Die Deutsche Bahn modernisiert in München aktuell fünf unterirdische S-Bahnhöfe. Der Marienplatz ist ebenfalls einer davon. Dort gehörten zu den Maßnahmen neben neuen Verkleidungen von Säulen, Wänden und Decke auch die neue Möblierung. Im Februar 2020 berichtete die Abendzeitung bereits über Kritik an den neuen Bänken: Obdachlose könnten nicht auf den Bänken schlafen und für manche Menschen könnten die abgetrennten Sitzbereiche zu schmal sein. Aus dem Bericht geht nicht hervorgeht, wer die Kritik äußerte. Die Deutsche Bahn habe die Vorwürfe jedoch zurückgewiesen.
Auf Anfrage der G+L erklärte eine Sprecherin der Deutschen Bahn, dass die S-Bahnhöfe modernisiert würden, um allen einen angenehmen Aufenthalt zu ermöglichen. Man wolle Reisenden und Bahnhofsbesucher*innen attraktive Bahnhöfe bieten – „defensive Architektur oder exkludierende Strukturen passen nicht zu diesem Anspruch.“ Zu ihren Wartebänken führt die Deutsche Bahn an, dass man auf diesen gut sitzen können solle. Armlehnen ermöglichten, mit „angenehmem Abstand“ zu Fremden Platz zu nehmen, und seien Standard für Wartemöbel, so auch an vergleichbaren Orten wie Flughäfen. Personen mit Mobilitätseinschränkungen helfen sie beim Aufstehen oder Hinsetzen.
Schließlich verweist die Sprecherin darauf, dass die Obdachlosenhilfe der Deutschen Bahn ein wichtiges Anliegen sei: „So engagiert sich die von ihr finanzierte Deutsche Bahn Stiftung gemeinsam mit ihrem langjährigen Partner, der Bahnhofsmission, für Menschen in schwierigen Lebenslagen und hilft Menschen ohne festen Wohnsitz.“ Der SZ zufolge äußerte ein Sprecher der Deutschen Bahn zudem, dass man Anzeige wegen Sachbeschädigung erstatten werde. Die Armlehnen an den Bänken am Marienplatz München sollen wieder angebracht werden.