Sonderbeauftragte sei nur dem Wohl Deutschlands verpflichtet. Die Agenda einer NGO dürfe nicht nahtlos im Außenministerium fortgesetzt werden.

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Jennifer Morgan wurde im US-Bundesstaat New Jersey geboren und studierte Politikwissenschaft, Germanistik und Internationale Beziehungen in Indiana und Washington, D.C. Seit 2003 lebt sie in Berlin, spricht fließend Deutsch. Sie gilt auch aufgrund ihrer langjährigen Tätigkeit in Nichtregierungsorganisationen als international hervorragend vernetzt. Um später die Position einer Staatssekretärin einnehmen zu können, muss Morgan noch die deutsche Staatsbürgerschaft erwerben. Ein entsprechendes Einbürgerungsverfahren läuft aktuell. Den Antrag dazu stellte Morgan bereits, bevor Baerbock Außenministerin wurde.

Die Antikorruptionsorganisation Transparency International sieht den Wechsel von Jennifer Morgan in die Politik weitgehend unproblematisch, wie deren Vorsitzender Hartmut Bäumer gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) äußerte. Das Ziel sei, den Klimaschutz voranzubringen und dafür brauche man Fachleute. Der Unterschied zu anderen Verbänden, bei denen Wirtschaftslobbyismus im Vordergrund steht, sei, dass es in diesem Fall nicht um finanzielle Vorteile für Greenpeace ginge, sondern um ideelle Anliegen. Sie müsse aber wissen, dass sie unter Beobachtung stehe, so Bäumer weiter.

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