29.11.2022

Wettbewerb

Max Becker Areal Köln: Wettbewerb entschieden

© Modellbild: PANDION AG / Fotograf: Simon Büttner
© Modellbild: PANDION AG / Fotograf: Simon Büttner

Die Sieger*innen des Wettbewerbs zum Max-Becker-Areal in Köln stehen fest. Die Metropole am Rhein bekommt ein neues Stadtquartier. Das Planungsbüro Cityförster aus Hannover und urbanegestalt Landschaftsarchitekten aus Köln konnten die Jury am 18. Oktober 2022 mit ihrem Entwurf „Best-Of Ehrenfeld“ überzeugen.

Bisher war das Areal im Westen von Köln ein Schrottplatz des Unternehmens Max Becker. Zukünftig wird das Recycling-Unternehmen jedoch am Niehler Hafen tätig sein. Das Max Becker-Areal in Ehrenfeld dagegen soll in Zukunft als Quartier für Arbeit, Wohnen, Bildung und Kultur genutzt werden. Passend dazu soll es den Namen „PĀN“ bekommen, altgriechisch für „alles“. Die Stadtteile Ehrenfeld, Müngersdorf und Braunsfeld werden dafür städtebaulich verbunden. Stadtteile werden in Köln Veedel genannt.

Geplant sind auf dem insgesamt etwa 17, 3 Hektar großen Max Becker-Areal in Köln:

  • Rund 1 700 Wohnungen,
  • etwa 4 000 Arbeitsplätze,
  • eine Grundschule,
  • mehrere Kindertagesstätten,
  • Gewerbe für die Nahversorgung,
  • Angebote für Sport-, Kultur- und Jugend, sowie
  • umfängliche, öffentliche Grünflächen in zentraler Stadtlage.

Projektentwickler des Gesamtquartiers ist die PANDION AG.

© Visualisierungen: PANDION AG / RheinEnergie AG
© Visualisierungen: PANDION AG / RheinEnergie AG

Kontrast aus Industrie und Grünflächen

Geplant ist auf dem Max-Becker-Areal für den neuen Veedel in Köln ein Kontrast aus „roter“ und „grüner“ Welt. Die „rote Welt“ erhält ihren Namen wegen der Orte für die Metallverarbeitung auf dem Wertstoffhof und liegt im Osten. Die Planung sieht nämlich vor, dass Elemente aus der ehemaligen Industrieanlage trotz neuer Planung sichtbar bleiben sollen. Als „grüne Welt“ bezeichnet werden die bereits vorhandenen Grünflächen und die zahlreichen Bäume im Westen. Die „grüne Welt“ soll außerdem noch grüner werden. Geplant sind außer den klimafreundlichen Bäumen deshalb neue, begrünte Freiflächen. Das Gebiet wird von ihnen in einer Diagonale immer wieder unterbrochen.

Außerdem ist eine „urbane Bummelmeile“ geplant, das heißt eine Stadtpromenade mit Cafés. An dieser Stelle befindet sich auch das historische Uhrenhaus. Weiterhin soll dort, wo Grünflächen und industrielles Erbe zusammentreffen, ein lebendiger Park entstehen. Eine denkmalgeschützte Mauer wird den Eingang des Quartiers markieren.

Vielfältiger Mix aus Eigentums- und Genossenschaftlichen Wohnungen

Auf dem Max-Becker-Areal in Köln soll ein Mix aus 30 Prozent öffentlich geförderten, 20 Prozent genossenschaftlichen und 50 Prozent Eigentumswohnungen entstehen. Öffentlich geförderte Wohnungen und Eigentumswohnungen befinden sich in demselben Gebäude. Auf diese Weise soll die Planung fördern, dass sich Menschen aus unterschiedlichen sozialen Schichten begegnen. Die Wohnungen sind in verschiedenen Größen und mit flexiblen, sowie barrierearmen Grundrissen geplant. In den Erdgeschossen werden sich größtenteils gewerbliche, öffentliche oder gemeinschaftliche Lokale befinden. Dafür vorgesehen sind vor allem kleine Läden, Gastronomie und Handwerk.

© Visualisierungen: PANDION AG / RheinEnergie AG
© Visualisierungen: PANDION AG / RheinEnergie AG

Verkehrsplanung mir ruhigen Verkehrszonen und Fahrradwegen

Im neuen Stadtquartier auf dem Max-Becker-Areal  in Köln sollen zudem nur wenige Autos fahren. Und wenn, dann nur am Nord-Ost-Rand. Auch die Parkplätze sollen deshalb gebündelt werden. Ein Drittel der Parkplätze wird sich im City-Hub befinden. Der City-Hub ist unter anderem zur Nahversorgung und als Energiezentrale geplant. Darüber hinaus sind für die restlichen Stellplätze Tiefgaragen vorgesehen, welche nur über Stichstraßen erreichbar sein werden. Alle weiteren Straßen sind entweder als reine Fuß- und Radwege geplant oder dürfen nur von Müllabfuhr und Lieferfahrzeugen befahren werden. Außerdem soll im gesamten Gebiet Tempo 30 gelten. Zusätzlich sollen Sharing-Angebote den Verzicht auf ein privates Auto erleichtern. Ein dichtes Radwegenetz soll das Areal in Ost-West-Richtung über das Gebiet hinaus in der Stadt vernetzen. Die Radwege sollen an die geplante Radschnellroute entlang der Gleistrasse angebunden werden. Anwohner*innen können außerdem einen Shuttle-Bus nach Bedarf rufen, der den Bahnradweg nutzt.

Öffentliche Teilnahme

Bürger*innen konnten den Entwurf online begleiten und kommentieren. Inzwischen ist der Dialog geschlossen. Die Kommentare von Bürger*innen zur Gestaltung des Max-Becker-Areals in Köln sind jedoch noch einsehbar.

Auch interessant: Der Siegerentwurf des Wettbewerbs für die Landesgartenschau Bad Windsheim.

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